Führung öffentlicher Unternehmen zwischen Politik und Markt
Die Führung öffentlicher Unternehmen und die damit verbundenen Anforderungen an die Public Corporate Governance werden zumeist mit Blick auf zwei zugespitzte Modelle diskutiert: das politische Modell, das auf die Interessen der öffentlichen Eigentümer zugeschnitten ist, und das manageriale Modell, das die Notwendigkeit professioneller Unternehmensführung betont. Diese Gegenüberstellung wird der komplexen Thematik jedoch nicht gerecht, da jedes Modell seine eigene Schattenseite hat. Daher wird in diesem Aufsatz die angemessene Balance der beiden Modelle bei der Führung öffentlicher Unternehmen erörtert. Insbesondere wird das Spannungsverhältnis zwischen „politischer“ und „managerialer“ Führung mit Blick auf die Zusammensetzung von Aufsichtsräten sowie auf die Besetzung von Geschäftsführungs- und Vorstandspositionen analysiert. Die Argumentation mündet in ein Plädoyer für den „Public Manager“ als Führungskräfte-Typus, der Managementkompetenz mit dem Gespür für politische Umfeldbedingungen vereint und sich dem öffentlichen Auftrag des Unternehmens verpflichtet fühlt.