Prävention und Gesundheitsförderung
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H-INDEX

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(FIVE YEARS 3)

Published By Springer-Verlag

1861-6763, 1861-6755

Author(s):  
L. Teufl ◽  
V. Quehenberger ◽  
D. Ramelow ◽  
R. Felder-Puig

Author(s):  
Saskia Sendatzki ◽  
Katharina Rathmann

Zusammenfassung Hintergrund Studierende in Deutschland berichten aktuellen Studien zufolge häufig von Stress [12, 16, 38]. Erkenntnisse zu Zusammenhängen zwischen dem sozialen Hintergrund und dem Stresserleben [12, 16, 20, 27, 31, 38] sowie dem Stresserleben und der Gesundheit [8, 13, 18, 28] bei Studierenden liegen nur vereinzelt vor. Ziel der Arbeit Der Beitrag untersucht die Rolle sozialer Hintergrundmerkmale und des Stresserlebens für Indikatoren der selbstberichteten Gesundheit und des Gesundheitsverhaltens bei Studierenden. Der Beitrag geht der Frage nach, inwieweit das Stresserleben die Beziehung zwischen sozialen Hintergrundmerkmalen und den Indikatoren der Gesundheit vermittelt. Material und Methoden Insgesamt nahmen N = 1024 Studierende an einer Online-Erhebung an der Technischen Universität Dortmund im Jahr 2018 teil. Im Rahmen von uni-, bi- und multivariaten Analysen wurden Angaben von n = 850 Studierenden berücksichtigt. Ergebnisse Etwa die Hälfte der Studierenden berichtet von einem hohen Stresserleben, welches zwischen Studierenden mit geringer sozialer Unterstützung (Odds Ratio [OR] = 4,51), niedrigem subjektiven Sozialstatus (OR = 2,35), nicht ausreichenden Finanzen (OR = 2,04), beidseitigem Migrationshintergrund (OR = 1,84) und chronischen Erkrankungen (OR = 1,64) sowie Befragten der Referenzgruppen sozial ungleich verteilt ist. Studierende mit einem hohen Stresserleben weisen ein erhöhtes Odds Ratio für eine geringe Lebenszufriedenheit (OR = 8,47), häufige psychosomatische Beschwerden (OR = 6,91) sowie für eine schlechte selbstberichtete Gesundheit (OR = 3,21) und ein ungesundes Ernährungsverhalten (OR = 1,56) auf. Die Ergebnisse weisen zudem auf soziale Unterschiede im Gesundheitszustand und teilweise auch im Gesundheitsverhalten Studierender hin, welche geringfügig oder gar nicht durch das Stresserleben vermittelt werden. Schlussfolgerungen Der Beitrag zeigt, dass der soziale Hintergrund und das Stresserleben eine wichtige Rolle für den Gesundheitszustand Studierender spielen. Der soziale Hintergrund sowie das Stresserleben weisen eine jeweils eigenständige Bedeutung für die Gesundheit auf. Im Rahmen eines studentischen Gesundheitsmanagements sollten künftig zielgruppenspezifische Maßnahmen zur Stärkung des gesundheitsförderlichen Umgangs mit Stress umgesetzt werden.


Author(s):  
Katharina Rathmann ◽  
Judith Lutz ◽  
Lena Salewski

Zusammenfassung Hintergrund Der Nationale Aktionsplan zur Gesundheitskompetenz (NAP GK) fordert eine nutzerfreundliche und gesundheitskompetente Entwicklung des Gesundheitswesens. Differenziert nach einzelnen Handlungsfeldern und Akteursgruppen existieren bereits zahlreiche Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz bspw. für die Versorgung in Krankenhäusern. Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden bislang selten als Lebenswelt zur Entwicklung und Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz adressiert. Fragestellung Der Beitrag geht folgenden Fragen nach: 1) Welche Tools zur Stärkung der Gesundheitskompetenz liegen für Einrichtungen für Menschen mit Behinderung vor? 2) Welche Tools eignen sich zur Stärkung der Gesundheitskompetenz in den einzelnen Handlungsfeldern? Methodik Zur Ermittlung von Tools wurde eine systematische Recherche in den Datenbanken PubMed, Embase, CINAHL und PsycINFO durchgeführt. Insgesamt wurden N = 1130 Treffer identifiziert und n = 116 Volltexte gesichtet. Die ausgewählten Tools (n = 35) wurden nach den acht Standards bzw. Handlungsfeldern einer gesundheitskompetenten Einrichtung sowie nach der Ebene (d. h. Einrichtung, Mitarbeitende, Nutzende) differenziert. Ergebnisse Für Einrichtungen der Behindertenhilfe wurden n = 35 Tools, gefunden und aufbereitet. Die meisten Tools lassen sich dem Handlungsfeld 6 „Gesundheitskompetenz der Nutzenden“ (n = 24) zuordnen. Für das Handlungsfeld 4 „Navigation“ konnten dagegen keine Tools gefunden werden. Diskussion Tools zur Stärkung der organisationalen Gesundheitskompetenz von Einrichtungen der Behindertenhilfe sind v. a. für das englischsprachige Ausland vorzufinden. Diese sollten für den deutschsprachigen Raum adaptiert und erprobt werden. Für einige Handlungsfelder konnten keine Tools gefunden werden, sodass hier künftig geeignete Tools entwickelt werden sollten, um die Gesundheitskompetenz von Mitarbeitenden (d. h. Leitungs-, Fach- und Betreuungspersonal), Bewohner*innen und Klient*innen von Einrichtungen der Behindertenhilfe nachhaltig zu fördern.


Author(s):  
Stefanie Gillitzer ◽  
C. Thienel ◽  
A. Duda ◽  
J. Renner ◽  
C. Hornberg

Zusammenfassung Hintergrund Partizipative Gesundheitsforschung (PGF) gewinnt zunehmend an Bedeutung. Durch die Beteiligung der zu beforschenden Zielgruppe können lebensweltnahe, praxisorientierte Ergebnisse generiert und gesundheitsbezogene Veränderungen angestoßen werden. Dies bietet auch Potenziale zur Verbesserung der Teilhabe und Gesundheit von Menschen mit Behinderungen. Viele Forschungsprojekte setzen jedoch nur niedrige Stufen der Partizipation um. Ziel des Beitrags Es werden Herausforderungen und entsprechende Lösungsansätze von PGF mit der Zielgruppe Menschen mit Behinderungen diskutiert. Der Beitrag soll Forschenden eine Orientierung zur Erreichung hoher Stufen von Partizipation bieten. Material und Methode Es wurde ein Modellvorhaben zur Entwicklung und Umsetzung gesundheitsfördernder Maßnahmen in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) durchgeführt, das die Erreichung hoher Partizipationsstufen durch PGF mit Menschen mit Behinderungen zum Ziel hatte. Der Prozess wurde durch Interviews und Fragebögen evaluiert. Ergebnisse Herausforderungen waren die Diversität der in der Lebenswelt WfbM arbeitenden Menschen, komplexe Strukturen von WfbM, die Verfügbarkeit personeller, zeitlicher und finanzieller Ressourcen sowie lange Kommunikationswege. Der Einbezug der gesamten Lebenswelt, die Nutzung bekannter Kommunikationsmittel und ein häufiger Austausch mit den Beteiligten waren besonders zielführend. Für die Motivation sowie die Verstetigung der entwickelten Maßnahmen war die Wertschätzung gegenüber der Zielgruppe essenziell. Schlussfolgerungen Wenn die Herausforderungen von PGF überwunden werden, ermöglicht dies vielfältige Einblicke in die Lebenswelt von Menschen mit Behinderungen, bedarfs- und bedürfnisorientierte Gesundheitsförderung sowie hohe Motivation aller Beteiligten, diese umzusetzen.


Author(s):  
Carolin Schulze

Zusammenfassung Hintergrund Trotz nachgewiesener positiver Wirkungen auf die psychische, physische und soziale Gesundheit werden sporttherapeutische Interventionen momentan äußerst selten bei der Behandlung von Tinnitus eingesetzt. Fragestellung Wirkt sich ein sporttherapeutisches Interventionsprogramm positiv auf die individuelle Belastung durch den Tinnitus, das globale Wohlbefinden und die subjektiv wahrgenommene Lautstärke bei PatientInnen mit Tinnitusbeschwerden aus? Material und Methode Es wurde ein Prä-Post-Design mit Interventions- und Kontrollgruppe (Sportprogramm vs. keine Intervention) durchgeführt. Die gekürzte Fassung des Tinnitusfragebogens (Erfassung der individuellen Belastung), der Gesichterskala (Erfassung des globalen Wohlbefindens) und einer selbstkonstruierten Skala zur Erhebung der subjektiv eingeschätzten Lautstärke wurden als Erhebungsinstrumente eingesetzt. Ergebnisse Insgesamt nahmen 64 Personen an der Untersuchung teil (jeweils 32 in der Interventions- und Kontrollgruppe). Signifikante Gruppenunterschiede resultierten bezüglich der Veränderung der individuellen Belastung (2,84 ± 1,11 Punkte; F = 2,64; p = 0,010) und der subjektiv eingeschätzten Lautstärke (2,56 ± 0,68 Punkte; F = 3,79; p = 0,000). Die Interventionsgruppe zeigte eine signifikant stärkere Abnahme im Vergleich zur Kontrollgruppe. Hinsichtlich der Veränderung der globalen Stimmung resultierten keine signifikanten Gruppenunterschiede (−0,53 ± 0,38 Punkte; F = −1,39; p = 0,690). Schlussfolgerungen Sport zeigt vielfältige positive Wirkungen auf die selbst eingeschätzte Symptomatik einer Tinnituserkrankung und sollte dementsprechend innerhalb der Therapie häufiger eingesetzt werden.


Author(s):  
Gerhard Meyer ◽  
Tobias Hayer

Zusammenfassung Hintergrund Die Verfügbarkeit von Glücksspielen ist in Deutschland seit Mitte der 1970er-Jahre stark gestiegen. Als Reaktion auf potenzielle Folgeschäden dieses Entwicklungstrends wurden von industrieller und staatlicher Seite Maßnahmen eines verantwortungsbewussten Umgangs mit Glücksspielen (Responsible Gambling) ergriffen. Kritische Analysen dieses Präventionsansatzes verweisen alternativ auf ein Konzept der öffentlichen Gesundheitsfürsorge (Public Health). Fragestellung Vor dem Hintergrund des neuen Glücksspielstaatsvertrags, der am 01. Juli 2021 in Kraft getreten ist, stellt sich die Frage, wie die beiden Ansätze einzuordnen und hinsichtlich einer effektiven Schadensbegrenzung zu bewerten sind. Methode Im Zuge eines narrativen Reviews erfahren die Kernaussagen dieser beiden Ansätze eine kritische Analyse. Ergebnisse Das Konzept des verantwortungsbewussten Umgangs mit Glücksspielen fokussiert primär auf die individuelle Verantwortung und Vulnerabilität der Spieler*innen. Verhältnispräventive Maßnahmen, wie die Reduktion der Verfügbarkeit, Beschränkungen der Spielanreize durch Eingriffe in die Spielstruktur und Werberestriktionen, die Interessenkonflikte der Anbieter hervorrufen, fehlen weitgehend. Der interdisziplinäre Public-Health-Ansatz ist breiter ausgerichtet und berücksichtigt neben individuellen Risikofaktoren zielgenauer soziale, umweltbezogene und wirtschaftliche Faktoren, die zusammen mit der Identifizierung schädlicher Eigenschaften des Produkts „Glücksspiel“ zu einer umfassenden Präventionsstrategie führen. Schlussfolgerung Neue Erkenntnisse in den Bereichen Forschung und Praxis sowie die zunehmende Akzeptanz evidenzbasierter Public-Health-Strategien wecken Hoffnungen, dass dieser Weg zukünftig auch in Deutschland beschritten wird.


Author(s):  
Manuela Peters ◽  
Tiara Ratz ◽  
Saskia Muellmann ◽  
Jochen Meyer ◽  
Kai von Holdt ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Regelmäßige körperliche Aktivität ist von zentraler Bedeutung für gesundes Altern. Allerdings halten in Deutschland weniger als ein Viertel der ab 65-Jährigen die Aktivitätsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation ein. Ziel der Arbeit In zwei Studienphasen (PROMOTE I und II) wurden web- und print-basierte Programme zur Förderung körperlicher Aktivität älterer Erwachsener ab 60 Jahren entwickelt und mittels randomisierter Interventionsstudien analysiert und evaluiert. Ziel dieses Beitrags ist es, die daraus resultierenden Empfehlungen und Materialien, die im Rahmen einer Toolbox für Anbieter:innen von Bewegungsprogrammen im kommunalen Setting angeboten werden, vorzustellen. Material und Methoden Insgesamt erhielten 651 Personen über 10 Wochen Zugang zu der web- oder print-basierten „Fit im Nordwesten“-Bewegungsintervention. In der zweiten Studienphase (PROMOTE II) wurde das Programm mithilfe eines partizipativen Ansatzes an bisher inaktive Ältere angepasst. Die Zufriedenheit mit der Intervention und die Effektivität hinsichtlich des Bewegungsverhaltens wurden wissenschaftlich evaluiert. Ergebnisse Die „Fit im Nordwesten“-Toolbox umfasst theoriebasierte, praxisrelevante und wissenschaftlich evaluierte Handlungsempfehlungen für die Förderung der körperlichen Aktivität älterer Erwachsener ab 60 Jahren. Die bereitgestellten Dokumentensets enthalten Materialien für 1) die Vor- und Nachbereitung, 2) die Durchführung eines zehnwöchigen Bewegungsprogramms, 3) die langfristige Aufrechterhaltung des Bewegungsverhaltens und 4) die Begleitung für Theorie und Praxis. Schlussfolgerung Bisher existierten kaum wissenschaftlich evaluierte Materialien für die praktische Nutzung in der Bewegungsförderung. Die „Fit im Nordwesten“-Toolbox kann die zukünftige Anwendung in Bewegungsprogrammen für ältere Erwachsene unterstützen.


Author(s):  
Nina Krüger ◽  
Birgitt Killersreiter

Zusammenfassung Hintergrund Im Anschluss an die Erwerbszeit gestaltet sich das Gesundheitsverhalten bei Menschen im Ruhestand unterschiedlich. Doch welche Möglichkeiten bestehen aus Sicht der Betroffenen, um gesundheitsrelevante Veränderungsabsichten leichter umzusetzen? Und wie können daraus neue Gewohnheiten etabliert werden? Methodik Im August 2020 erfolgte die Datenerhebung im Rahmen einer qualitativen Forschung durch Face-to-face-Interviews mit deduktiv ausgewählten Personen in der nachberuflichen Lebensphase. Das gewonnene Material wurde systematisch und regelgeleitet auf Basis der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Zur Orientierung diente ein Kodierleitfaden in Anlehnung an das HAPA-Modell (Health Action Process Approach model). Ergebnisse Die Aussagen der Befragten deuten auf eine starke Absichtsbildung als bedeutendsten Vorhersagewert für eine längerfristige Durchführung von gesundheitsfördernden Handlungen hin. Weitere Verstärker zeigen sich in der selbstbestimmten Schaffung neuer Gewohnheiten, der Visualisierung von Vorteilen, einem Barrierenmanagement, Erfolgserlebnissen, Ersatzbefriedigungen und individuellen Handlungsplänen, die auch Freude bereitende Aspekte beinhalten. Schlussfolgerung Unter Beachtung mehrerer beeinflussender Faktoren könnten die Erfolgsaussichten bei selbstgesteckten Gesundheitszielen wirksam erhöht werden. In Eigenregie oder gemeinschaftlich erstellte Konzepte würden dabei als Verstärker wirken. Zu diesem Zweck könnte ein niedrigschwelliges Seminarangebot unterstützend zur Verfügung gestellt und ggf. in Kooperation mit Ärzt*innen, Krankenhäusern oder Rehabilitationseinrichtungen forciert werden. Auch situative Einflüsse scheinen die Absichtsbildung zu beeinflussen und sollten daher in das HAPA-Modell (Health Action Process Approach model) integriert werden.


Author(s):  
Antonia Gürster ◽  
Jessica Helten ◽  
Susanne Tittlbach

Zusammenfassung Hintergrund Der Studienalltag ist durch Bewegungsmangel und hohe Sitzzeiten gekennzeichnet, was sich negativ auf die Gesundheit auswirkt. Die Implementierung von nachhaltigen Programmen zur Bewegungsförderung an Hochschulen gewinnt somit an Bedeutung. Es mehren sich wissenschaftliche Hinweise, dass Interventionen dann erfolgreich sind, wenn transdisziplinäre Methoden angewendet werden. Fragestellung Der Beitrag untersucht, welche Rolle transdisziplinäre Methoden bei der Entwicklung und Implementierung von gesundheitsfördernden Interventionen im Setting Hochschule bei Studierenden spielen und wie diese nachhaltig umgesetzt werden können. Methodik Es wurde ein systematisches Literaturreview deutsch- und englischsprachiger Studien durchgeführt. Entscheidend war, dass die Studien transdisziplinäre Interventionsansätze aufweisen sowie das Bewegungs- und Sitzverhalten von Studierenden berücksichtigen. Ergebnisse Von den 1211 identifizierten Datensätzen erfüllen 10 Studien die Auswahlkriterien. 3 Studien zielen auf eine Bewegungsförderung oder Sitzzeitreduktion ab, während 7 Studien allgemeine Gesundheitsförderung anstreben, bei der bewegungsfördernde Maßnahmen im Vordergrund stehen. Die Interventionstechniken sind Partizipation und Empowerment (n = 10), kooperative Planung (n = 8), interaktiver Wissensaustausch (n = 8) und Kapazitätsaufbau (n = 8). Schlussfolgerung Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass die Anwendung von transdisziplinären Methoden zu mehr Akzeptanz und einer nachhaltigeren Etablierung führt. Weitere Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit von Interventionen unter Anwendung transdisziplinärer Methoden zu erforschen. Für transdisziplinäre Studien zur Verringerung des sitzenden Verhaltens von Studierenden besteht weiterer Forschungsbedarf.


Author(s):  
Inga Werneburg ◽  
Doreen Reifegerste ◽  
Birgit Jäpelt

Zusammenfassung Hintergrund Angebote zur Achtsamkeitsförderung durch Stressbewältigung sind zunehmend ein wichtiger Teil des Gesundheitsmanagements in Hochschulen geworden. Der Bedarf dafür hat sich gerade in der COVID-19-bedingten („coronavirus disease 2019“) Pandemiesituation deutlich verstärkt. Allerdings werden die Angebote von den Studierenden bislang noch sehr zögerlich in Anspruch genommen, obwohl die positiven Effekte von Achtsamkeitstrainings bereits vielfach belegt sind. Ziel der Arbeit Ziel unserer Untersuchung war es daher, Vorstellungen der Achtsamkeitspraxis sowie Zugangsbarrieren zu erfassen, um daraus zielgruppenspezifische Kommunikationsstrategien abzuleiten. Methode Es wurden männliche und weibliche Studierende (mit wenig und mit viel Erfahrung in Achtsamkeitstrainings) qualitativ interviewt. Ergebnisse Es zeigt sich, dass die Studierenden eine weltanschaulich neutrale und evidenzbasierte Rahmung der Angebote bevorzugen. Eine Betonung des spirituellen Hintergrunds der Achtsamkeitstrainings scheint v. a. den Einsteigern den Zugang zu erschweren (auch wenn sie für die Fortgeschrittenen ein relevanter Bestandteil ist). Zudem ist es den Interviewten wichtig, dass die Kommunikation die Relevanz für die Bewältigung akademischer und beruflicher Herausforderungen aufzeigt, ohne die Angebote als Maßnahme zur Leistungssteigerung zu bewerben. Schlussfolgerung Auch wenn die Achtsamkeitspraktiken spirituell verankert sind, stehen Einsteiger diesen Aspekten eher skeptisch gegenüber. Dies deckt sich mit allgemeineren Diskussionen zur Einführung von Achtsamkeitsangeboten an Hochschulen. Darüber hinaus lassen sich Hinweise zur Auswahl von Multiplikator:innen (authentische Vermittler:innen) und Botschaftsstrategien (vielseitige Fallbeispiele) ableiten.


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