Einsatz von Gonadorelin[6-D-Phe] am Tag 0 oder 12 post inseminationem zur Steigerung der Konzeptionsrate in einer sächsischen Milchviehgroßanlage

2014 ◽  
Vol 42 (06) ◽  
pp. 331-342
Author(s):  
O. Weber ◽  
O. Passarge ◽  
T. Neubert ◽  
M. Freick

ZusammenfassungZiel der Studie war die Steigerung der Konzeptionsrate bei laktierenden Milchkühen durch Applikation eines Gonadotropin-Releasing-Hormon(GnRH)-Analogons nach der Besamung. Material und Methoden: Erfasst wurden 3125 Besamungen von 1634 Kühen. Die Tiere wurden anhand der Endziffer der Lebensohrmarke am Besamungstag auf drei Studiengruppen verteilt. Kühe der Gruppe GnRH0 erhielten unmittelbar nach der Insemination (Tag 0) eine intramuskuläre Injektion von 100 μg Gonadorelin[6-D-Phe], Tiere der Gruppe GnRH12 unterlagen der gleichen Behandlung am Tag 12 und Kühe der Kontrollgruppe blieben post inseminationem unbehandelt. Am Tag 28 fand eine Trächtigkeitsuntersuchung mittels transrektaler Ultrasonographie statt. Die Datensätze wurden getrennt nach Besamungsnummer (BN) 1–4 sowie für die letzte beobachtete Besamung für die jeweilige Kuh im Beobachtungszeitraum analysiert. Außerdem erfolgte eine separate Analyse der Klassen Jung- und Altkühe zur Erstbesamung unter Berücksichtigung der Milchleistung. Für die BN 1 wurde zusätzlich eine nach der letzten Abkalbung diagnostizierte Metritis als Einflussfaktor ausgewertet. Ergebnisse: Für die Datensätze mit der BN 2 (n = 792) war die Wahrscheinlichkeit für eine Trächtigkeit am Tag 28 in der Gruppe GnRH0 im Vergleich zur Kontrollgruppe signifikant verringert (OR = 0,69; KI95 = 0,5–1,0; p = 0,04). Dies galt ebenso für Datensätze mit der BN 3 (n = 495) in der Gruppe GnRH12 (OR = 0,54; KI95 = 0,3–0,9; p = 0,01). Dagegen konnte für Erstbesamungen von Altkühen ( 2. Laktation) mit einer Milchleistung 42,5 kg (7-Tage-Mittel am Tag 0; n = 364) durch eine Gonadorelin-Behandlung am Tag 0 die Trächtigkeitswahrscheinlichkeit verdoppelt werden (OR = 2,0; KI95 = 1,2–3,4; p = 0,01). Für die übrigen Analysegruppen ergaben sich keine signifikanten Differenzen der Trächtigkeitswahrscheinlichkeit zur Kontrollgruppe. Schlussfolgerung: Lediglich in der Gruppe der hochleistenden Altkühe zur Erstbesamung ( 2. Laktation) ließ sich durch eine Gonadorelin-Applikation am Tag 0 die Konzeptionsrate steigern. Vermutlich wurden die in dieser Kuhgruppe vermehrt auftretenden verzögerten Ovulationen durch diese Hormongabe erfolgreich therapiert.

2005 ◽  
Vol 16 (1) ◽  
pp. 47-55 ◽  
Author(s):  
Lutz Wartberg ◽  
Kay Uwe Petersen ◽  
Burghard Andresen ◽  
Rainer Thomasius
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Einleitung: Neuere Untersuchungen diskutieren vermehrt den Einfluss von Cannabis zur Erklärung neuropsychologischer Beeinträchtigungen bei Ecstasykonsumenten. Methodik: Eine nach Alter, Bildung und kumulierter Cannabis-Dosis gleich verteilte Stichprobe von 24 Konsumenten von Ecstasy und Cannabis mit geringem Beikonsum von Kokain und LSD und 24 reinen Cannabiskonsumenten wurde neuropsychologisch untersucht. Ergebnisse: Die Ecstasykonsumenten zeigen in mehreren untersuchten Bereichen (Daueraufmerksamkeit, Kurz- und Langzeitgedächtnis) deutliche Beeinträchtigungen im Vergleich zu Probanden mit reinem Cannabiskonsum. Schlussfolgerungen: Dabei könnte es sich um Auswirkungen einer neurotoxischen Schädigung durch Ecstasy oder durch kombinierte Effekte von Ecstasy und Cannabis handeln. Die Ergebnisse der vorliegenden Untersuchung sprechen gegen eine zentrale Rolle von Cannabis zur Erklärung von kognitiven Defiziten bei Ecstasykonsumenten.


1994 ◽  
Vol 33 (03) ◽  
pp. 87-92
Author(s):  
S. F. Grebe ◽  
F. L. Bock ◽  
H. Müller ◽  
G. L. Fängewisch ◽  
K. D. Müller
Keyword(s):  

ZusammenfassungZiel dieser Untersuchung war es, die Unterschiede in der Biokinetik zwischen den beiden 131J-Applikationsformen bei je 20 Patienten (in jeder Gruppe wurden 10 Patienten oral und 10 Patienten intravenös behandelt) mit Hyperthyreose (0,81 GBq) oder Schilddrüsenkarzinom (1,85 GBq) zu klären. Die Ganzkörperaktivitätsmessung zeigte eine nach oraler Gabe integrierte Aktivität, die bei den Karzinompatienten im Mittel 23% und bei den Hyperthyreose-patienten 45% unter dem Wert nach intravenöser Gabe lag. Die wahrscheinlichste Ursache für die festgestellten Differenzen ist in der anhaltend erhöhten 131J-Serumaktivitätskonzentration nach intravenöser Gabe im Vergleich zur oralen Applikation zu sehen. Bei oraler Behandlung muß eine höhere Aktivität verabreicht werden, um die gleiche Strahlendosis wie nach intravenöser Applikation zu erreichen.


INTAMS review ◽  
2005 ◽  
Vol 11 (1) ◽  
pp. 95-105
Author(s):  
Urs BAUMANN
Keyword(s):  

retten! ◽  
2021 ◽  
Vol 10 (04) ◽  
pp. 292-296
Author(s):  
Christoph Burchert ◽  
Dieter Burchert

2021 ◽  
Author(s):  
Jelena Epping ◽  
Batoul Safieddine ◽  
Siegfried Geyer ◽  
Juliane Tetzlaff
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziele der Studie In dieser Studie wurde ein Vergleich von Herzinfarktprävalenzen zwischen Krankenkassen- und Gesundheitsbefragungsdaten vorgenommen. Bisherige Vergleichsstudien haben die jeweilige Population verwendet, ohne mögliche Unterschiede in der soziodemografischen Struktur zu berücksichtigen. Der hier verfolgte Ansatz hatte zum Ziel, die soziodemografische Struktur über verfügbare Informationen in beiden Datensätzen anzugleichen und den Vergleich der Prävalenzen bei parallelisierten Stichproben vorzunehmen. Methodik Für die Analyse wurden die Daten der Studie zur Gesundheit Erwachsener in Deutschland (DEGS1) und Abrechnungsdaten der AOK Niedersachsen (AOKN) verwendet. Um die soziodemografische Struktur der beiden Datensätze anzugleichen wurde eine nach Geschlecht, Alter und Berufsbildungsabschluss parallelisierte Stichprobe aus den AOKN-Daten gezogen. Im Rahmen einer Sensitivitätsanalyse wurden weitere Stichproben gezogen und eine Gesamtprävalenz daraus gebildet. Ergebnisse Es wurden Daten von 5779 DEGS1-Befragten und 22 534 AOKN-Versicherten für die Analyse verwendet. Nach der Parallelisierung der Versichertenstichprobe nach Geschlecht, Alter und Berufsbildungsabschluss ließen sich keine signifikanten Unterschiede in der Herzinfarktprävalenz zwischen Krankenkassendaten der AOKN und Daten aus dem Gesundheitssurvey DEGS1 feststellen. Bei Männern bestehen Tendenzen zu niedrigeren Herzinfarktprävalenzen in den AOKN-Daten. Mögliche Erklärung dafür ist entweder die vermutete Selektion von weniger morbiden Versicherten durch die Verwendung des Berufsbildungsabschlusses in den Daten der AOKN zur Parallelisierung oder aber mögliche Erinnerungsfehler der Befragten in DEGS1. Schlussfolgerung Für die Interpretation von Erkrankungsprävalenzen aus unterschiedlichen Datenquellen können Unterschiede in der soziodemografischen Struktur eine Rolle spielen. Dies kann mittels Parallelisierung der Stichproben ausgeglichen werden. Künftige vergleichende Analysen mit Routinedaten sollten verfügbare soziodemografische Informationen berücksichtigen. Eine Ausweitung des Ansatzes auf Krankheiten wie Diabetes und Stoffwechselstörungen ist in Planung.


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