Zusammenfassung:Infektionskrankheiten kommen in der Pädiatrie sehr häufig vor. Die meisten Infektionen stellen typische Blickdiagnosen dar und können ohne aufwändige Labordiagnostik diagnostiziert werden. Fieber ist ein sehr häufiges Symptom und kann als diagnostisches Kriterium für Infektionskrankheiten (Atemwege, Gastrointestinaltrakt) genutzt werden. Es sind klinische Kriterien zur Unterscheidung viraler von bakteriellen Infektionen verfügbar. Daneben sind seltene, nicht infektiöse Ursachen für Fieber im Kindesalter zu berücksichtigen. Andere Infektionssymptome sind Exantheme, Lymphknotenvergrößerungen und Petechien. Manchmal ist die Diagnose auch erst im Verlauf zu stellen. Labormethoden zum Nachweis von Infektionen sind der direkte mikrobiologische Erregernachweis (Abstrich, Kultur), der molekularbiologische Erregernachweis (z. B. PCR), serologische Verfahren, erregerspezifische T-Zell-Stimulation, Antigen-Schnellteste sowie Biomarker („Hilfspa-rameter“) wie Blutbild, Differenzialblutbild, Akute-Phase-Proteine (z. B. C-reaktives Protein [CrP], Interleukine [z. B. Interleukin 6], Prokalzitonin [PCT] u. a.). Neben der Testqualität (Sensitivität, Spezifität) ist die Indikationsstellung zur Diagnostik von großer Bedeutung. Molekularbiologische Methoden und sogenannte Paneluntersuchungen gewinnen mehr und mehr an Bedeutung. Die klinische Relevanz ist oftmals noch unklar. Für die Diagnose einer Infektionskrankheit sind immer die Anamnese, das klinische Bild, die mikrobiologische bzw. virologische Befundlage sowie hilfsweise der Einsatz von Biomarkern geeignet. Daneben gilt es, die altersspezifische Epidemiologie von Erregern zu berücksichtigen.