Bedeutung von Fäulniserregern für die Lagerung von Zuckerrüben und mögliche Kontrollmaßnahmen
Die zeitliche Ausweitung der Rübenkampagne stellt Anbauer sowie Zuckerfabriken vor neue Herausforderungen hinsichtlich der Langzeitlagerung von Zuckerrüben. Einflussfaktoren, die eine Qualitätsminderung zur Folge haben, nehmen dabei an Bedeutung zu. Infolge einer mikrobiellen Besiedlung kommt es zur Ausprägung von Lagerfäulen, die neben Zuckerverlusten auch die weitere Verarbeitungsqualität durch Anreicherung von unerwünschten Inhaltsstoffen erheblich beeinträchtigen. Die in Frage kommenden Mikro- organismen umfassen bekannte Pflanzenpathogene (z.B. Aphanomyces cochlioides), Wundpathogene (z.B. Fusarium spp.), Saprophyten (z.B. Mucor spp.) sowie Bakterien (z.B. Leuconostoc mesenteroides). Das Auftreten von Lagerfäulen ist charakterisiert durch eine starke Abhängigkeit von der Anbauumwelt. Es wird angenommen, dass neben starken Beschädigungen auch hohe Mengen Erdanhang sowie feuchte und warme Erntebedingungen ihr Auftreten fördern. Die Bekämpfung konzentriert sich in der Praxis bisher auf das Mietenmanagement. Durch Fortschritte im Bereich der Züchtung und Erntetechnik bieten sich auch hier Möglichkeiten einer Reduzierung des Auftretens von Lagerfäulen. Ziel dieses Übersichtsartikels ist es, die Ursachen und Folgen von Lagerfäulen zu beschreiben und praxisrelevante Bekämpfungsmaßnahmen zu erläutern.