sexueller missbrauch
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198
(FIVE YEARS 27)

H-INDEX

6
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Author(s):  
Patrizia Richter ◽  
Marco Baz Bartels ◽  
Matthias Kieslich

Zusammenfassung Hintergrund Sexueller Missbrauch ist bei Kindern schwierig zu diagnostizieren und stellt eine erhebliche Herausforderung für alle beteiligten Fachdisziplinen einer medizinischen Kinderschutzambulanz dar. Die vorliegende Arbeit zeigt Fallkonstellationen und die zu verwendende Diagnostik, um ein Verdachtsmoment zu erhärten oder nachzuweisen. Patienten und Methode Die Studie erfolgte retrospektiv anhand der Patientendokumentation von 210 Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 4 Monaten und 18 Jahren, die mit Verdacht auf sexuellen Missbrauch im Zeitraum von 2010 bis 2015 in der Kinderschutzambulanz Frankfurt am Main vorgestellt wurden. 173 Fälle wurden detaillierter analysiert. Mit Hilfe von standardisierten Erfassungsbögen wurden die Fälle analysiert und die Verdachtsmomente bezüglich ihrer Signifikanz beurteilt. Ergebnisse Insgesamt wurden 173 Kinder und Jugendliche mit Verdacht auf sexuellen Missbrauch detailliert analysiert. Der Großteil dieser Kinder und Jugendlichen war weiblich und unter 10 Jahre alt. Häufig wurde der Vater des Kindes im Rahmen von Trennungssituationen oder Sorgerechtsstreits der Eltern des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Vor allem die eigenanamnestischen Angaben der Patientinnen und Patienten hatten in 60% für die Erhärtung der Verdachtsmomente Bedeutung. Die Einschätzung gelang umso sicherer, wenn der mutmaßliche Täter nicht dem engen Familienkreis angehörte und wenn andere Formen körperlicher Gewalt assoziiert vorlagen. Schlussfolgerung Die Studie zeigt, dass der gynäkologische bzw. anogenitale Untersuchungsbefund relativ wenig Bedeutung für die Erhärtung eines Verdachts auf sexuellen Missbrauch hat. Viel mehr unterstreichen die Ergebnisse den Stellenwert weiterer diagnostischer Maßnahmen, insbesondere die anamnestische und psychologische Evaluation.


2021 ◽  
Author(s):  
Christoph Schilling ◽  
Kerstin Weidner
Keyword(s):  

ZusammenfassungDas Fibromyalgiesyndrom (FMS) wird im psychosomatischen Kontext als stressinduzierte Schmerzerkrankung durch eine Sensibilisierung der zentralnervösen schmerzverarbeitenden Systeme verstanden. Das FMS zeigt hohe Komorbiditäten mit psychischen bzw. psychosomatischen Störungen wie Depression, Angststörungen, somatoformen Störungen und Persönlichkeitsstörungen. Biografisch frühe Stresserfahrungen und Traumatisierungen wie körperlicher oder sexueller Missbrauch in der Kindheit bilden eine Vulnerabilität für die spätere Entwicklung eines FMS. Die Gruppe der FMS-Patient/innen ist hinsichtlich der pathophysiologischen Entstehungswege heterogen, weshalb eine mechanismenbasierte Differenzierung von Subgruppen sinnvoll erscheint. Typische Teufelskreise der Chronifizierung des FMS werden beschrieben und die Wichtigkeit einer gelingenden Arzt-Patient/in-Beziehung herausgestellt. Schwergegradgestuftes Vorgehen und Kommunikationsstrategien werden am Fallbeispiel dargestellt.


PPH ◽  
2021 ◽  
Vol 27 (02) ◽  
pp. 81-87
Author(s):  
Anne-Christin John

Wenn Kinder oder Jugendliche sexuell missbraucht werden, leiden sie meist ihr Leben lang unter den psychischen Folgen. Da die Symptome und Auswirkungen bei jedem Minderjährigen unterschiedlich sein können, müssen Behandlungsansätze individuell angepasst werden. Welche psychischen Konsequenzen ein sexueller Missbrauch haben kann und wie sie mithilfe der Strukturierten Trauma-Intervention therapiert werden können, schildert unsere Autorin.


Author(s):  
Fabian Moser ◽  
Leonhard H. Schütz ◽  
Christian Teubner ◽  
Nils Lahmann ◽  
Adelheid Kuhlmey ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Gewalt gegen pflegebedürftige ältere Menschen ist häufig. Hausärzte/-ärztinnen können bei der Prävention von Gewalt eine Rolle spielen. Insbesondere sexualisierte Gewalt ist stark tabuisiert und wenig untersucht. Ziel der Arbeit Ziel dieser Arbeit ist es, die Einstellung von Hausärzten/-ärztinnen zu ihrer Verantwortung bei sexuellem Missbrauch pflegebedürftiger Patienten/Patientinnen zu untersuchen. Zugleich sollen die subjektive Sicherheit hinsichtlich des Vorgehens bei einem Missbrauchsverdacht sowie die Fortbildungsinteressen von Hausärzten/-ärztinnen zum Thema erhoben werden. Material und Methoden In einer Querschnittsstudie wurden 1700 Hausärzte/-ärztinnen in Deutschland zwischen September und November 2016 schriftlich befragt. Fragebogen von 302 Ärzten/Ärztinnen konnten ausgewertet werden. Ergebnisse Die Unsicherheit hinsichtlich des weiteren Vorgehens bei Verdacht auf sexuellen Missbrauch von pflegebedürftigen Patienten/Patientinnen ist groß. Nahezu alle Befragten sehen es als Teil der ärztlichen Verantwortung, bei sexuellem Missbrauch pflegebedürftiger Patienten/Patientinnen zu intervenieren. Hauptsächliches Fortbildungsinteresse besteht zur Differenzialdiagnose des sexuellen Missbrauchs sowie zum richtigen Vorgehen im Verdachtsfall. Schlussfolgerung Fortbildungen, insbesondere zu den Anzeichen sexueller Gewalt gegen Pflegebedürftige, können einen Beitrag leisten, die Handlungssicherheit von Hausärzten/-ärztinnen zu stärken und ihre Bereitschaft zur Prävention zu erhöhen.


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