Sozialer Fortschritt
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(FIVE YEARS 1)

Published By Duncker & Humblot Gmbh

1865-5386, 0038-609x

2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 567-567

2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 615-627
Author(s):  
Stefan Felder

Zusammenfassung Die Pandemie hat Knappheit sichtbar gemacht und einige Länder zur Rationierung des Zugangs zu Intensivbehandlungen gezwungen. Die Vorhaltung von Betten und Personal auf Intensivstationen müssen vor dem Ausbruch einer Pandemie geplant werden. Die Allokationsregeln für den Aufbau und die Nutzung der Intensivmedizin sollten utilitaristischen Normen folgen. Wir illustrieren dies für die Planung und Nutzung von stationären Vorhalteleistungen. Zudem beschäftigen wir uns mit den Gründen, welche die regulierenden Eingriffe eines Staates rechtfertigen und kritisieren dessen inkonsistentes Handeln bei den massiven Einschränkungen während der Lockdowns im Vergleich zum zögerlichen Vorgehen beim Impfen. Abstract: Utilitarianism Before and During the Pandemic The pandemic reveals shortages and forces some countries to ration access to intensive care. The supply of ICU beds and personal needs to be determined before the pandemic hits. The rules for planning and use of capacities can be the same and follow utilitarian norms. We illustrate this for the hold-back capacities in acute hospital care. In addition, we deal with the reasons that justify the regulatory measures and criticize the inconsistent attitude of governments with regard to the massive containment measures in the lockdowns as compared to the absence of any compulsion within vaccination programs.


2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 603-613
Author(s):  
Frank Schulz-Nieswandt

Zusammenfassung Die Corona-Pandemie hat die Lebensqualität der Menschen in den Heimen als Einrichtungen der Langzeitpflege signifikant negativ geprägt. In der Dichte des stationären Settings wurden im Lichte eines „satt, sauber, trocken und still“-Dispositivs die ohnehin problematischen Strukturen der Entnormalisierung durch hospitalisierende Institutionalisierung eskalierend verstärkt. Selbstbestimmung und Teilhabe als Grundrechte im menschenrechtskonventionellen Sinne wurden pauschal ohne Risiko-bezogene Güterabwägungen zugunsten einer „Kasernierung“ zum Zwecke der Sicherung des „nackten Lebens“ dethematisiert. Die im Sektor ohnehin als Spuren struktureller Gewalt angelegten Mechanismen sozialer Ausgrenzung wurden im Krisenmanagement akzeleriert. Als Lehre aus diesen sozialen Praktiken muss über die Zukunft stationärer Settings radikal kritisch nachgedacht werden. Die Alternative ist eine Empowerment-orientierte investive Sozialpolitik als sozialraumorientierte Differenzierung der Wohnformen und ihren Care-Settings. Abstract: Normative Challenge of Including De-institutionalization of Long-term Nursing Under Conditions of the Corona Crisis The Corona pandemic is connected with a significant impact on the escalating reduction of the quality of life of old age in the settings of long-term nursing care. The heritage of given tradition of institutionalization as a culture of social exclusion as accelerating pathway towards a dispositive grammar of a regime of risk security and hygienic cleanliness of “naked life” in a limited activating atmosphere of “remain silent” dominating the valued of autonomy and inclusive participation as dimensions of dignity of human personhood. Social exclusion is a mode of performativity of structural violence. The critical result of the societal reflection about this social mechanism is to think about the alternative perspective of social investment in caring community-building as spatial social network supporting normal forms of living outside the institutions but within an inclusive normal social world of moral economy of social capital formation.


2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 629-650
Author(s):  
Holger Sandte ◽  
Adalbert Winkler

Zusammenfassung Die als Folge der Corona-Pandemie steigende Staatsverschuldung wird zunehmend kritisch gesehen, weil sie angeblich zukünftige Generationen mit Schulden belaste. Saldenmechanische Zusammenhänge zeigen, dass dies nicht richtig ist: zukünftige Generationen erben einen Verteilungskonflikt zwischen zukünftigen Steuerzahlern und zukünftigen Haltern der Staatsschuldtitel, aber keine Netto-Schulden. Da eine Reihe von Überlegungen dafür spricht, dass die Staatsverschuldung selbst dazu beiträgt, die Angebotsseite der Volkswirtschaft zu stärken, ist zu erwarten, dass zukünftige Generationen diesen Verteilungskonflikt lösen werden, ohne auf Staatskonkurs oder (Hyper-)Inflation zurückzugreifen. Insgesamt ist die Ausweitung der Staatsverschuldung daher ein wichtiges Element einer angemessenen Risiko- und Krisenpolitik in der Pandemie. Abstract: Fiscal Policy in Times of Pandemic: National Debt as a Core Element of a Sensible Government Risk and Crisis Policy The COVID-19 pandemic has led to a strong rise in government deficits. Critics argue that the policy approach burdens future generations with debt. However, simple balance sheet mechanics show that this is not the case. Future generations inherit a distributional conflict on future resources between future taxpayers and future holders of claims on governments, but no net debt. Moreover, several arguments suggest that expansionary fiscal policies support investment and hence raise the stock of real capital future generations can make use of. Overall, we conclude that the expansion of government debt has been the correct policy approach for dealing with the pandemic.


2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 651-669
Author(s):  
Fabian Beckmann ◽  
Rolf G. Heinze ◽  
Dominik Schad ◽  
Jürgen Schupp

Zusammenfassung Im Zuge der Corona-Pandemie wurden der Zugang zu Leistungen der Grundsicherung vereinfacht und die Zugangsvoraussetzungen zur Gewährung von Sozialleistungen sowie die Disziplinierung der Leistungsbeziehenden abgeschwächt. Bislang ist unklar, welche Erfahrungen Leistungsbeziehende mit diesem vereinfachten Zugang gemacht haben. Der Beitrag untersucht dies auf Basis einer quantitativen Erhebung unter Grundsicherungsbeziehenden des Kreises Recklinghausen. Im Fokus stehen die Beurteilung der Interaktion mit den Jobcenter-Beschäftigten seitens der Leistungsbeziehenden, die Zufriedenheit mit dem Hartz IV-System und die Einstellungen zum vereinfachten Zugang zur Grundsicherung im Jahr 2020. Die Befunde zeigen: Leistungsbeziehende nehmen das Jobcenter mehrheitlich nicht als Ort der Angst und Disziplinierung wahr, obgleich Scham ebenso Teil der Realität ist. Positive Erfahrungen mit dem Jobcenter gehen einher mit positiven Effekten auf die Beurteilung des Hartz IV-Systems, was die Bedeutung der Jobcenter als street-level bureaucracy unterstreicht. Eine Verstetigung wesentlicher Elemente des vereinfachten Zugangs wird mehrheitlich befürwortet, allerdings mit der Ausnahme einer dauerhaften Aussetzung von Sanktionen. Der Beitrag diskutiert abschließend sozialpolitische Implikationen für eine neujustierte Grundsicherung. Abstract: Climate of Fear or Respect at Eye Level? Experiences of Hartz IV-Recipients with Jobcentres during the COVID-19 pandemic In the wake of the COVID-19 pandemic, the access to basic security benefits for job seekers was facilitated by promoting unconditional security elements and weakening disciplinary measures for recipients. So far, it is unclear what experiences benefit recipients have had with these new regulations. The article investigates this question on the basis of a quantitative survey of basic security benefit recipients. We focus on the evaluation of the interaction with job centre-employees, the satisfaction with the Hartz IV-system and attitudes towards the pandemic-related regulations. The findings show: benefit recipients do not per se perceive job centres as places of fear and harassment, although feelings of shame are also part of their reality. Positive experiences with job centres show positive effects on the evaluation of the Hartz IV-system, which underlines the important role of job centres as street-level bureaucracies. Making the new regulations permanent is supported by the vast majority, although a permanent renunciation of sanctions is not favoured. Finally, the article discusses social policy implications for a redesigned basic security system.


2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 585-602
Author(s):  
Eberhard Eichenhofer

Zusammenfassung Die Pandemie fordert die Politik und wirft zahlreiche Rechtsfragen auf. Das Sozialrecht wird für deren Bekämpfung wie die Linderung von deren Folgen zentral. Der Beitrag schildert die Probleme, Konfliktlagen und Lösungsmaximen, identifiziert einige, durch die Krise aufgedeckte Unzulänglichkeiten und zeigt die mittel- und langfristigen Folgen der Pandemie für das Sozialrecht auf. Abstract: Combating Covid-19 by Social Welfare Law The Covid-19 pandemic raises questions of both politics and law. Social welfare and social security law help treating the pandemic’s victims and mitigating the outcomes of the measures to encounter it. The article outlines the key questions, conflicts and solutions to cope with the pandemic, unveils its economic remedies, identifies the shortcomings and notes the middle- and long-range consequences of the Covid-19 crisis for social security and welfare law.


2021 ◽  
Vol 70 (10-11) ◽  
pp. 569-583
Author(s):  
Lothar Funk

Zusammenfassung Gesellschaften erwarten von ihren Regierungen, dass sie die negativen Effekte eines Pandemieschocks minimieren. Dieser ist zugleich ein extremer Gesundheits-, aber auch ökonomischer und Gesellschaftsschock. Zudem beschuldigen Kritiker die Politik, individuelle Freiheit zu sehr zu beschränken, um Menschen vor Covid-19 zu schützen. Eine Pandemie wird idealtypisch in Phasen mit unterschiedlicher staatlicher Politik zur Kontrolle und Bekämpfung der Krise eingeteilt. Pandemien verursachen Kollektivgutprobleme, da temporäre Beschränkungen zur Krisenüberwindung nötig sind. Individuelle Eigenverantwortung reicht während einer Pandemie nicht aus. Ergänzend ist kollektive Selbstbegrenzung erforderlich, um Trittbrettfahrerprobleme zu überwinden. Abstract: Public Crisis Policy During a Pandemic: Selected Lessons of Economics Societies expect their governments to minimize the negative impact of the pandemic shock which represents both an extreme health as well as economic and societal challenge. At the same time, critics blame incumbent leaders often for hurting individual freedom and livelihood unpardonable in order to save lives from the covid-19 disease. The article considers ideal typical phases of a pandemic with differing public policies to control and fight the crisis. During a pandemic, space becomes a ‘collective good’ where some kind of rationing is needed if other protective measures work only insufficiently. Personal responsibility only is insufficient during a pandemic. Shared responsibility is needed also in order to avoid free riding problems.


2021 ◽  
Vol 70 (9) ◽  
pp. 485-485

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