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(FIVE YEARS 2)

2022 ◽  
pp. 73-81
Author(s):  
Jens FLEISCHHAUER ◽  
Dila TURUS
Keyword(s):  

In der Literatur werden Funktionsverbgefüge des Typs ‚stehen unter NP‛ aufgrund ihrer semantischen Ähnlichkeit zum Passiv der Kategorie ‚Passiv‘ zugeordnet (Pape-Müller1980, Weinrich 2002). Im vorliegenden Aufsatz zeigen wir auf, dass sich die beiden Konstruktionen nicht nur formal, sondern auch semantisch voneinander unterscheiden.


2021 ◽  
Author(s):  
Dagmar Hertle ◽  
Ute Lange ◽  
Danny Wende
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Der sozioökonomische Status ist eine wichtige Ursache von Ungleichheit in Gesundheitsstatus und Versorgung. Dies trifft auch auf Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett zu. Die Betreuung während der Schwangerschaft hat eine weichenstellende Rolle für das Gelingen der Lebensphase rund um die Geburt. Untersucht wurde deshalb auf der Basis von Routinedaten der BARMER, welche Leistungen Schwangere in Abhängigkeit von der sozioökonomischen Lage erhalten haben und wie sich diese auf die Berufsgruppen der Gynäkolog*innen und Hebammen verteilt haben. Methode Die Studienpopulation umfasste 237 251 bei der BARMER versicherte Frauen mit 278 237 Geburten in den Jahren 2015–2019. Betrachtet wurden die von Gynäkolog*innen und Hebammen abgerechneten Leistungen während der Schwangerschaft nach sozio-ökonomischer Lage. Ergebnisse Die ärztliche Vorsorge dominiert das Versorgungsgeschehen: Für knapp 98% der Schwangeren wurde in mindestens drei Quartalen eine ärztliche Vorsorgepauschale abgerechnet. Eine regelmäßige Beteiligung der Hebamme an der Vorsorge ab dem 4. Schwangerschaftsmonat mit mehr als vier Vorsorgeleistungen war nur bei 1,2% der Frauen der Fall. Frauen aus einkommensschwachen Verhältnissen erhalten weniger Vorsorgeleistungen sowohl durch Gynäkolog*innen als auch durch Hebammen, wobei 31% der einkommensschwachen Frauen gar keinen Hebammenkontakt vor der Geburt hatten, bei den Frauen mit hohem Einkommen waren es nur 11%. Frauen mit hohem Einkommen hatten zudem häufiger früh Kontakt zur Hebamme (47 vs. 37% im ersten Trimenon). Der Zeitpunkt des Erstkontaktes erwies sich als relevant für die spätere kooperative Schwangerschaftsbetreuung durch beide Berufsgruppen. Schlussfolgerungen Die Potentiale der Hebammenbetreuung werden nicht ausgeschöpft. Hebammen sollten insgesamt deutlich mehr in die Schwangerschaftsvorsorge eingebunden sein, wobei der Zugang zur Hebamme insbesondere für sozial benachteiligte Frauen verbessert werden muss. Diese Gruppe könnte besonders von der Hebammenversorgung profitieren, da diese die sozialen Aspekte in der Betreuung stärker berücksichtigt und auch aufsuchende Angebote macht.


2021 ◽  
Author(s):  
Daniel Rauter ◽  
Stana Simic
Keyword(s):  

<p>Diese Studie setzt sich das Ziel einen Trend in der Gesamtozonsäule über Europa zu identifizieren, indem die Datensätze des Gesamtozons und der vertikalen Ozonprofile, die seit 1994 mit dem Brewer MKIV #93 Instrument auf dem hochalpinen Sonnblick Observatorium gemessen werden, untersucht werden. Hochozon- und Tiefozon-Ereignisse werden auf ihre Frequenz und Intensität untersucht und Fallstudien der entsprechenden Großwetterlagen über Europa werden herangezogen um eine Verbindung zwischen großskaligen dynamisch-atmosphärischen Prozessen und solchen Ereignissen zu zeigen. Der Datensatz ist aufgrund der sehr hohen natürlichen Variabilität des Gesamtozons nicht-normalverteilt, die Schwellenwerte für Hochozon- und Tiefozonereignisse werden deshalb mittels einer Methode aus der Extremwerttheorie für jeden einzelnen Tag geschätzt. Es kann kein signifikanter Trend in der Gesamtozonsäule für die gesamte Messperiode identifiziert werden, allerdings findet sich ein negativer Trend in den letzten Jahren des Beobachtungszeitraums. Dieser Trend entsteht durch eine Abnahme der Hochozonereignisse und einer leichten Zunahme der Tiefozonereignisse in den letzten Jahren des Beobachtungszeitraums. Ein signifikant negativer Trend im unteren Teil der Ozonschicht lässt auf dynamische Ursachen für diese Abnahme rückschließen. Eine Analyse der Fallstudien zeigt eine klare Verbindung zwischen dem Auftreten von Hochozon- und Tiefozonereignissen und den entsprechenden Großwetterlagen über Europa, als auch der dynamischen Situation des Polarwirbels während der entsprechenden Wintersaison.    </p>


2021 ◽  
Author(s):  
Lars van Gelder ◽  
Ulrich Löhnert ◽  
Bernhard Pospichal
Keyword(s):  

<p>Cirrus-Wolken können zur Erwärmung des Klimas beitragen, weshalb in diesem Beitrag mögliche Effekte des verringerten Flugverkehrs im Jahr 2020 auf das Vorkommen von hohen dünnen Cirrus-Wolken untersucht werden. Als Grundlage dienen gemessene Profile der Hydrometeorklassifikation von Cloudnet, einem Wolkenbeobachtungsnetzwerk im Rahmen der Forschungsinfrastruktur ACTRIS. Für die Auswertung werden Daten der Standorte Jülich und München verwendet. Der Referenzzeitraum, der mit dem Zeitraum seit dem Beginn der Corona-Pandemieverglichen wird, erstreckt sich von 2018 bis März 2020. Durch eine Analyse der Tage mit gleichen Wetterlagen, die auf Basis der objektiven Wetterlagenklassifikation des Deutschen Wetterdienstes existiert, konnte ein aussagekräftiger Vergleich durchgeführt werden.</p> <p>Die Analyse aller vorhandenen Daten zeigt, dass zu Beginn der Pandemie im Frühjahr 2020 viele Tage mit einem sehr geringem Vorkommen von Eiswolken in einer Höhe von 7 bis 12 km vorhanden waren.</p> <p>Die Wetterlagenklassifikation zeigt weiter, dass die antizyklonale Südwestwetterlage in dem Zeitraum 2018 bis März 2020, sowie in dem Zeitraum April 2020 bis März 2021 zu jeweils knapp 25 % vorherrschend war. Generell ergibt sich über Jülich bei der antizyklonalen Südwetterlage während der Corona-Pandemie ein Rückgang der detektierten Eiswolken von knapp 5 %.</p> <p>Durch das weitere Kriterium der Jahreszeit, also der Betrachtung des Frühjahrs, wird der Vergleich noch aussagekräftiger, da hier gleich große Datensätze verglichen werden. Im Frühjahr ist der Rückgang des Vorkommens von Cirren in 7 bis 12 km Höhe mit 5 % (Jülich), bzw. 8 % (München) noch deutlicher zu erkennen.</p> <p>Der Rückgang des Vorkommens von Cirren im Höhenbereich 7-12 km geht einher mit dem Rückgang von dünnen, isolierten Cirren zwischen 8,5 und 12 km, welche auf Kondensstreifen-Cirren zurückgeführt werden können. Bei dieser Betrachtung wurden zwischen Grenzschicht und 8,5 km wenig bis keine Eishydrometeore registriert.</p> <p>Die vorhandenen Ergebnisse werden mit den Feuchteprofilen (Einfluss der Feuchte in den höheren Atmosphärenschichten) der jeweiligen Frühjahre ergänzt, wodurch ein weiterer wichtiger Faktor in der Betrachtung des Vorkommens von hohen dünnen Cirren hinzugezogen wird.</p>


2021 ◽  
Author(s):  
Norman Wildmann ◽  
Martin Hagen ◽  
Thomas Gerz

<p>Der Forschungspark Windenergie WiValdi wird vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und seinen Partnern im Forschungsverbund Windenergie entwickelt. Der Standort Krummendeich im Landkreis Stade befindet sich in unmittelbarer Nähe, südöstlich der Elbmündung in die Nordsee. Dementsprechend sind die meteorologischen Bedingungen in der atmosphärischen Grenzschicht dort, je nach Wetterlage und Windrichtung, ähnlich der maritimen Grenzschicht in der deutschen Bucht, oder auch typisch für flaches, heteorogenes Gelände in der norddeutschen Tiefebene. Seit November 2020 und somit für einen Zeitraum von mehr als einem Jahr, sind am Standort ein weitreichendes Doppler-Windlidar (DWL) und ein Mikrowellenradiometer (MWR) installiert, um Vertikalprofile von Windgeschwindigkeit, -richtung, Temperatur und Luftfeuchte zu messen. Eine gute Verfügbarkeit von Daten in Nabenhöhe (ca. 100 m) der zu installierenden Windenergieanlagen (WEA) mit nahezu 90% für DWL und 80% für MWR wurden erreicht. Wir präsentieren eine statistische Auswertung der Daten in Bezug auf die Windressource im Vergleich zu historischen Daten des Neuen Europäischen Windatlas (NEWA), welcher mesoskalische Simulationen für einen Zeitraum von 2011-2018 bereitstellt. Eine weitgehende Übereinstimmung der Messdaten mit den Modelldaten ist gegeben, wobei das Jahr 2021 durch häufige Passagen von Tiefdruckgebieten, vor allem in den Monaten März bis August, eine Überrepräsentation von Nordwestströmungen aufweist. Darüber hinaus wird eine Analyse vorgestellt, welche insbesondere die für Lasten an WEA wichtigen Größen der Windscherung und -drehung der atmosphärischen Stabilität in Form des Gradienten der potentiellen Temperatur in der Grenzschicht gegenüberstellt. Es wird gezeigt, dass, entsprechend ähnlicher Analysen in der deutschen Bucht, eine Häufung von Situationen mit hoher thermischer Stabilität und damit einhergehend größerer Windscherung und -drehung vor allem bei ablandigem Wind aus Südwest bis Ost auftritt. Nordwestströmungen sind wesentlich seltener stabil geschichtet. Die stabile nächtliche Grenzschicht führt in großer Häufigkeit, d.h. in etwa 55% der Tage, zu nächtlichen Strahlströmungen (Low-level Jets, LLJ). Diese LLJ verstärken zusätzlich die Windscherung und -drehung in der Rotorebene der WEA. Die kombinierten Messungen von DWL und MWR zeigen, dass ihre Höhe und Ausprägung wiederum stark von der thermischen Stabilität abhängig sind.</p> <p> </p>


2021 ◽  
Author(s):  
Jannik Wilhelm ◽  
Ulrich Blahak ◽  
Robert Feger ◽  
Kathrin Wapler ◽  
Roland Potthast ◽  
...  

<p>Trotz signifikanter Verbesserungen in den vergangenen Jahren sind die Unsicherheiten insbesondere bei der Vorhersage von Gewittern und ihren Begleiterscheinungen wie Starkregen, Hagel oder Sturmböen selbst mit konvektionsauflösenden Wettervorhersagemodellen der Wetterdienste noch immer zu groß, um daraus verlässliche und möglichst punktgenaue Warnungen abzuleiten. Für kurzfristige Präventionsmaßnahmen bis hin zur Evakuierung von Menschen beispielsweise bei Veranstaltungen im Freien sind präzise Vorhersagen auf kurzen Zeitskalen jedoch unerlässlich. Mit den Verfahren der Echtzeit-Vorhersage (Nowcasting) lassen sich Gewitterereignisse und ihre wesentlichen Merkmale identifizieren und aus der Kenntnis der Historie für Zeitskalen von einigen Minuten bis zu wenigen Stunden extrapolieren beziehungsweise vorhersagen. Die üblicherweise kurze Lebensdauer konvektiver Ereignisse und deren schnelle Entwicklung während instabiler Wetterlagen führen jedoch oftmals zu einer erheblichen Diskrepanz zwischen den Nowcasting-Vorhersagen und den beobachteten Wetterbedingungen. Hier besteht folglich ein großes Verbesserungspotential.</p> <p>Präsentiert wird eine Analyse der Lebenszyklen von konvektiven Zellen in Deutschland, welche die vorherrschenden atmosphärischen Bedingungen miteinbezieht. Außerdem werden verschiedene statistische Modelle zur Abschätzung der Lebensdauer und Größe konvektiver Zellen im Sinne des Nowcastings vorgestellt. Ein Vergleich dieser Modelle ermöglicht es zu beurteilen, welche Methode am besten geeignet ist, Nowcasting-Verfahren für Warnmanagementsysteme von Wetterdiensten zu verbessern.</p> <p>Unter Verwendung von Daten des radarbasierten Zellverfolgungsalgorithmus KONRAD des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wurden objektbasierte Lebenszyklen von isolierter Konvektion (Einzel- und Superzellen) für die Sommerhalbjahre 2011-2016 analysiert. Zusätzlich wurde eine Vielzahl konvektionsrelevanter atmosphärischer Variablen (z.B. Deep Layer Shear, CAPE, Lifted Index), die mittels hochauflösender COSMO-EU Assimilationsanalysen berechnet wurden, mit den Lebenszyklen kombiniert. Auf der Grundlage dieses kombinierten Datensatzes werden statistische Zusammenhänge zwischen verschiedenen Zellattributen und atmosphärischen Variablen diskutiert. Wie die Analysen zeigen, sind insbesondere Maße der vertikalen Windscherung aufgrund ihres Einflusses auf die Organisationsform der Zellen geeignet, zwischen solchen mit kurzer und langer Lebensdauer zu unterscheiden. Erhöhte thermische Instabilität ist mit einem schnelleren anfänglichen Zellwachstum verbunden, was eine größere horizontale Zellexpansion (Zellfläche) während des Lebenszyklus und indirekt eine längere Lebensdauer begünstigt.</p> <p>Drei verschiedene multivariate Methoden (logistische Regression, <em>Random Forest</em>, nichtlinearer polynomialer Ansatz) wurden als statistische Modelle zur Schätzung der Lebensdauer und der maximalen Zellfläche konvektiver Zellen unter Verwendung eines Ensemble-Ansatzes untersucht ("Überwachtes Maschinelles Lernen"). Die Vorhersagegüte der Modelle wurde mittels probabilistischer Evaluation bewertet und die Bedeutung der anfänglichen Zellentwicklung und der atmosphärischen Variablen für den weiteren Verlauf des Lebenszyklus quantifiziert. Es werden Potentiale und Grenzen der drei Methoden aufgezeigt, die verdeutlichen, dass die Wahl einer geeigneten Methode von dem genauen Nowcasting-Problem bzw. der Anforderung abhängt. Die Untersuchungen legen nahe, dass die maximale Zellfläche konvektiver Zellen besser abgeschätzt werden kann als ihre Lebensdauer. Atmosphärische Variablen, die den dynamischen und thermodynamischen Zustand der Atmosphäre charakterisieren, sind zu Beginn der Zellentwicklung besonders wichtig für die Abschätzung der zukünftigen Entwicklung der Zellattribute, während mit zunehmendem Zellalter die Zellhistorie immer relevanter wird.</p>


2021 ◽  
Author(s):  
Benedikt Becsi ◽  
Herbert Formayer ◽  
Robert Brodschneider
Keyword(s):  

<p>Die Honigbiene ist eines der wichtigsten vom Menschen gehaltenen Insekten. Neben der ökonomischen Bedeutung der Bienenprodukte Honig, Wachs, Propolis und Gelée royale kommt der Bienenhaltung eine enorme ökologische Bedeutung durch die Bestäubung von Wild- und Ackerpflanzen zu. Weltweit wurden in den vergangenen Jahren hohe Verluste von geimkerten Bienenvölkern gemeldet.</p> <p>Eine mit internationalen Standards definierte Maßzahl ist die Wintersterblichkeit von Bienenvölkern, die in Österreich seit 2008 in einer Langzeitstudie systematisch erhoben wird. Ein weltweit einzigartiger Datensatz, der 266.000 Bienenvölker für die Jahre 2011-2020 umfasst, wurde für eine Analyse der Wetterabhängigkeit der Wintersterblichkeit herangezogen. Dabei wurde ein neuartiger Ansatz gewählt: Über das Jahr spielen biophysikalische Prozesse eine wichtige Rolle für die Vitalität der Kolonie. Für vier dieser Prozesse wurden Wirkketten identifiziert, die diese mit dem Wettergeschehen verknüpfen. Anhand von Indikatoren wurde ein hochaufgelöster Beobachtungs-Gitterdatensatz nach diesen spezifischen Wetterereignissen durchsucht.</p> <p>Die Korrelationen zwischen Wetter und Wintermortalität wurden mittels einfacher und multipler linearer Regressionen österreichweit sowie auf Bezirksebene statistisch analysiert. Zum einen ging es um die relative Bedeutung der einzelnen Wetterereignisse, zum anderen um die Erklärungskraft der kombinierten Indikatoren. Die Dauer extremer Kältewellen im Spätwinter wurde als wichtigster Faktor identifiziert, der allein im Mittel über alle Bezirke mit passender Korrelation etwa 20% der Mortalitätsraten erklären konnte. Die Möglichkeit für Reinigungsflüge und Wassersammeln im Frühwinter, gegeben durch regelmäßig auftretende Schönwetterperioden, stellte sich als zweitwichtigster Prädiktor heraus (R<sup>2</sup> von 0.13). Multiple Modelle konnten zwar noch höhere Anpassungsgüte erreichen, wiesen aber aufgrund der statistisch gesehen kurzen Zeitreihe Anzeichen von Überanpassung (Overfitting) auf.</p> <p>Die Ergebnisse quantifizieren den direkten und indirekten Einfluss des Wetters auf die Wintersterblichkeit von Bienenvölkern erstmals anhand biophysikalischer Wirkketten. Der Ansatz kann in mehrerlei Hinsicht weiterentwickelt werden: Durch Einbeziehung von Imker*innen bei der Festlegung von Wirkketten und Indikatoren; durch die Erweiterung der Modelle mit Daten zur Landnutzung, Management des Bienenstockes, Krankheiten, Pestizideinsatz und Phänologie; sowie durch die Analyse der Wechselwirkungen verschiedener biophysikalischer Prozesse untereinander. Die untersuchten Korrelationen stellen letztlich die Situation im aktuellen Klima dar. Im Zuge des Klimawandels können sie sich aufgrund von Systembrüchen ändern oder sogar umkehren.</p>


2021 ◽  
Author(s):  
Anna-Maria Tilg ◽  
Barbara Chimani
Keyword(s):  

<p>Um das Klima und seine Änderung zu beschreiben ist es üblich Mittelwerte verschiedener meteorologischer Parameter über einen Zeitraum von 30 Jahren zu bilden. In diesem Zusammenhang hat die World Meteorological Organisation (WMO) 30-jährige Klimanormalperioden definiert, die zum einen als Referenz für aktuelle Bedingungen herangezogen werden können und zum anderen um Bedingungen in verschiedenen Umgebungen zu vergleichen. Bisher wurde die Periode 1961-1990 als die offizielle Klimanormalperiode verwendet. Mit dem Ende des Jahres 2020, gibt es aber eine neue Klimanormalperiode: 1991-2020. Die Empfehlung der WMO ist, je nach Analyse, die Periode 1961-1990 oder die neuere Periode 1991-2020 zu verwenden. So sollte bei Auswertungen bezüglich der langfristigen Klimaentwicklung weiterhin die Periode 1961-1990 verwendet werden. Im Gegensatz dazu sollten Normen sowie Analysen in Bezug auf das gegenwärtige Klima basierend auf der Periode 1991-2020 erstellt werden. Besonders für Anwendungen in den Bereichen Landwirtschaft, Infrastruktur und Energieerzeugung ist die neue Klimanormalperiode 1991-2020 von hoher Relevanz.</p> <p>Für die Berechnung der Mittelwerte der neuen 30-jährigen Klimanormalperiode waren zwei Aspekte von großer Bedeutung: die Auswahl der Stationen sowie die Homogenisierung der Daten. Ausgangspunkt für die Auswahl der Stationen war das österreichweite Messnetz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Um für die Berechnung der Klimanormalwerte berücksichtigt zu werden, mussten die Stationen durchgehende tägliche Messungen von 1991-2020 haben, wobei je nach Parameter eine gewisse Anzahl an Fehlwerten erlaubt war. Als Parameter wurden unter anderem die tägliche Minimum-, Maximum- und Mitteltemperatur berücksichtigt, wie auch Niederschlagssumme, Neuschneemengen, Sonnenscheindauer, relative Feuchte sowie Windgeschwindigkeit und Windrichtung. Jedoch gab es bei einigen Stationen Änderungen in diesem Zeitraum, wie zum Beispiel eine Stationsverlegung oder ein Austausch des Messgerätes. Solche Veränderungen können zu Inhomogenitäten in den Zeitreihen führen. Um Auswirkungen solcher Inhomogenitäten auf die Werte der neuen Klimanormalperiode zu verhindern, wurden die täglichen Werte der Minimum-, Maximum- und Mitteltemperatur sowie der Niederschlagssumme mit der anerkannten Methode ACMANT vor der Mittelung über die 30 Jahre homogenisiert.     </p> <p>Je nach Parameter erfüllten unterschiedliche viele Stationen die Kriterien. Für die wichtigen meteorologischen Parameter Temperatur und Niederschlag waren es österreichweit knapp 200 Stationen. Bergstationen sind aufgrund der geringen Anzahl jedoch nicht repräsentativ in Bezug zur Höhenverteilung Österreichs vertreten. Die detektierten Brüche bei der Homogenisierung von Temperaturwerten und Niederschlagssummen konnten in vielen Fällen Stationsverlegungen und anderen Veränderungen an den Stationen zugeordnet werden. Es gibt aber auch einige Stationen, die seit 1961 oder länger, keine Verlegung erfahren haben. Diese sind aufgrund der langen homogenen Zeitreihen besonders wertvoll für das Klimamonitoring. Die Daten der neuen 30-jährigen Klimanormalperiode werden nach Fertigstellung für jedermann frei zugänglich auf der Homepage der ZAMG verfügbar sein. </p>


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