ZusammenfassungRainer Eppel und Helmut Mahringer beleuchten die Chancen und Risiken unterschiedlicher Gestaltungsvarianten eines Experience rating in der Arbeitslosenversicherung. Hintergrund dafür ist der Befund, dass eine durch pauschale Arbeitgeberbeiträge finanzierte Arbeitslosenversicherung unerwünschte Umverteilungseffekte produziert und Anreize zu vermehrten, häufig nur vorübergehenden Beschäftigungsbeendigungen setzt. Studien zeigen für die Vereinigten Staaten, Kanada und einige Länder Europas, dass dies einen substanziellen Teil der Arbeitslosigkeit verursacht. Ein Experience rating in der Form erfahrungsbasierter und risikoabhängiger Arbeitgeberbeiträge birgt die Chance, ein Übermaß an vorübergehenden Kündigungen zu vermeiden und die Arbeitslosigkeit sowie die Folgebelastungen für die Arbeitslosenversicherung zu mindern. Risikofaktoren, die bei der Beitragsgestaltung berücksichtigt werden sollten, liegen besonders in einer zu starken Einschränkung der Flexibilität der Unternehmen, einer Verschärfung von Unternehmenskrisen und einer Hemmung von Neueinstellungen auf Kosten der Jobchancen von Arbeitslosen.