84. Hemikolektomie rechts

Praxis ◽  
2006 ◽  
Vol 95 (17) ◽  
pp. 663-669 ◽  
Author(s):  
Buchmann ◽  
Dinçler

Die Entwicklung der laparoskopischen Chirurgie begann 1901 mit der Coelioskopie zu diagnostischen Zwecken und 1983 mit der ersten Appendektomie. Eine weltweite Verbreitung erlebte sie seit 1987 mit der Cholezystektomie. 1991 wurde erstmals sowohl die Hemikolektomie rechts als auch die Sigmaresektion beschrieben. Die anfängliche Euphorie dämpften die ersten Mitteilungen von Port-site-Metastasen. Die Kontroverse, ob beim Karzinom laparoskopisch operiert werden dürfe oder nicht, löste einen Forschungsboom aus. Im Jahr 2000 stand eindeutig fest, dass Port-site-Metastasen etwa gleich häufig wie «Drain-site-Metastasen» bei der offenen Chirurgie sind (um 0.9%). Die randomisierten Studien zum Vergleich laparoskopisch versus offen belegen keine Unterschiede bezüglich der Langzeitergebnisse beim Kolonkarzinom. In erfahrenen Händen gilt dies auch für das Rektumkarzinom. Die Lernkurve ist dabei von grosser Bedeutung. Sie wird mit 30 bis 70 Operationen angegeben, je nachdem ob nur die Operationsdauer oder zusätzlich andere Kriterien berücksichtigt werden (z.B. Umsteigerate, Komplikationen). Mit zunehmender Übung sinkt auch der intraoperative Materialaufwand, sodass die minimal-invasive Technik gesamthaft gesehen billiger wird als die offene Methode. Bei solchen Kalkulationen muss berücksichtigt werden, dass die rasche Wiedereingliederung eines Menschen in den Alltag volkswirtschaftlich gesehen profitabel ist und dass nach laparoskopischen Eingriffen gewisse Faktoren des Lebensqualitätsscores (SF-36) in der Langzeitbeobachtung signifikant besser sind. 2006 hat sich die laparoskopische kolorektale Chirurgie etabliert. Weil sie das Immunsystem weniger beeinträchtigt, wird spekuliert, dass sie sogar bessere Langzeitergebnisse zeigen wird. Dies müssen aber erst künftige Studien beweisen.


Swiss Surgery ◽  
2003 ◽  
Vol 9 (6) ◽  
pp. 307-310 ◽  
Author(s):  
Gianom ◽  
Hollinger ◽  
Wirth

Die laparoskopische Kolonchirurgie benötigt oft als unterstützende Massnahme eine präoperative Markierung der Läsion, da dem Chirurgen die intraoperative orientierende Palpation fehlt. Die endoskopische Markierung mit Tusche ist aufgrund der Einfachheit und der langanhaltenden Markierung die Methode der Wahl. Nur wenige Komplikationen sind bei dieser Technik beschrieben. In unserem Fall traten im Anschluss an die Markierung einer idiopathischen ulzerösen Kolonveränderung progrediente Bauchschmerzen auf. Bei der Operation fand sich eine retroperitoneale gedeckte Perforation. Die entzündlichen Veränderungen waren derart, dass ein laparoskopisches Vorgehen unmöglich war und eine offene Hemikolektomie rechts notwendig war. Bei Fieber, Abdominalschmerzen und Zeichen der lokalen Peritonitis im Anschluss an eine endoskopische Tuschmarkierung muss an eine unerwünschte Reaktion auf die Tusche gedacht werden.


Author(s):  
Michael Korenkov ◽  
Christoph-Thomas Germer ◽  
Hauke Lang ◽  
Roberto Bergamaschi ◽  
Alain Gainant ◽  
...  

Author(s):  
Marcel Binnebösel ◽  
Ulf Peter Neumann

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