Muskeldystrophie Duchenne: Vamorolon sicher und wirksam?

2020 ◽  
Vol 88 (12) ◽  
pp. 750-751

Die Muskeldystrophie vom Typ Duchenne ist eine der häufigsten neuromuskulären genetischen Erkrankungen im Kindesalter. Obgleich eine Therapie mit Kortikosteroiden den schleichenden Funktionsverlust der Muskulatur verzögern kann, leiden viele Patienten unter schweren Nebenwirkungen. Hoffman und seine Kollegen haben für das synthetische Steroid Vamorolon eine Dosisfindungsstudie durchgeführt und kommen zu einem vielversprechenden Ergebnis.

2011 ◽  
Vol 30 (10) ◽  
pp. 805-812
Author(s):  
A. von Moers

ZusammenfassungDie Muskeldystrophie Duchenne ist eine X-gebundene rezessive Erkrankung, die bei 1:3 500 Knaben auftritt. Sie wird durch Mutationen im DMD-Gen verursacht. Die Mutationen resultieren in einem Verlust von Dystrophin, dies führt zur progredienten Muskeldegeneration. Der Krankheitsverlauf ist durch eine progrediente, proximal betonte Muskelschwäche gekennzeichnet, die ohne Behandlung zu einem Gehverlust um das 10. Lebensjahr und zum frühzeitigen Tod um das 20. Lebensjahr durch Ateminsuffizienz oder Herzversagen führt. Durch symptomatische Therapien kann der Krankheitsverlauf positiv beeinflusst werden, besonders durch die Etablierung der nicht invasiven Beatmung konnte die Lebenserwartung erheblich verlängert werden. In den letzten Jahren wurden verschiedene Ansätze einer kausalen Therapie untersucht. Am weitesten gediehen ist das “exon skipping”, dessen Wirksamkeit in internationalen, multizentrischen Phase-III Studien untersucht wird.


2020 ◽  
Author(s):  
Guenther Bernert ◽  
Andreas Hahn ◽  
Cornelia Köhler ◽  
Sascha Meyer ◽  
Ulrike Schara ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die Muskeldystrophie Duchenne (DMD) ist die häufigste genetische neuromuskuläre Krankheit im Kindesalter, bei der es meist im Alter von 9 bis 11 Jahren zum Verlust der Gehfähigkeit kommt. Ziel der Arbeit und Material und Methoden Auf der Grundlage aktueller Leitlinien und Studien erarbeiteten neuropädiatrische und neurologische Experten im Rahmen eines von der Firma PTC Therapeutics GmbH (Frankfurt am Main, Deutschland), die die Substanz Ataluren vertreibt, gesponserten Advisory Boards Empfehlungen zur Behandlung nichtgehfähiger Patienten mit DMD mit Schwerpunkt medikamentöse Therapien von Erwachsenen. Ergebnisse und Diskussion Der Verlust der Gehfähigkeit wird in Studien sehr unterschiedlich definiert und bezieht sich u. a. auf die Rollstuhlpflicht, das selbständige Gehen ohne Hilfsmittel oder die maximale Gehstrecke. Grundlage der Therapie von Patienten mit DMD in jedem Krankheitsstadium sind supportive und symptomatische Maßnahmen, die in der Regel auch nach dem Verlust der Gehfähigkeit intensiv weitergeführt werden sollten. Zusätzlich stehen den Patienten medikamentöse Therapien mit dem Ziel der Modifikation des Krankheitsverlaufes zur Verfügung. Glukokortikoide bilden den Stützpfeiler der medikamentösen Therapie auch über den Verlust der Gehfähigkeit hinaus, dann meist in reduzierter Dosis. Für Patienten mit DMD aufgrund einer Nonsense-Mutation (nmDMD), ca. 13 % aller DMD-Patienten, steht Ataluren als potenziell dystrophinwiederherstellende, krankheitsmodifizierende Therapie zur Verfügung; klinische Daten aus dem STRIDE-Register zeigen eine verzögerte Krankheitsprogression auch nach Verlust der Gehfähigkeit. Zum Exon-Skipping liegen für erwachsene Patienten derzeit noch keine belastbaren Daten vor. Das Antioxidans Idebenon kommt bei nichtgehfähigen, jugendlichen Patienten ohne therapeutische Alternative, die nicht mit Glukokortikoiden behandelt werden können, infrage. Ataluren eignet sich zur kombinierten Behandlung mit Glukokortikoiden, eine Kombination von Idebenon und Glukokortikoiden wird derzeit in einer klinischen Studie überprüft. Eine Add-on-Therapie mit Idebenon zusätzlich zu Ataluren ist bei nichtgehfähigen nmDMD-Patienten zu erwägen. Bedingt durch die Tatsache, dass sich einige der diskutierten Therapieoptionen noch in der Phase der klinischen Prüfung befinden oder noch keine oder nur begrenzte Daten für ältere Patienten mit DMD vorliegen, handelt es sich um Expertenempfehlungen entsprechend der Evidenzklasse IV.


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