Die Keratoplastik in Deutschland: systematische Auswertung der Krankenhausqualitätsberichte der Jahre 2006 bis 2017

Author(s):  
Moritz Claudius Daniel ◽  
Daniel Böhringer ◽  
Thabo Lapp ◽  
Philip Christian Maier ◽  
Thomas Reinhard ◽  
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Zusammenfassung Hintergrund Die Keratoplastik zählt weltweit zu den am häufigsten durchgeführten Gewebetransplantationen. Traditionell entfiel die überwiegende Mehrheit der Eingriffe auf die perforierende Keratoplastik. Mit deren Weiterentwicklung in den vergangenen 15 Jahren gewann jedoch insbesondere die posteriore lamellierende Keratoplastik zur Behandlung der Fuchs-Endotheldystrophie sowie der bullösen Keratopathie zunehmend an Bedeutung. Basierend auf informellen Umfrageergebnissen wurde postuliert, dass sich auch in Deutschland ein Trend hin zur posterioren lamellierenden Keratoplastik abzeichnet. Ziel der Arbeit Anhand der Qualitätsberichte der Krankenhäuser sollte geprüft werden, ob der Anteil der lamellierenden Keratoplastik in Deutschland im Zeitraum 2006 bis 2017 zugenommen hat. Zudem sollte die Zahl der HLA-kompatibel (HLA: humanes Leukozytenantigen) durchgeführten Keratoplastiken ermittelt werden. Material und Methoden Die Operationszahlen der perforierend/lamellierend bzw. HLA-kompatibel durchgeführten Keratoplastiken wurden anhand der OPS-Ziffern aus den Krankenhausqualitätsberichten der Jahre 2006 bis einschließlich 2017 extrahiert. Die deskriptive statistische Auswertung erfolgte mit dem Softwarepaket R (www.r-project.org). Ergebnisse Von 2006 bis 2017 wurden deutschlandweit insgesamt 43 021 Keratoplastiken durchgeführt. Die Zahl der durchgeführten Keratoplastiken stieg von 2849 im Jahr 2006 auf 8231 im Jahr 2017. Die absolute Zahl perforierender Keratoplastiken blieb insgesamt konstant. Der relative Anteil lamellierender Keratoplastiken stieg von 6,5% (2006) auf 61,4% (2017) an. Die Zahl der HLA-kompatibel durchgeführten Keratoplastiken lag stets unter 20% und war ab 2010 rückläufig (2010: 19,7%; 2017: 9,8%). Diskussion Die posteriore lamellierende Keratoplastik hat auch in Deutschland stark an Stellenwert gewonnen und seit 2014 die perforierende Keratoplastik als häufigste Form der Keratoplastik abgelöst. Die perforierende Keratoplastik, deren absolute Zahl über den gesamten Untersuchungszeitraum insgesamt konstant blieb, hat jedoch nach wie vor einen hohen Stellenwert bei der Behandlung von vorwiegend stromalen oder durchgreifenden Hornhautdefekten. Der Anteil HLA-kompatibler Keratoplastiken hat vermutlich insbesondere vor dem Hintergrund fehlender eindeutiger Nachweise einer Verringerung der Abstoßungsraten in Standardsituationen in den letzten Jahren weiter abgenommen.

1981 ◽  
Vol 20 (02) ◽  
pp. 85-89
Author(s):  
J. Novák ◽  
J. Vižďa ◽  
P. Kafka ◽  
J. Kubiček ◽  
J. Šimon ◽  
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In der vorliegenden Arbeit wurden die Möglichkeiten der szintigraphischen Darstellung der experimentellen Perikarditis studiert. Diese wurde entweder durch Talk oder durch Formaldehyd bewirkt. Sowohl Talk als auch Formaldehyd führte bei allen Tieren zu entzündlichen Veränderungen, die bei Formaldehyd ernst waren. Der Scan wurde bei der Talk-Perikarditis am 7. Tag nach der Operation, bei der Formaldehyd-Perikarditis am 3., 7. bzw. 14. Tag durchgeführt. Bei keinem der Versuchstiere der beiden Gruppen wurde ein positiver szintigraphischer Befund erhoben, wenn man von der massiven Anreicherung in den Operationsnarben absieht. Die Messung der Aktivitätskonzentration nach Exstirpation der Gewebsstücke bestätigte die szintigraphischen Befunde. Die statistische Auswertung ergab keinen wesentlichen Unterschied der Anreicherung des Radiopharmakons in der Perikarditis sowie im perikardialen Beutel gegenüber den Kontrolltieren. Obwohl unser Modell der Situation der Kranken mit Perikarditis nicht genau entspricht, kann doch auf Grund unserer Arbeit angenommen werden, daß die Pyrophosphat-Szintigraphie keine geeignete Methode zur Diagnose der akuten Perikarditiden in der klinischen Praxis darstellt.


2016 ◽  
Vol 25 (01) ◽  
pp. 27-30
Author(s):  
R. Pfaff ◽  
M. Warda ◽  
A. Defèr

ZusammenfassungStürze sind die häufigste Frakturursache. Eine effiziente Diagnostik von sturzund frakturgefährdeten Patienten unter Praxisbedingungen ist von hoher Bedeutung.Es wurden die im DVO-Osteoporoseregister dokumentierten Daten von 10 804 Frauen bezüglich der Ergebnisse von Chair-Rising-Test, “Up and go”-Test und Tandemstand ausgewertet. Für 633 Frauen lag auch das Ergebnis einer Handkraftmessung vor. Die statistische Auswertung erfolgte zum einen über die Anwendung des Chi-Quadrat- Tests mit Hilfe von Kreuztabellen, zum anderen durch die Bestimmung der Odds Ratio.Bei einem auffälligen Testergebnis ist die Wahrscheinlichkeit, dass prävalente und/oder inzidente Frakturen vorhanden sind, bei Frauen signifikant erhöht. So beträgt die Odds Ratio beim Chair-Rising- Test 1,975, beim Tandemstand 2,3938 und beim “Up an go”-Test 2,0382. Bei Frauen, bei denen eine auffällige Handkraftmessung beobachtet wurde, zeigt sich, dass weder beim Chair- Rising-Test (p = 0,8706) noch beim „Up and go”-Test (p = 0,0526) eine Abhängigkeit zwischen einem auffälligen Test - ergebnis und vorhandenen Frakturen besteht. Der Tandemstand jedoch signalisiert bezüglich eines Zusammenhangs zwischen einem auffälligen Testergebnis und vorhandenen Frakturen eine hochsignifikante Abhängigkeit (p < 0,001). Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Fraktur bei einem auffälligen Testergebnis des Tandemstands vorhanden ist, ist um den Faktor 6,2585 erhöht.Die Testung des Tandemstands in Verbindung mit einer Handkraftmessung hat einen hohen Aussagewert für die Ermittlung des Sturz- und Frakturrisikos bei älteren Frauen. Frauen mit einem negativen Ergebnis bei der Testung des Chair-Rising- oder des „Up and go”-Manövers hatten ebenfalls signifikant mehr Frakturen als Frauen mit normalem Testergebnis.


2014 ◽  
Vol 42 (02) ◽  
pp. 71-78
Author(s):  
I. E. Lautenschläger ◽  
V. B. Scholz ◽  
K. Amort ◽  
M. Kramer ◽  
A. Hartmann ◽  
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Zusammenfassung Ziel: Ziel dieser Studie war, die Inter- und Intraobserver-Variabilität für die sonographische Messung der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen zu ermitteln. Material und Methoden: Die prospektive Studie untersuchte 30 Hunde aus dem Patientengut der Klinik, bei denen aufgrund nicht gastrointestinal bedingter Erkrankungen eine Ultraschalluntersuchung des Abdomens erfolgte. Die Ultraschallbilder mit den Darmabschnitten im Querformat wurden verblindet, in das Programm OsiriX® Version 5.0 für Mac Os X importiert und ausgemessen. Zwei Untersucher wiederholten bei allen 30 Patienten für jede Lokalisation (Duodenum, Jejunum, Colon descendens) die Messungen fünfmal. Die Messungen fanden an 4 aufeinanderfolgenden Tagen statt, sodass jeder Untersucher 1800 Messungen durchführte und insgesamt 3600 Messungen vorgenommen wurden. Ergebnisse: Die erhaltenen Mittelwerte bestätigten die aus der Literatur bekannten Werte. Die statistische Auswertung ergab, dass für alle Darmabschnitte sowohl die Interals auch Intraobserver-Messungen signifikant positiv (p < 0,01) korreliert waren. Die Ergebnisse zeigten eine gute Reproduzierbarkeit der Messwerte innerhalb der Untersucher mit Abweichungen von weniger als 10% des Messwerts. Ferner bestand eine gute Reproduzierbarkeit zwischen den Untersuchern für alle drei gewählten Darmsegmente. Die Abweichungen für Duodenum und Jejunum lagen unter 20%. Für das Kolon ergab sich mit 50% die größte Abweichung zwischen zufällig ausgewählten Untersuchern in Bezug auf das erstellte statistische Modell. Die Interobserver-Variabilität war jedoch für alle Bereiche kleiner als der Unterschied der Wanddicke zwischen gesunden und kranken Tieren. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Die Sonographie stellt in der Kleintiermedizin ein praktikables Verfahren zur Beurteilung der Darmwanddicke und Darmwandintegrität dar. Die Referenzwerte beim Hund konnten in dieser Studie bestätigt werden. Des Weiteren zeigte sich eine gute Inter- und Intraobserver-Variabilität in den Messungen der Darmwanddicke bei Hunden ohne gastrointestinale Erkrankungen.


2020 ◽  
Author(s):  
Josefine Boyens ◽  
Johannes Hamann ◽  
Eva Ketisch ◽  
Peter Brieger

Zusammenfassung Ziel der Studie Nachdem es zur Stationsäquivalenten Behandlung (StäB) gemäß § 115d SGB V bisher kaum Daten gibt, geben wir einen Überblick, wie die Umsetzung in München erfolgt ist, wie sich Patientenkohorte und Therapiegestaltung zusammensetzen und für wen diese Alternative zum stationären Aufenthalt geeignet ist. Methodik Es folgte eine deskriptive statistische Auswertung des Patientenkollektivs der ersten 13 Monate der StäB des Isar-Amper-Klinikums München Ergebnisse Bei 164 Behandlungsfällen wurden 50 % der Patienten direkt „von außen“ in die StäB aufgenommen, die anderen 50 % von Stationen zuverlegt. Mehr als 75 % hatten Diagnosen aus dem Bereich affektiver und schizophrener Erkrankungen, mit vielen Patientinnen im Wochenbett. Im Verlauf gab es wenige Notfälle, meistens wurde die Therapie regulär beendet. Bei Entlassung befanden sich die meisten Patienten aus ärztlicher Perspektive in gebessertem Zustand. Der Schweregrad der Erkrankung entsprach dem stationär behandelter Patienten. Schlussfolgerung StäB konnte erfolgreich umgesetzt werden und ist eine Ergänzung bzw. Alternative zu stationärer Behandlung. Dabei zeigten sich besondere Bedarfe, bei denen StäB besonders indiziert war, z. B. Mutter-Kind-Behandlung.


2021 ◽  
Author(s):  
B. Seitz ◽  
L. Daas ◽  
L. Hamon ◽  
K. Xanthopoulou ◽  
S. Goebels ◽  
...  

ZusammenfassungDer Keratokonus (KK) ist eine progrediente kegelförmige Hornhautvorwölbung, die eine parazentrale Verdünnung an der Kegelspitze verursacht und typischerweise beidseitig asymmetrisch auftritt. Nach einer sorgfältigen Anamnese und Einstufung des Schweregrades steht heute eine gezielte stadiengerechte Therapie zur Verfügung. Ist der Brillenvisus nicht mehr ausreichend, werden von einem Spezialisten formstabile sauerstoffdurchlässige Kontaktlinsen (KL) angepasst. Bei Progression und für den Patienten im Alltag nutzbarem Visus empfiehlt sich das Riboflavin-UVA-Crosslinking (CXL), bei herabgesetztem Visus und klarer zentraler Hornhaut sind bei KL-Intoleranz intrastromale Ringsegmente (ICRS) indiziert. Ist das Stadium weiter fortgeschritten, empfiehlt sich die tiefe anteriore lamelläre (DALK) oder perforierende Keratoplastik (PKP). Bei einem akuten Keratokonus ist die PKP kontraindiziert, allerdings verkürzen tiefstromale Nähte zur Readaptation des Descemet-Risses mit Gasfüllung der Vorderkammer den Verlauf erheblich. Fast keine andere Augenerkrankung ist heutzutage einer frühen apparativen Diagnose und stadiengerechten Therapie so gut zugänglich wie der KK.


Gefahrstoffe ◽  
2020 ◽  
Vol 80 (10) ◽  
pp. 405-414
Author(s):  
C. Maron ◽  
F. Schönfeld

In der vorliegenden Arbeit werden Anzahlkonzentrationen ultrafeiner Partikel (UFP) für den Messstandort Raunheim, nahe des Flughafens Frankfurt am Main, über einen Zeitraum von ca. zwei Jahren ausgewertet. Für die Betriebszeiten des Flughafens zeigt die Gesamtauswertung der Daten eine um den Faktor 2,4 erhöhte mittlere UFP-Konzentration für Windrichtungen Nord bis Ost, d. h. für Wind aus Richtung des Flughafensektors, im Vergleich zur mittleren UFP-Konzentration für andere Windrichtungen. Um – bis zu einem gewissen Grad – zu differenzieren, inwieweit Überflüge bzw. Landeanflüge oder der Bodenbetrieb am Flughafen für hohe UFP-Konzentrationen in Raunheim verantwortlich sind, werden zusätzlich aus Schallpegelmessungen extrahierte Überflugzahlen herangezogen. Einzelne Tagesgänge stundengemittelter UFP-Konzentrationen und Überflugzahlen legen eine gewisse Korrelation nahe, erlauben aber nicht die Ableitung einer allgemeingültigen Zusammenhangsbeziehung. Die statistische Auswertung der Gesamtheit aller Daten zeigt hingegen einen Zusammenhang zwischen Konzentrationsmittelwerten und Überfluganzahl. Statistisch ergibt sich eine Zunahme von ca. 1 100 Partikeln pro cm3 pro zusätzlichem Überflug (pro Stunde).


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