ZusammenfassungDie Prävalenz von laryngopharyngealem Reflux (LPR) wird in der Allgemeinbevölkerung mit bis zu 31 % angegeben. Bei Patienten mit Stimmproblemen bzw.
Kehlkopferkrankungen tritt ein LPR bei ca. 50 % der Patienten als Begleiterscheinung auf. Typische refluxbedingte Erkrankungen am Larynx sind eine chronische
Laryngitis und das Kontaktgranulom. Nicht abschließend geklärt ist die Rolle des LPR bei der Genese des Stimmlippenkarzinoms. Für die Diagnose des LPR gibt es
noch keine evidenzbasierten Daten, er kann jedoch üblicherweise klinisch aus der Kombination typischer Symptome (Heiserkeit, chronischer Hustenreiz/Räuspern,
Globusgefühl/Dysphagie) und dem charakteristischen laryngoskopischen Bild (ein Schleimhauterythem bzw. eine Schleimhauthyperplasie mit Fältelung der
Interarytenoidregion und ein Stimmlippenödem) gestellt werden. Gelegentlich wird eine LPR zusätzlich durch eine pharyngeale 24h-pH-Metrie-Untersuchung
gesichert. Die Therapie des LPR umfasst mehrere Bereiche, wie z.B. diätetische Maßnahmen, die medikamentöse Therapie mit Protonenpumpeninhibitoren (PPIs) und
ggf. eine chirurgische Intervention. Bei symptomatischen Patienten erfolgt oft eine Therapie mit PPIs, bei der der HNO-Arzt im engen Dialog mit dem
Gastroenterologen steht.