Hautpflege bei chronisch venöser Insuffizienz
ZusammenfassungAn Hand von Daten des Informationsverbundes Dermatologischer Kliniken (IVDK) der Jahre 2012–2016 wird das Spektrum von Kontaktsensibilisierungen bei 2011 Patienten mit Ulcus cruris venosum, Stauungsekzem und/oder einem Kontaktekzem bei chronisch venöser Insuffizienz (CVI) beschrieben, und mit dem Sensibilisierungsspektrum einer Kontrollgruppe (n=30 924) im ähnlichen Alter, aber ohne diese Erkrankungen verglichen. Unverändert zu früheren IVDK-Auswertungen zeigten CVI Patienten gehäuft Sensibilisierungen gegen das folgende Allergenspektrum: Perubalsam, Bestandteile von Salbengrundlagen, insbesondere Wollwachsalkohole, Antioxidantien, insbesondere tert-Butylhydrochinon, Kolophonium, Duftstoffe und Parabene. Für die Hautpflege bei entsprechenden Patienten empfehlen sich daher duftstoff- und parabenfreie Produkte ohne Perubalsam (Myroxylon pereirae), Wollwachsalkohole (Lanolin alcohol) und tert-Butylhydrochinon (TBHQ). Dabei ist das sogenannte Parabenund Wollwachs-Paradox zu berücksichtigen: CVI Patienten können an ekzematös veränderter Haut am Unterschenkel auf Parabene oder Wollwachsalkohole reagieren, während diese Stoffe auf normaler Haut an anderen Körperregionen vertragen werden.