Illegale Drogenexpositionsfälle im Einzugsbereich des Giftnotrufs Erfurt (2011 bis 2020)

2021 ◽  
Author(s):  
Michael Deters ◽  
Gesine Liebetrau ◽  
Friederike Rau ◽  
Dagmar Prasa

Zusammenfassung Ziel der Studie Wegen starker Veränderungen in den letzten Jahren wurden die illegalen Drogenexpositionsfälle der letzten 10 Jahre im Einzugsbereich des Giftnotrufs Erfurt untersucht. Methodik Retrospektive Analyse oben erwähnter Fälle von 2011 bis 2020 nach Drogenklassen, Symptomschwere, Altersgruppen und Geschlecht. Ergebnisse Illegale Drogenmissbrauchsfälle (4963, 2,8% aller Expositionsfälle) stiegen kontinuierlich von 316 in 2011 auf 614 in 2015 an. Anschließend verringerte sich ihre Fallzahl auf 514 in 2017, um auf 578 Fälle in 2019 erneut anzusteigen. Im Jahr 2020 gab es einen leichten Rückgang auf 549 Fälle. Das Fallzahlverhältnis des Misch- zu Einzelsubstanzkonsums erhöhte sich von 1,0 in 2011 auf 1,7 in 2020. Die Psychostimulantienexpositionsfälle verdoppelten sich von 2011 (168) bis 2020 (319). Expositionsfälle mit Neuen Psychoaktiven Stoffen (NPS) nahmen von 21 in 2011 auf 126 in 2015 zu und sanken auf 16 in 2020 ab. 320 Drogenexpostionsfälle (6,5%) verliefen schwer, 1902 Fälle (38,3%) mittelschwer und 2139 Fälle (43,1%) asymptomatisch oder leicht. Hauptsächlich betroffene Altersgruppen waren Erwachsene mittleren (72,7%) und unbekannten Alters (12,7%) sowie Jugendliche (12,1%). Männer (69,9%) waren häufiger als Frauen (26,9%) involviert. Schlussfolgerung Die Drogenexpositionsfälle im Einzugsbereich des Giftnotrufs Erfurt erhöhten sich diskontinuierlich von 2011 bis 2020 durch Anstieg des Mischkonsums. Der zwischenzeitliche Rückgang in den Jahren 2016 und 2017 wurde durch die Abnahme der NPS-Fälle verursacht. Daten zu Drogenexpositionsfällen von Giftnotrufzentralen könnten offizielle Drogenberichte hinsichtlich klinisch-toxikologischer Aspekte ergänzen.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1065-1071
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Bergwandern stellt eine häufige Aktivität von Betagten dar. Inwiefern jedoch dadurch besondere Risiken entstehen, ist weitgehend unbeantwortet. Insgesamt wurden 10 185 Bergnotfälle beim Wandern im Zeitraum von 2009 bis 2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs analysiert, was es erlaubte, Regressionen zwischen dem Alter der Verunglückten und dem NACA-Score zu berechnen. Trotz methodischer Limitationen kann aufgezeigt werden, dass ältere Bergwanderer höhere NACA-Werte aufweisen als jüngere bzw. im höheren Alter die Bergnotfälle gravierender waren. Die tendenziell schwereren Bergnotfälle bei älteren Bergwanderern können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Insbesondere die bedeutendste Klasse der Stürze ist zu erwähnen, da vermutlich bedingt durch die altersverursachte Abnahme der posturalen Stabilität schwerere Ereignisse resultieren und oft aus einem simplen Stolpersturz ein Absturz wird.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (14) ◽  
pp. 1121-1126
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Skitourengehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Neben positiven Aspekten sind jedoch auch Gefahren damit verbunden, wobei insbesondere auch Stürze genannt werden müssen. Anhand des Zentralregisters des SAC (Schweizerischer Alpenclub) konnten insgesamt 756 männliche und 593 weibliche Fälle von Stürzen in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 mit Hilfe des NACA-Scores und von Fallberichten analysiert werden. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen rund 90 % und bei den Männern rund zwei Drittel der analysierten Fälle die untere Extremität betrafen, wobei die überwiegende Mehrzahl Verletzungen am Knie mit 55 % bei den Frauen und 43 % bei den Männern waren. Diese Befunde könnten durch ein nicht optimales Bindungsverhalten verursacht sein, weshalb empfohlen wird, die Bindungen nicht zu hart einzustellen und das richtige Auslöseverhalten entsprechend regelmässig zu testen.


2008 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
N Freerksen ◽  
H Maul ◽  
R Schreckenberger ◽  
E Martin ◽  
C Sohn ◽  
...  

2011 ◽  
Vol 24 (01) ◽  
Author(s):  
H Ullerich ◽  
HS Heinzow ◽  
W Domschke ◽  
T Meister

2012 ◽  
Vol 7 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Krüger ◽  
U Ferrari ◽  
M Delius ◽  
F Kainer ◽  
O Genzel-Boroviczény ◽  
...  

2012 ◽  
Vol 72 (05) ◽  
Author(s):  
IC Lakovschek ◽  
H Engin ◽  
A Lenz-Gebhart ◽  
R Lehner

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