Kopfschmerz bei Liquorüberdruck
ZusammenfassungDie idiopathische intrakranielle Hypertension beruht auf einer intrakraniellen Drucksteigerung unklarer Ätiologie. Das daraus resultierende klinische Bild ist in erster Linie durch einen weitgehend unspezifischen Kopfschmerz und progrediente, potenziell irreversible Sehstörungen charakterisiert wobei nicht selten auch Hirnnervenlähmungen, Riechstörungen und kognitive Defizite beobachtet werden. Die Ursache der intrakraniellen Drucksteigerung ist nicht eindeutig geklärt. Das Vorliegen einer venösen Abflussstörung, die aufgrund des häufig bestehenden Übergewichts oder auch aufgrund eines vaskulären Hindernisses in Form einer bilateralen Stenose des Sinus transversus auftreten kann, erscheint am nahe liegendsten. Auch hormonelle Faktoren könnten von wesentlicher Bedeutung sein und erklären warum überwiegend Frauen von der Erkrankung betroffen sind. Die Behandlung besteht in erster Linie aus einer Gewichtsreduktion und der oralen Gabe von Carboanhydrasehemmern, wobei lediglich für Acetazolamid Daten aus einer placebo-kontrollierten Studie vorliegen. Invasive Behandlungsverfahren sollten nur in therapierefraktären oder besonders fulminanten Fällen mit drohendem Verlust des Sehvermögens erwogen werden.