ZusammenfassungSpiegeltherapie zur Behandlung hemiparetischer Kinder wird mehr und mehr eingesetzt, Wirksamkeitsstudien stehen jedoch noch weitestgehend aus. Diese kontrollierte Einzelfallstudie im A-B-Design soll eine mögliche Verbesserung der Armfunktion durch die Spiegeltherapie aufzeigen. Ein männlicher Studienteilnehmer im Alter von 9 Jahren führte die Spiegeltherapie über einen Zeitraum von vier Wochen 3-mal täglich für 10 Minuten aus, wobei uni- als auch bilaterale Bewegungen geübt wurden. Primäres Outcome-Measure war bei dem Studienteilnehmer der Box and Block Test (BBT). Zusätzlich wurden vorher-/nachher-Videos zweier problematischer Handlungen bewertet. Daneben wurden in einem Tagebuch Fragen zur Erfassung der Motivations- sowie Konzentrationsfähigkeit während der Spiegeltherapie beantwortet. Der Studienteilnehmer zeigte im Box and Block Test und in der subjektiven Wahrneh-mung deutlich positive Veränderungen, jedoch auch Nebenwirkungen auf emotionaler Ebene. Neben verbesserter Teilhabe wird eine eingangs problematische Handlung als verbessert beschrieben, sodass Grund zu der Annahme besteht, die Spiegeltherapie sei eine effektive Maßnahme bei Kindern mit Hemiparese.