Klinischer Nutzen nuklearmedizinischer Verfahren in der Demenzdiagnostik
ZusammenfassungEine sichere Diagnose neurodegenerativer Demenzerkrankungen kann nur mittels post mortem histopathologischer Evaluation des Gehirngewebes erfolgen. Es ist akzeptiert, dass die pathologischen Veränderungen Jahre bis Jahrzehnte vor Beginn der klinischen Symptomatik einsetzen. Der Nutzen klinischneuropsychologischer Maße für die frühe Diagnostik dieser Erkrankungen im vor- oder geringsymptomatischen Stadium ist somit limitiert. Die zum Teil deutliche symptomatische Überlappung unterschiedlicher Demenzerkrankungen erschwert zusätzlich die klinische Differenzialdiagnostik. Insbesondere neue Therapieansätze machen aber eine frühe und zuverlässige Differenzialdiagnose immer wichtiger, was den Bedarf an geeigneten Biomarkern unterstreicht. Hier sollen zwei Verfahren der molekularen und funktionellen Bildgebung behandelt werden, die vielversprechend und gut evaluiert sind: Die FDGPET (Positronen Emissions Tomografie) als Marker der regionalen neuronalen Dysfunktion. Und die Amyloidplaquebildgebung mittels moderner PET-Tracer wie dem PIB. Deren Wertigkeit in der Früh- und Differenzialdiagnostik sowie für die Patientenselektion für Therapiestudien und für eine objektive Therapiekontrolle wird diskutiert.