ZusammenfassungNaturheilkundliche und komplementärmedizinische Verfahren finden auch in der Tiermedizin zunehmend Anwendung. Ein einheitliches Verständnis ihrer Inhalte und Definitionen stellt die Basis einer gelungenen Kommunikation zwischen Tierhalter und Tierarzt dar. Der Artikel gibt einen Überblick über die vorhandenen Definitionen und Inhalte von tiermedizinischer Naturheilkunde und Komplementärmedizin sowie den ihnen zugeordneten Verfahren. Zur Naturheilkunde gehören Phytotherapie, ausleitende Verfahren, Hydrotherapie, Thermotherapie, Elektrotherapie, manuelle Therapie/Chiropraktik/Osteopathie sowie die Ernährungstherapie. Als komplementärmedizinische Verfahren gelten Homöopathie, Homotoxikologie, Traditionelle Chinesische Medizin inklusive Akupunktur und chinesischer Kräutermedizin, Neuraltherapie, Organotherapie sowie die Bachblütentherapie. Die Evidenzgrade der vorhandenen verfahrensspezifischen Fachliteratur sowie die Möglichkeiten von Zertifizierungen differieren stark. Die Akupunktur weist dabei die bisher größte Datenbasis mit teils hohem Evidenzniveau auf.