scholarly journals Mit Nudging zu mehr Spenden auf Webseiten anregen

2021 ◽  
pp. 415-438
Author(s):  
Lukas Keller ◽  
Deane Harder
Keyword(s):  

ZusammenfassungIn der Schweiz wurden im Jahr 2017 rund 1,85 Mrd. CHF an Nonprofitorganisationen (NPO) gespendet. Der Spendenmarkt ist gesättigt und durch die wachsende Anzahl an Stiftungen und Vereinen wächst der Wettbewerb weiter. Die NPOs müssen innovativ bleiben und das Fundraising weiterentwickeln, um langfristig überleben zu können. Eine Möglichkeit sind Onlinespenden, um Kosten zu sparen und eine größere Reichweite gegenüber herkömmlichen Medien zu erzielen. Um das Potenzial von Onlinespenden zu nutzen, werden in dieser Studie Soziale-Norm-Nudges zur Erhöhung der Spendenbereitschaft und Konversion auf Webseiten von NPO untersucht. Eine User-Gruppe bekam einen Nudge eingeblendet, eine Kontrollgruppe nicht. Anhand von Messwebapplikationen wie Google Analytics und Hotjar wurde das unterschiedliche Verhalten der beiden Gruppen aufgezeichnet. Statistisch wurde kein Einfluss der Nudges auf die Spendenbereitschaft oder Konversion festgestellt. Jedoch zeigten Heatmaps, wie das Klickverhalten und die Mausbewegungen der Webseitenbesucher waren. Daraus lässt sich ableiten, dass es durchaus Potenzial für Weiterentwicklungen gibt.

1999 ◽  
Vol 30 (1) ◽  
pp. 57-76 ◽  
Author(s):  
Sebastian Bamberg

Zusammenfassung: Ist es angemessener, die Ausführung ökologisch relevanter Verhaltensweisen als «moralisches» oder als «nutzenmaximierendes» Verhalten zu konzpieren? Zur Beantwortung dieser Frage wird die Erklärungskraft der «Norm-Aktivierungs-Theorie» von Schwartz mit der der «Theorie des geplanten Verhaltens» (TPB) von Ajzen im Kontext der Verhaltensweise «PKW-Nutzung Studierender» verglichen. In der vorliegenden Untersuchung (N = 303) erklärt die Persönliche Norm («Moral») allein 19 % der später gemessenen PKW-Nutzung. Bei Kontrolle der TPB-Konstrukte «Einstellung», «soziale Norm» und «Verhaltenskontrolle» hat die Persönliche Norm jedoch keinerlei signifikante Effekte mehr auf Intention bzw. Verhalten. Die TPB-Konstrukte erklären 78 % der Intentions- und 52 % der Verhaltensvarianz. Es zeigt sich jedoch ein subgruppenspezifischer Effekt der «Moral»: Bei Studierenden, für die der Wert «Schutz der Umwelt» eine große Bedeutung hat und die einen eigenen PKW besitzen, übt die Persönliche Norm einen signifikanten negativen Effekt auf die Intention aus, den PKW zu nutzen.


2020 ◽  
Author(s):  
Kerstin Rinnert
Keyword(s):  

Was bedeutet es, dass Zweigeschlechtlichkeit und Heterosexualität in unserer Gesellschaft als „natürliche“ und „normale“, nicht erklärungsbedürftige Grundlagen erscheinen – und somit als soziale Norm wirken – für jene jungen Menschen, die sich in dieser Ordnung nicht verorten können oder wollen? Dieser Frage geht die Autorin in der vorliegenden Grounded-Theory-Studie anhand problemzentrierter Interviews mit LSBT*IQs nach. In den qualitativen Analysen kommen auf der Basis von erzählten Geschichten individuelle Handlungsentscheidungen, Bedeutungsebenen, Sinnzusammenhänge sowie subjektive Weltsichten der Akteur*innen in den Blick. Neben Diskriminierungserfahrungen als Folge einer heteronormativ geprägten und strukturierten Gesellschaft – wie sie bereits in anderen einschlägigen Studien herausgearbeitet werden konnten – stehen vor allem die Potenziale, Strategien, Räume und Ressourcen im Zentrum der Untersuchung, die LSBT*IQs entwickeln und sich zu Nutzen machen.


1975 ◽  
pp. 241-276
Author(s):  
Erwin K. Scheuch ◽  
Thomas Kutsch
Keyword(s):  

Arbeit ◽  
2014 ◽  
Vol 23 (3) ◽  
Author(s):  
Stefanie Gundert ◽  
Christian Hohendanner

AbstractDieser Beitrag befasst sich mit dem Zusammenhang von Erwerbsintegration und sozialer Integration. Ausgehend von der Annahme, dass die Integration ins Erwerbsleben eine wesentliche Voraussetzung für soziale Teilhabe und gesellschaftliche Integration bildet, wird das subjektive soziale Zugehörigkeitsgefühl von unbefristet und befristet Beschäftigten, Leiharbeitnehmern und Arbeitslosen anhand von Informationen aus dem Panel „Arbeitsmarkt und soziale Sicherung“ (PASS) verglichen. Arbeitslose und Arbeitnehmer in Leiharbeitsverhältnissen fühlen sich weniger gut in die Gesellschaft integriert als unbefristet Beschäftigte, was u.a. mit der Verfügbarkeit sozialer und finanzieller Ressourcen zusammenhängt. Die Ergebnisse weisen zudem daraufhin, dass es für die subjektive Sozialintegration eine Rolle spielt, ob die (temporären) Beschäftigungsformen in der jeweiligen Qualifikationsgruppe der Beschäftigten eine „soziale Norm“ darstellen.


2003 ◽  
Vol 32 (4) ◽  
pp. 346-367 ◽  
Author(s):  
Manuela Vieth

Zusammenfassung Das Ultimatumspiel beschreibt eine soziale Verhandlungssituation, in der Fairnessüberlegungen bei der Aufteilung eines Gutes relevant werden können. In spieltheoretischen Experimenten werden mehrheitlich gleichmäßige Aufteilungen vorgenommen und geringe Angebote durchaus abgelehnt. Diese Befunde widersprechen der spieltheoretischen Vorhersage, wenn sie auf materiellen Nutzen eingeschränkt wird. Um faires Verhalten (und allgemein Moral) zu erklären, müssen daher andere als materielle Anreize ebenfalls in Betracht gezogen werden. In diesem Beitrag wird ein neues evolutionäres Fairnessmodell vorgestellt, das die Ablehnung von Angeboten im Ultimatumspiel aus dem Blickwinkel der Rational Choice Theorie erklärt. Frank (1992) folgend werden Emotionen als Signale eingeführt. Diese können Sanktionsdrohungen Glaubwürdigkeit verleihen, wenn sie bei anderen erkennbar sind. Binmore und Samuelson (1994) haben eine „Fehlerwahrscheinlichkeit“ (noise level) vorgeschlagen, um faires Verhalten zu erklären. Diese wird hier nicht als zufälliges Fehlverhalten, sondern als Erkennungswahrscheinlichkeit mit Franks Idee der „Überprüfungskosten“ (inspection costs) verknüpft. Mit diesem Modell sind Computersimulationen durchgeführt worden. Die Ergebnisse zeigen, dass eine Fairnessnorm (disjunkte soziale Norm) entstanden sein und sich erhalten haben kann: Für diejenigen, die ein Angebot erhalten, ist es evolutionär betrachtet vorteilhaft, niedrige Angebote abzulehnen, weil dadurch das Angebotsverhalten insgesamt erhöht wird. Anhand des hier vorgestellten Modells ist somit erklärbar, dass es durchaus dem rationalen Eigeninteresse des Menschen entspricht, sich an Fairness zu orientieren.


2010 ◽  
Vol 51 (2) ◽  
pp. 275-296 ◽  
Author(s):  
Achim Goerres
Keyword(s):  

Arbeit ◽  
2009 ◽  
Vol 18 (4) ◽  

AbstractUntersuchungen zur Wirtschaftlichkeit der betrieblichen Prävention erfahren zunehmendes Interesse. Einerseits soll Unternehmen gezeigt werden, dass sich Betriebliches Gesundheitsmanagement rechnet. Andererseits sollen die durch Prävention vermeidbaren Kosten abgeschätzt und ggf. die kostengünstigsten Präventionsmaßnahmen identifiziert werden. Der ökonomische Nutzen von betrieblichem Gesundheitsmanagement gilt als wissenschaftlich eindrucksvoll belegt. Systematische Übersichtsarbeiten zeigen, dass sowohl die Krankheitskosten als auch die krankheitsbedingten Fehlzeiten um durchschnittlich 26% reduziert werden können. Auch die Abschätzung des allgemeinen ökonomischen Potenzials spricht für eine Intensivierung der betrieblichen Prävention. Durch arbeitsbedingte Erkrankungen entstehen in Deutschland jährliche Kosten in Höhe von insgesamt 44 Milliarden Euro. Davon entfallen 33 Milliarden Euro auf arbeitsbedingte Arbeitsunfähigkeit und 11 Milliarden Euro auf die arbeitsbedingte Frühberentung.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document