Was ist neu?
Epidemiologie Weltweit sind die Malaria-Inzidenzen rückläufig. Die Zahl der nach Deutschland importierten Fälle blieb zuletzt auf hohem Niveau stabil. Von größter Bedeutung ist es gut bekannte Risikogruppen mit Beratungsangeboten zu erreichen, z. B. Reisende auf Verwandtenbesuch in Endemiegebieten.
Prophylaxe Mefloquin steht seit 2013 in Deutschland nur noch als Einzelimport zur Verfügung, bleibt jedoch für bestimmte Personengruppen weiter ein wichtiges Prophylaktikum. Die notfallmäßige Selbsttherapie der Malaria, die gängige Praxis für Reisende in Länder mit niedrigem und mittlerem Übertragungsrisiko ist, wird in der Reisemedizin zunehmend kritisiert und sollte zielgerichteter eingesetzt werden.
Therapie der Malaria tropica Patienten mit einem höheren Körpergewicht müssen nach einer Therapie engmaschig nachbeobachtet werden, da sie ein höheres Risiko einer Rekrudeszenz haben. Artesunat ist Mittel der Wahl zur Therapie der komplizierten Malaria tropica. Auch hier ist eine konsequente Kontrolle nach Therapieende notwendig, um eine mit Artesunat assoziierte hämolytische Anämie frühzeitig zu erfassen.
Malaria tertiana Seit 2014 gab es in Deutschland eine Zunahme von Patienten mit einer Malaria tertiana, insbesondere bei Migranten aus Eritrea. Aufgrund der unzureichenden Gesundheitsversorgung der Flüchtenden haben nicht alle Patienten die bei Plasmodium vivax notwendige Rezidivprophylaxe mit Primaquin erhalten.