Geht das stärkere Engagement von Frauen in Pflege und Unterstützung auf ihre geringere Arbeitsmarktbeteiligung zurück? Ein Beitrag zur Gleichstellungsdebatte

2021 ◽  
Vol 70 (2) ◽  
pp. 53-74
Author(s):  
Daniela Klaus ◽  
Claudia Vogel

Zusammenfassung Frauen leisten nach wie vor mehr private Sorgearbeit als Männer, obwohl ihre Erwerbsbeteiligung in den letzten Jahren deutlich gestiegen ist. In diesem Beitrag untersuchen wir auf Basis des Deutschen Alterssurveys 1996 bis 2017 im Längsschnitt, ob das stärkere Engagement von Frauen in der Übernahme unbezahlter Unterstützung und Pflege für gesundheitlich eingeschränkte Angehörige darauf zurückgeht, dass sie im Vergleich zu Männern nach wie vor seltener, mit geringerem Stundenumfang sowie geringerer beruflicher Qualifikation am Arbeitsmarkt beteiligt sind. Diese Hypothese wird nicht bestätigt, denn bestehende Geschlechterunterschiede in Pflege und Unterstützung können allenfalls partiell durch die geschlechtsspezifische Arbeitsmarktbeteiligung aufgeklärt werden. Abstract: Does Women’s Lower Labor Force Participation Explain their Higher Engagement in Private Care Work? A Contribution to the Debate about Gender Equality Women do still provide more private care work than men, although their participation in employment has increased in the last decades. Using longitudinal data of the German Ageing Survey 1996 to 2017, in this paper, we study, whether women’s greater engagement in unpaid social support and care giving can be attributed to the fact that women compared to men are still less economically active and have a lower occupational qualification. This hypothesis, however, cannot be confirmed, as the gender differences in the private unpaid care work can be explained by gender differences in the labor force participation only to a small amount.

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