eine analyse
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In der Literatur werden Funktionsverbgefüge des Typs ‚stehen unter NP‛ aufgrund ihrer semantischen Ähnlichkeit zum Passiv der Kategorie ‚Passiv‘ zugeordnet (Pape-Müller1980, Weinrich 2002). Im vorliegenden Aufsatz zeigen wir auf, dass sich die beiden Konstruktionen nicht nur formal, sondern auch semantisch voneinander unterscheiden.
Zusammenfassung Hintergrund Der sozioökonomische Status ist eine wichtige Ursache von Ungleichheit in Gesundheitsstatus und Versorgung. Dies trifft auch auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu. Die Betreuung während der Schwangerschaft hat eine weichenstellende Rolle für das Gelingen der Lebensphase rund um die Geburt. Untersucht wurde deshalb auf der Basis von Routinedaten der BARMER, welche Leistungen Schwangere in Abhängigkeit von der sozioökonomischen Lage erhalten haben und wie sich diese auf die Berufsgruppen der Gynäkolog*innen und Hebammen verteilt haben. Methode Die Studienpopulation umfasste 237 251 bei der BARMER versicherte Frauen mit 278 237 Geburten in den Jahren 2015–2019. Betrachtet wurden die von Gynäkolog*innen und Hebammen abgerechneten Leistungen während der Schwangerschaft nach sozio-ökonomischer Lage. Ergebnisse Die ärztliche Vorsorge dominiert das Versorgungsgeschehen: Für knapp 98% der Schwangeren wurde in mindestens drei Quartalen eine ärztliche Vorsorgepauschale abgerechnet. Eine regelmäßige Beteiligung der Hebamme an der Vorsorge ab dem 4. Schwangerschaftsmonat mit mehr als vier Vorsorgeleistungen war nur bei 1,2% der Frauen der Fall. Frauen aus einkommensschwachen Verhältnissen erhalten weniger Vorsorgeleistungen sowohl durch Gynäkolog*innen als auch durch Hebammen, wobei 31% der einkommensschwachen Frauen gar keinen Hebammenkontakt vor der Geburt hatten, bei den Frauen mit hohem Einkommen waren es nur 11%. Frauen mit hohem Einkommen hatten zudem häufiger früh Kontakt zur Hebamme (47 vs. 37% im ersten Trimenon). Der Zeitpunkt des Erstkontaktes erwies sich als relevant für die spätere kooperative Schwangerschaftsbetreuung durch beide Berufsgruppen. Schlussfolgerungen Die Potentiale der Hebammenbetreuung werden nicht ausgeschöpft. Hebammen sollten insgesamt deutlich mehr in die Schwangerschaftsvorsorge eingebunden sein, wobei der Zugang zur Hebamme insbesondere für sozial benachteiligte Frauen verbessert werden muss. Diese Gruppe könnte besonders von der Hebammenversorgung profitieren, da diese die sozialen Aspekte in der Betreuung stärker berücksichtigt und auch aufsuchende Angebote macht.
<p>Diese Studie setzt sich das Ziel einen Trend in der Gesamtozons&#228;ule &#252;ber Europa zu identifizieren, indem die Datens&#228;tze des Gesamtozons und der vertikalen Ozonprofile, die seit 1994 mit dem Brewer MKIV #93 Instrument auf dem hochalpinen Sonnblick Observatorium gemessen werden, untersucht werden. Hochozon- und Tiefozon-Ereignisse werden auf ihre Frequenz und Intensit&#228;t untersucht und Fallstudien der entsprechenden Gro&#223;wetterlagen &#252;ber Europa werden herangezogen um eine Verbindung zwischen gro&#223;skaligen dynamisch-atmosph&#228;rischen Prozessen und solchen Ereignissen zu zeigen. Der Datensatz ist aufgrund der sehr hohen nat&#252;rlichen Variabilit&#228;t des Gesamtozons nicht-normalverteilt, die Schwellenwerte f&#252;r Hochozon- und Tiefozonereignisse werden deshalb mittels einer Methode aus der Extremwerttheorie f&#252;r jeden einzelnen Tag gesch&#228;tzt. Es kann kein signifikanter Trend in der Gesamtozons&#228;ule f&#252;r die gesamte Messperiode identifiziert werden, allerdings findet sich ein negativer Trend in den letzten Jahren des Beobachtungszeitraums. Dieser Trend entsteht durch eine Abnahme der Hochozonereignisse und einer leichten Zunahme der Tiefozonereignisse in den letzten Jahren des Beobachtungszeitraums. Ein signifikant negativer Trend im unteren Teil der Ozonschicht l&#228;sst auf dynamische Ursachen f&#252;r diese Abnahme r&#252;ckschlie&#223;en. Eine Analyse der Fallstudien zeigt eine klare Verbindung zwischen dem Auftreten von Hochozon- und Tiefozonereignissen und den entsprechenden Gro&#223;wetterlagen &#252;ber Europa, als auch der dynamischen Situation des Polarwirbels w&#228;hrend der entsprechenden Wintersaison. &#160;&#160;&#160;</p>
<p>Cirrus-Wolken k&#246;nnen zur Erw&#228;rmung des Klimas beitragen, weshalb in diesem Beitrag m&#246;gliche Effekte des verringerten Flugverkehrs im Jahr 2020 auf das Vorkommen von hohen d&#252;nnen Cirrus-Wolken untersucht werden. Als Grundlage dienen gemessene Profile der Hydrometeorklassifikation von Cloudnet, einem Wolkenbeobachtungsnetzwerk im Rahmen der Forschungsinfrastruktur ACTRIS. F&#252;r die Auswertung werden Daten der Standorte J&#252;lich und M&#252;nchen verwendet. Der Referenzzeitraum, der mit dem Zeitraum seit dem Beginn der Corona-Pandemieverglichen wird, erstreckt sich von 2018 bis M&#228;rz 2020. Durch eine Analyse der Tage mit gleichen Wetterlagen, die auf Basis der objektiven Wetterlagenklassifikation des Deutschen Wetterdienstes existiert, konnte ein aussagekr&#228;ftiger Vergleich durchgef&#252;hrt werden.</p> <p>Die Analyse aller vorhandenen Daten zeigt, dass zu Beginn der Pandemie im Fr&#252;hjahr 2020 viele Tage mit einem sehr geringem Vorkommen von Eiswolken in einer H&#246;he von 7 bis 12 km vorhanden waren.</p> <p>Die Wetterlagenklassifikation zeigt weiter, dass die antizyklonale S&#252;dwestwetterlage in dem Zeitraum 2018 bis M&#228;rz 2020, sowie in dem Zeitraum April 2020 bis M&#228;rz 2021 zu jeweils knapp 25 % vorherrschend war. Generell ergibt sich &#252;ber J&#252;lich bei der antizyklonalen S&#252;dwetterlage w&#228;hrend der Corona-Pandemie ein R&#252;ckgang der detektierten Eiswolken von knapp 5 %.</p> <p>Durch das weitere Kriterium der Jahreszeit, also der Betrachtung des Fr&#252;hjahrs, wird der Vergleich noch aussagekr&#228;ftiger, da hier gleich gro&#223;e Datens&#228;tze verglichen werden. Im Fr&#252;hjahr ist der R&#252;ckgang des Vorkommens von Cirren in 7 bis 12 km H&#246;he mit 5 % (J&#252;lich), bzw. 8 % (M&#252;nchen) noch deutlicher zu erkennen.</p> <p>Der R&#252;ckgang des Vorkommens von Cirren im H&#246;henbereich 7-12 km geht einher mit dem R&#252;ckgang von d&#252;nnen, isolierten Cirren zwischen 8,5 und 12 km, welche auf Kondensstreifen-Cirren zur&#252;ckgef&#252;hrt werden k&#246;nnen. Bei dieser Betrachtung wurden zwischen Grenzschicht und 8,5 km wenig bis keine Eishydrometeore registriert.</p> <p>Die vorhandenen Ergebnisse werden mit den Feuchteprofilen (Einfluss der Feuchte in den h&#246;heren Atmosph&#228;renschichten) der jeweiligen Fr&#252;hjahre erg&#228;nzt, wodurch ein weiterer wichtiger Faktor in der Betrachtung des Vorkommens von hohen d&#252;nnen Cirren hinzugezogen wird.</p>
<p>Der Forschungspark Windenergie WiValdi wird vom Deutschen Zentrum f&#252;r Luft- und Raumfahrt (DLR) und seinen Partnern im Forschungsverbund Windenergie entwickelt. Der Standort Krummendeich im Landkreis Stade befindet sich in unmittelbarer N&#228;he, s&#252;d&#246;stlich der Elbm&#252;ndung in die Nordsee. Dementsprechend sind die meteorologischen Bedingungen in der atmosph&#228;rischen Grenzschicht dort, je nach Wetterlage und Windrichtung, &#228;hnlich der maritimen Grenzschicht in der deutschen Bucht, oder auch typisch f&#252;r flaches, heteorogenes Gel&#228;nde in der norddeutschen Tiefebene. Seit November 2020 und somit f&#252;r einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, sind am Standort ein weitreichendes Doppler-Windlidar (DWL) und ein Mikrowellenradiometer (MWR) installiert, um Vertikalprofile von Windgeschwindigkeit, -richtung, Temperatur und Luftfeuchte zu messen. Eine gute Verf&#252;gbarkeit von Daten in Nabenh&#246;he (ca. 100 m) der zu installierenden Windenergieanlagen (WEA) mit nahezu 90% f&#252;r DWL und 80% f&#252;r MWR wurden erreicht. Wir pr&#228;sentieren eine statistische Auswertung der Daten in Bezug auf die Windressource im Vergleich zu historischen Daten des Neuen Europ&#228;ischen Windatlas (NEWA), welcher mesoskalische Simulationen f&#252;r einen Zeitraum von 2011-2018 bereitstellt. Eine weitgehende &#220;bereinstimmung der Messdaten mit den Modelldaten ist gegeben, wobei das Jahr 2021 durch h&#228;ufige Passagen von Tiefdruckgebieten, vor allem in den Monaten M&#228;rz bis August, eine &#220;berrepr&#228;sentation von Nordweststr&#246;mungen aufweist. Dar&#252;ber hinaus wird eine Analyse vorgestellt, welche insbesondere die f&#252;r Lasten an WEA wichtigen Gr&#246;&#223;en der Windscherung und -drehung der atmosph&#228;rischen Stabilit&#228;t in Form des Gradienten der potentiellen Temperatur in der Grenzschicht gegen&#252;berstellt. Es wird gezeigt, dass, entsprechend &#228;hnlicher Analysen in der deutschen Bucht, eine H&#228;ufung von Situationen mit hoher thermischer Stabilit&#228;t und damit einhergehend gr&#246;&#223;erer Windscherung und -drehung vor allem bei ablandigem Wind aus S&#252;dwest bis Ost auftritt. Nordweststr&#246;mungen sind wesentlich seltener stabil geschichtet. Die stabile n&#228;chtliche Grenzschicht f&#252;hrt in gro&#223;er H&#228;ufigkeit, d.h. in etwa 55% der Tage, zu n&#228;chtlichen Strahlstr&#246;mungen (Low-level Jets, LLJ). Diese LLJ verst&#228;rken zus&#228;tzlich die Windscherung und -drehung in der Rotorebene der WEA. Die kombinierten Messungen von DWL und MWR zeigen, dass ihre H&#246;he und Auspr&#228;gung wiederum stark von der thermischen Stabilit&#228;t abh&#228;ngig sind.</p> <p>&#160;</p>
<p>Trotz signifikanter Verbesserungen in den vergangenen Jahren sind die Unsicherheiten insbesondere bei der Vorhersage von Gewittern und ihren Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel oder Sturmb&#246;en selbst mit konvektionsaufl&#246;senden Wettervorhersagemodellen der Wetterdienste noch immer zu gro&#223;, um daraus verl&#228;ssliche und m&#246;glichst punktgenaue Warnungen abzuleiten. F&#252;r kurzfristige Pr&#228;ventionsma&#223;nahmen bis hin zur Evakuierung von Menschen beispielsweise bei Veranstaltungen im Freien sind pr&#228;zise Vorhersagen auf kurzen Zeitskalen jedoch unerl&#228;sslich. Mit den Verfahren der Echtzeit-Vorhersage (Nowcasting) lassen sich Gewitterereignisse und ihre wesentlichen Merkmale identifizieren und aus der Kenntnis der Historie f&#252;r Zeitskalen von einigen Minuten bis zu wenigen Stunden extrapolieren beziehungsweise vorhersagen. Die &#252;blicherweise kurze Lebensdauer konvektiver Ereignisse und deren schnelle Entwicklung w&#228;hrend instabiler Wetterlagen f&#252;hren jedoch oftmals zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen den Nowcasting-Vorhersagen und den beobachteten Wetterbedingungen. Hier besteht folglich ein gro&#223;es Verbesserungspotential.</p> <p>Pr&#228;sentiert wird eine Analyse der Lebenszyklen von konvektiven Zellen in Deutschland, welche die vorherrschenden atmosph&#228;rischen Bedingungen miteinbezieht. Au&#223;erdem werden verschiedene statistische Modelle zur Absch&#228;tzung der Lebensdauer und Gr&#246;&#223;e konvektiver Zellen im Sinne des Nowcastings vorgestellt. Ein Vergleich dieser Modelle erm&#246;glicht es zu beurteilen, welche Methode am besten geeignet ist, Nowcasting-Verfahren f&#252;r Warnmanagementsysteme von Wetterdiensten zu verbessern.</p> <p>Unter Verwendung von Daten des radarbasierten Zellverfolgungsalgorithmus KONRAD des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden objektbasierte Lebenszyklen von isolierter Konvektion (Einzel- und Superzellen) f&#252;r die Sommerhalbjahre 2011-2016 analysiert. Zus&#228;tzlich wurde eine Vielzahl konvektionsrelevanter atmosph&#228;rischer Variablen (z.B. Deep Layer Shear, CAPE, Lifted Index), die mittels hochaufl&#246;sender COSMO-EU Assimilationsanalysen berechnet wurden, mit den Lebenszyklen kombiniert. Auf der Grundlage dieses kombinierten Datensatzes werden statistische Zusammenh&#228;nge zwischen verschiedenen Zellattributen und atmosph&#228;rischen Variablen diskutiert. Wie die Analysen zeigen, sind insbesondere Ma&#223;e der vertikalen Windscherung aufgrund ihres Einflusses auf die Organisationsform der Zellen geeignet, zwischen solchen mit kurzer und langer Lebensdauer zu unterscheiden. Erh&#246;hte thermische Instabilit&#228;t ist mit einem schnelleren anf&#228;nglichen Zellwachstum verbunden, was eine gr&#246;&#223;ere horizontale Zellexpansion (Zellfl&#228;che) w&#228;hrend des Lebenszyklus und indirekt eine l&#228;ngere Lebensdauer beg&#252;nstigt.</p> <p>Drei verschiedene multivariate Methoden (logistische Regression, <em>Random Forest</em>, nichtlinearer polynomialer Ansatz) wurden als statistische Modelle zur Sch&#228;tzung der Lebensdauer und der maximalen Zellfl&#228;che konvektiver Zellen unter Verwendung eines Ensemble-Ansatzes untersucht ("&#220;berwachtes Maschinelles Lernen"). Die Vorhersageg&#252;te der Modelle wurde mittels probabilistischer Evaluation bewertet und die Bedeutung der anf&#228;nglichen Zellentwicklung und der atmosph&#228;rischen Variablen f&#252;r den weiteren Verlauf des Lebenszyklus quantifiziert. Es werden Potentiale und Grenzen der drei Methoden aufgezeigt, die verdeutlichen, dass die Wahl einer geeigneten Methode von dem genauen Nowcasting-Problem bzw. der Anforderung abh&#228;ngt. Die Untersuchungen legen nahe, dass die maximale Zellfl&#228;che konvektiver Zellen besser abgesch&#228;tzt werden kann als ihre Lebensdauer. Atmosph&#228;rische Variablen, die den dynamischen und thermodynamischen Zustand der Atmosph&#228;re charakterisieren, sind zu Beginn der Zellentwicklung besonders wichtig f&#252;r die Absch&#228;tzung der zuk&#252;nftigen Entwicklung der Zellattribute, w&#228;hrend mit zunehmendem Zellalter die Zellhistorie immer relevanter wird.</p>
<p>Die Honigbiene ist eines der wichtigsten vom Menschen gehaltenen Insekten. Neben der &#246;konomischen Bedeutung der Bienenprodukte Honig, Wachs, Propolis und Gel&#233;e royale kommt der Bienenhaltung eine enorme &#246;kologische Bedeutung durch die Best&#228;ubung von Wild- und Ackerpflanzen zu. Weltweit wurden in den vergangenen Jahren hohe Verluste von geimkerten Bienenv&#246;lkern gemeldet.</p> <p>Eine mit internationalen Standards definierte Ma&#223;zahl ist die Wintersterblichkeit von Bienenv&#246;lkern, die in &#214;sterreich seit 2008 in einer Langzeitstudie systematisch erhoben wird. Ein weltweit einzigartiger Datensatz, der 266.000 Bienenv&#246;lker f&#252;r die Jahre 2011-2020 umfasst, wurde f&#252;r eine Analyse der Wetterabh&#228;ngigkeit der Wintersterblichkeit herangezogen. Dabei wurde ein neuartiger Ansatz gew&#228;hlt: &#220;ber das Jahr spielen biophysikalische Prozesse eine wichtige Rolle f&#252;r die Vitalit&#228;t der Kolonie. F&#252;r vier dieser Prozesse wurden Wirkketten identifiziert, die diese mit dem Wettergeschehen verkn&#252;pfen. Anhand von Indikatoren wurde ein hochaufgel&#246;ster Beobachtungs-Gitterdatensatz nach diesen spezifischen Wetterereignissen durchsucht.</p> <p>Die Korrelationen zwischen Wetter und Wintermortalit&#228;t wurden mittels einfacher und multipler linearer Regressionen &#246;sterreichweit sowie auf Bezirksebene statistisch analysiert. Zum einen ging es um die relative Bedeutung der einzelnen Wetterereignisse, zum anderen um die Erkl&#228;rungskraft der kombinierten Indikatoren. Die Dauer extremer K&#228;ltewellen im Sp&#228;twinter wurde als wichtigster Faktor identifiziert, der allein im Mittel &#252;ber alle Bezirke mit passender Korrelation etwa 20% der Mortalit&#228;tsraten erkl&#228;ren konnte. Die M&#246;glichkeit f&#252;r Reinigungsfl&#252;ge und Wassersammeln im Fr&#252;hwinter, gegeben durch regelm&#228;&#223;ig auftretende Sch&#246;nwetterperioden, stellte sich als zweitwichtigster Pr&#228;diktor heraus (R<sup>2</sup> von 0.13). Multiple Modelle konnten zwar noch h&#246;here Anpassungsg&#252;te erreichen, wiesen aber aufgrund der statistisch gesehen kurzen Zeitreihe Anzeichen von &#220;beranpassung (Overfitting) auf.</p> <p>Die Ergebnisse quantifizieren den direkten und indirekten Einfluss des Wetters auf die Wintersterblichkeit von Bienenv&#246;lkern erstmals anhand biophysikalischer Wirkketten. Der Ansatz kann in mehrerlei Hinsicht weiterentwickelt werden: Durch Einbeziehung von Imker*innen bei der Festlegung von Wirkketten und Indikatoren; durch die Erweiterung der Modelle mit Daten zur Landnutzung, Management des Bienenstockes, Krankheiten, Pestizideinsatz und Ph&#228;nologie; sowie durch die Analyse der Wechselwirkungen verschiedener biophysikalischer Prozesse untereinander. Die untersuchten Korrelationen stellen letztlich die Situation im aktuellen Klima dar. Im Zuge des Klimawandels k&#246;nnen sie sich aufgrund von Systembr&#252;chen &#228;ndern oder sogar umkehren.</p>
<p>Um das Klima und seine &#196;nderung zu beschreiben ist es &#252;blich Mittelwerte verschiedener meteorologischer Parameter &#252;ber einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden. In diesem Zusammenhang hat die World Meteorological Organisation (WMO) 30-j&#228;hrige Klimanormalperioden definiert, die zum einen als Referenz f&#252;r aktuelle Bedingungen herangezogen werden k&#246;nnen und zum anderen um Bedingungen in verschiedenen Umgebungen zu vergleichen. Bisher wurde die Periode 1961-1990 als die offizielle Klimanormalperiode verwendet. Mit dem Ende des Jahres 2020, gibt es aber eine neue Klimanormalperiode: 1991-2020. Die Empfehlung der WMO ist, je nach Analyse, die Periode 1961-1990 oder die neuere Periode 1991-2020 zu verwenden. So sollte bei Auswertungen bez&#252;glich der langfristigen Klimaentwicklung weiterhin die Periode 1961-1990 verwendet werden. Im Gegensatz dazu sollten Normen sowie Analysen in Bezug auf das gegenw&#228;rtige Klima basierend auf der Periode 1991-2020 erstellt werden. Besonders f&#252;r Anwendungen in den Bereichen Landwirtschaft, Infrastruktur und Energieerzeugung ist die neue Klimanormalperiode 1991-2020 von hoher Relevanz.</p> <p>F&#252;r die Berechnung der Mittelwerte der neuen 30-j&#228;hrigen Klimanormalperiode waren zwei Aspekte von gro&#223;er Bedeutung: die Auswahl der Stationen sowie die Homogenisierung der Daten. Ausgangspunkt f&#252;r die Auswahl der Stationen war das &#246;sterreichweite Messnetz der Zentralanstalt f&#252;r Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Um f&#252;r die Berechnung der Klimanormalwerte ber&#252;cksichtigt zu werden, mussten die Stationen durchgehende t&#228;gliche Messungen von 1991-2020 haben, wobei je nach Parameter eine gewisse Anzahl an Fehlwerten erlaubt war. Als Parameter wurden unter anderem die t&#228;gliche Minimum-, Maximum- und Mitteltemperatur ber&#252;cksichtigt, wie auch Niederschlagssumme, Neuschneemengen, Sonnenscheindauer, relative Feuchte sowie Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Jedoch gab es bei einigen Stationen &#196;nderungen in diesem Zeitraum, wie zum Beispiel eine Stationsverlegung oder ein Austausch des Messger&#228;tes. Solche Ver&#228;nderungen k&#246;nnen zu Inhomogenit&#228;ten in den Zeitreihen f&#252;hren. Um Auswirkungen solcher Inhomogenit&#228;ten auf die Werte der neuen Klimanormalperiode zu verhindern, wurden die t&#228;glichen Werte der Minimum-, Maximum- und Mitteltemperatur sowie der Niederschlagssumme mit der anerkannten Methode ACMANT vor der Mittelung &#252;ber die 30 Jahre homogenisiert. &#160;&#160;&#160;&#160;</p> <p>Je nach Parameter erf&#252;llten unterschiedliche viele Stationen die Kriterien. F&#252;r die wichtigen meteorologischen Parameter Temperatur und Niederschlag waren es &#246;sterreichweit knapp 200 Stationen. Bergstationen sind aufgrund der geringen Anzahl jedoch nicht repr&#228;sentativ in Bezug zur H&#246;henverteilung &#214;sterreichs vertreten. Die detektierten Br&#252;che bei der Homogenisierung von Temperaturwerten und Niederschlagssummen konnten in vielen F&#228;llen Stationsverlegungen und anderen Ver&#228;nderungen an den Stationen zugeordnet werden. Es gibt aber auch einige Stationen, die seit 1961 oder l&#228;nger, keine Verlegung erfahren haben. Diese sind aufgrund der langen homogenen Zeitreihen besonders wertvoll f&#252;r das Klimamonitoring. Die Daten der neuen 30-j&#228;hrigen Klimanormalperiode werden nach Fertigstellung f&#252;r jedermann frei zug&#228;nglich auf der Homepage der ZAMG verf&#252;gbar sein. </p>