soziale situation
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Author(s):  
Ulrike Burrmann ◽  
Stephan Sielschott ◽  
Sebastian Braun

ZusammenfassungBereits vor der Corona-Pandemie berichteten immer mehr Sportvereine von zurückgehenden Mitgliederzahlen, episodischen Engagements und Schwierigkeiten bei der Gewinnung und Bindung von freiwillig Engagierten. Angesichts der komplexen Einschränkungen der Sportvereins- und geselligen Aktivitäten während der Corona-Pandemie stellt sich die Frage, wie diese außergewöhnliche soziale Situation die Mitgliederbindung in Vereinen beeinflusst hat und welche Bedeutung dem Sozialkapital zukommt. Der vorliegende Beitrag, in dem die Mitgliederbindung nach der Corona-Pandemie abgeschätzt werden soll, greift eine Forschungslücke auf, wobei v. a. die Relevanz von verschiedenen Sozialkapitalindikatoren betrachtet wird. Basis der empirischen Analysen bildet eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, die Ende 2020/Anfang 2021 durchgeführt wurde. Die Mitgliederbindung der Sportvereinsmitglieder ist nach wie vor recht hoch. Sozialkapitalindikatoren, die sich eng auf den Sportverein beziehen, erklären wenig zur Vorhersage der Mitgliederbindung. Neben den im Verein wahrgenommenen Reziprozitätsnormen erhöhen Hilfsbereitschaft und Ingroup-Vertrauen die Bindung an den Verein, während Geselligkeitsorientierung und Outgroup-Vertrauen die Wahrscheinlichkeit verringern, auch nach der Pandemie noch Mitglied im Verein zu sein. Unter Einbeziehung aller Prädiktoren erhöht sich die Modellgüte auf knapp 26 %. Neben wenigen soziodemographischen Merkmalen tragen v. a. mitgliedschaftsbezogene Merkmale (z. B. Krisenmanagement des Vereins) zur Varianzaufklärung bei. Hilfsbereitschaft, Outgroup-Vertrauen und tendenziell auch Geselligkeitsorientierung stellen im Gesamtmodell die einzigen bedeutsamen Sozialkapitalindikatoren dar, wenngleich sie mit beachtlichen Gewichten zur Varianzaufklärung beitragen.


Author(s):  
Susanna Prepeliczay ◽  
Henning Schmidt-Semisch
Keyword(s):  

Zusammenfassung Hintergrund Angehörige offener Drogenszenen sind von diversen sozialen und gesundheitlichen Risikolagen betroffen. Die Studie untersucht, welche Substanzen und Konsumformen in der Bremer Drogenszene verbreitetet sind sowie die damit assoziierten Probleme, Risiken und Hilfebedarfe. Methoden Im Rahmen dieser qualitativen Studie wurden 50 teilnehmende Beobachtungen in Drogenszenen in vier Bremer Stadtteilen, 36 leitfadengestützte, problemzentrierte Interviews mit Szeneangehörigen sowie 8 Expert*inneninterviews mit Fachkräften aus der Sucht- und Wohnungslosenhilfe durchgeführt. Ergebnisse Die körperliche, psychische und soziale Situation von Angehörigen der Bremer Drogenszene ist von erheblichen Risiken und Belastungen geprägt. Der lange Zeit auf wenige deutsche Großstädte beschränkte Konsum von Crack hat sich auch in Bremen etabliert. Von den Befragten werden verschiedene niedrigschwellige und risikomindernde Maßnahmen benannt, die das Bremer Suchthilfesystem weiterentwickeln könnten. Schlussfolgerung Das Bremer Suchthilfesystem sollte u. a. durch verlängerte Öffnungszeiten von Hilfsangeboten, eine Ausweitung der psychosozialen Betreuung sowie die Einrichtung einer Diamorphin-Ambulanz weiterentwickelt werden.


2020 ◽  
Vol 29 (2) ◽  
pp. 101-112
Author(s):  
Wolfgang Schulz ◽  
Tim Bothe ◽  
Kurt Hahlweg

Zusammenfassung. Internationale Studien zu den langfristigen Auswirkungen außerfamiliärer frühkindlicher Betreuung (AFB) auf die psychische Gesundheit zeigen differentielle Effekte in Abhängigkeit der Qualität der Betreuung, dem Eintrittsalter und dem Ausmaß sozialer Benachteiligung. Die Anzahl deutscher Studien dazu ist jedoch gering. In einer deutschen Längsschnittstudie an 249 Familien wird untersucht, welche Auswirkungen AFB auf die Entwicklung psychischer Auffälligkeiten, Risikoverhalten und die Schulleistung im Jugendalter ( M=14.4 Jahre) hat. AFB führt im Vergleich zu elterlicher Betreuung zu signifikant höheren Werten psychischer Auffälligkeiten im Jugendalter. Migrationshintergrund und der Erziehungsstatus sind relevante Moderatoren. Ein frühes Eintrittsalter in die institutionelle Betreuung korreliert mit mehr psychischen Auffälligkeiten. Bei der Entscheidung von Eltern für AFB sollten das Eintrittsalter, die Qualität der Betreuung und die eigene soziale Situation berücksichtigt werden.


Arbeit ◽  
2020 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 77-89
Author(s):  
Wolfgang Hien
Keyword(s):  

ZusammenfassungDer Beitrag nimmt die Wiederauflage der 1990 publizierten Studie „Die soziale Welt kleiner Betriebe“ von Hermann Kotthoff und Josef Reindl zum Anlass, den Stellenwert dieser Studie für die Entwicklung der deutschen Arbeitssoziologie seit den 1960er Jahren Revue passieren zu lassen. Vor dem Hintergrund des nach wie vor dominierenden großindustriellen und technikfixierten Blicks blieb dieses Buch bis heute ein Solitär. Angesichts der heute sichtbaren Aufgliederung und Zersplitterung großer Betriebe macht die Wiederauflage der Studie von Kotthoff/Reindl die Notwendigkeit deutlich, die aktuelle soziale Situation der kleinen und mittleren Betriebe erneut zum Forschungsgegenstand zu machen.


2018 ◽  
Vol 02 (06) ◽  
pp. 260-262
Author(s):  
Jens Zemke

Zusammenfassung Schlüsselrolle lm Rahmen des multidisziplinären Assessments ist für die Therapiezielplanung bei älteren multimorbiden Patienten nicht nur die Erfassung von Morbidität und Funktionsdefiziten erforderlich, sondern auch die soziale Situation spielt eine erhebliche Rolle. Doch so sehr wie soziale Faktoren Morbidität, Krankheitsverlauf, Prognose und Mortalität beeinflussen, so schwer lassen sie sich valide quantifizieren.


2018 ◽  
Vol 2 ◽  
Author(s):  
Thomas Schlag
Keyword(s):  

Thomas Schlag erörtert in seinem Beitrag «Offen für alle – Offenheit für alle? Das Beispiel der Vesperkirchen-Bewegung als Herausforderung diversitätssensibler Gemeinde- und Kirchenentwicklung» die Frage, inwiefern die Bewegung der Vesperkirchen als «programmatisch-kreativer Ansatz einer kirchlichen Diversitätskultur angesehen» werden kann.Die Frage nach der «Zugänglichkeit von bzw. zur Kirche durch Personen unterschiedlichster Herkunft und Milieus» ist gemäss Schlag in den vergangenen Jahren – insbesondere durch verschiedene Mitgliedschafts- und Milieustudien – zwar intensiv bearbeitet worden, jedoch wurden diese Überlegungen kaum «explizit mit einer Auseinandersetzung über den Diversitätsbegriff verbunden». D.h. Überlegungen dazu, «wie sich Kirche angesichts bestehender Diversitäten als eine gemeinschaftsstiftende und grenzüberschreitende Institution versteht […], [verbleiben] gegenüber strategischen Überlegungen im Hinsicht auf die Re-Attrahierung verloren gegangener Milieus deutlich im Hintergrund».Schlag erachtet es als besondere Chance von Vesperkirchen, exemplarische Orte einer Diversitätspraxis – verstanden als „normative Perspektive einer Kultur des Zusammenlebens“ – darzustellen. In einer medialen Wahrnehmung scheinen die Vesperkirchen hierin „von einer geradezu selbstverständlichen und ganz offenkundigen Plausibilität getragen zu sein“. Schlag fragt jedoch kritisch nach, ob „in einer diversitätstheoretischen Perspektive nicht doch auch gewisse Problemanzeigen zu formulieren sind“, namentlich ob sich unter dem Deckmantel der „Offenheit für alle“ nicht verdeckt „das alte, hierarchische Versorgungsprinzip einschleicht“ und damit auch „höchst asymmetrische Elemente einer besonders subtilen Vereinnahmung“ gegenüber Hilfesuchenden bestehen. Gelingen kann die Offenheit, wenn die Kirchen bewusst „signalisieren, dass sie sich der bestehenden sozialen, kulturellen, ökonomischen Diversitäten sehr wohl bewusst sind und diese Vielfalt nicht nur als Faktum, sondern auch als Potenzial begreif[en]“ – etwa durch „bewusst partizipative und diversitätsoffene Gottesdienstpraxis“ oder durch eine „Begegnungskultur, in der individuellen Narrativen der grösstmögliche Spiel- und Entfaltungsraum gegeben wird“. Das „kulturelle, soziale Kapital für den öffetnlichen Raum“ sowie der „Beitrag zur Kohäsion im Sozialraum“ ist sodann auch zur Geltung zu bringen dadurch, dass die Kirchen „über die soziale Situation Einzelner hinauch […] auch die weiteren politischen Hintergründe und Ursachen individueller Ausgrenzungen und Notlagen zum Thema macht“ und damit die vorfindlichen Nöte auch „in einem politisch relevanten Sinn artikulier[en]“.


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