Klassifikation und Diagnose der ankylosierenden Spondylitis

2008 ◽  
Vol 28 (06) ◽  
pp. 328-332
Author(s):  
M. Rudwaleit ◽  
I.-H. Song

ZusammenfassungDie Früherkennung und frühe Diagnosestellung einer ankylosierenden Spondylitis sind heute möglich. Hierfür ist das Erfragen der Symptome des entzündlichen Rückenschmerzes ein elementarer Bestandteil. Von Seiten der Bildgebung stellt die MRT die wichtigste Neuerung der letzten Jahre zur Abbildung einer Sakroiliitis dar. Die MRT hat daher für die Frühdiagnostik eine zentrale Rolle, wird aus Kostengründen aber erst am Ende der Diagnostik eingesetzt. Die diagnostische Wertigkeit des HLA-B27 im Zusammenspiel mit anderen Befunden wurde neu bewertet. HLA-B27 und der entzündliche Rückenschmerz sind nicht nur für den Rheumatologen diagnostisch wertvoll, sie können auch als Screening-Parameter bei Patienten mit chronischem Rückenschmerz verwendet werden.

2008 ◽  
Vol 28 (06) ◽  
pp. 333-334 ◽  
Author(s):  
H. Brandt

ZusammenfassungDie Identifikation von Patienten mit axialer Spondyloarthritis (SpA) innerhalb der großen Gruppe der Patienten mit chronischen Rückenschmerzen stellt eine ebenso große Herausforderung dar wie die frühzeitige Diagnosestellung. Niedergelassene Orthopäden und Hausärzte werden gebeten, Patienten mit chronischen Rückenschmerzen (Dauer >3 Monate, Beginn vor dem 45. Lebensjahr), in eine spezialisierte rheumatologische Ambulanz zur weiteren Diagnostik und Diagnosestellung zu überweisen, wenn mindestens einer der folgenden Screening-Parameter positiv bestimmt wurde: 1. entzündlicher Rückenschmerz (IBP), 2. HLA-B27, 3. Sakroiliitis in der Bildgebung. Die vorgeschlagenen Screening-Parameter erwiesen sich in der Praxis als sinnvoll und äußerst effektiv bei der Diagnosestellung von Patienten mit axialer SpA.


2018 ◽  
Vol 02 (04) ◽  
pp. 290-294
Author(s):  
Judith Schreiber ◽  
Bernd Kaufmann ◽  
Michael Rauschmann ◽  
Kirsten de Groot

ZusammenfassungDas SAPHO-Syndrom ist eine seltene entzündliche Autoimmunerkrankung mit Befall von Haut, Gelenken und Knochen. Klassische Charakteristika der Erkrankung sind Gelenkentzündungen und Enthesitiden am axialen Skelett, an der ventralen Thoraxwand mit Enthesitis der Ligamenta costoclaviculares und Arthritiden der Sternocostalgelenke, Entzündungen von Wirbelkörpern und -gelenken, auch Bandscheiben und Iliosakralgelenken zusammen mit neutrophilen Dermatosen in Form von Acne conglobata, palmoplantarer Pustulose, Pyoderma gangraenosum u. a. Dazu können auch eine Osteitis und Osteomyelitis der Röhrenknochen (meist Femur oder Tibia) und Mono- oder Oligoarthritiden der unteren Extremitäten auftreten. Differenzialdiagnostisch sind Spondarthritiden und die chronisch rekurrierende multifokale Osteomyelitis nicht immer abzugrenzen.Radiologisch sind nach längerem Krankheitsverlauf Hyperostosen an betroffenen Gelenken, Wirbelkörpern und Röhrenknochen nachweisbar. Wie auch bei HLA-B27-assoziierten Spondylarthritiden kann es zu ankylosierenden Veränderungen der Iliosakralgelenke oder Wirbelsäule kommen. Für die Krankheitsentstehung spielen offenbar infektiöse Triggerfaktoren wie z. B. das Propionibacterium acnes eine Rolle, die zu einer überschießenden Immunantwort mit erhöhten Konzentrationen von IL-8, IL-18 und TNF-alpha i. S. führen. Die Entzündungen manifestieren sich dann in Form von sterilen Pseudoabszessen mit Infiltraten neutrophiler Granulozyten hauptsächlich im Bereich der Haut, am axialen Bewegungsapparat und z. T. an den unteren Extremitäten. Zur Diagnostik können im Frühstadium (Krankheitsbeginn < 3 Monate) MRT, Skelettszintigrafie und Gelenksonografie eingesetzt werden. In späteren Stadien finden sich typische Hyperostosen und Sklerosierungen in konventionellen Röntgenaufnahmen. Therapeutisch werden in erster Linie NSAR, bei längerfristig aktiven Arthritiden auch Colchicin oder klassische synthetische DMARDS wie Methotrexat, Sulfasalazin und Leflunomid eingesetzt. In der Behandlung der Osteitis sind gute Erfolge mit Bisphosphonaten erzielt worden. Des Weiteren haben sich TNF-alpha-Inhibitoren als längerfristig gut wirksam auf Haut- und Gelenkmanifestationen erwiesen.


2010 ◽  
Vol 48 (05) ◽  
Author(s):  
D Ortmann ◽  
HP Seelig ◽  
B Kohler

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