Keratokonus: heutige Therapieoptionen
ZusammenfassungDie Inzidenz des Keratokonus wird in aktuellen Studien deutlich höher geschätzt als bisher angenommen, somit wird diese Hornhautektasie nicht mehr zu den seltenen Erkrankungen gezählt. Als einer der bedeutendsten Risikofaktoren für die Entstehung des Keratokonus wurde neben Atopie und Down-Syndrom das chronische Augenreiben definiert. Dies ist der durch Verhaltenstraining und konsequente Aufklärung einzig wirklich modifizierbare Risikofaktor. Weitere Therapieoptionen beinhalten Maßnahmen zur Visusverbesserung wie die Anpassung von Brillen und formstabilen Kontaktlinsen, die Implantation kornealer Ringsegmente oder phaker intraokularer Linsen. Im Falle einer Krankheitsprogression bietet das korneale Crosslinking ein effektives und sicheres Verfahren, sodass das Erfordernis einer Hornhauttransplantation in dieser Indikation immer seltener wird. Neuere Studien sehen auch einen positiven Effekt einer Kombination der bisher bei Keratokonus kontraindizierten photorefraktiven Keratektomie und dem Crosslinking. Die perforierende Keratoplastik stellt allerdings weiterhin den Goldstandard der chirurgischen Behandlung des Keratokonus im fortgeschrittenen Stadium dar, wobei in den letzten Jahren auch die lamellären Verfahren immer mehr in den Vordergrund rücken.