Zeitschrift für Sozialpsychologie
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Published By Hogrefe Publishing Group

2235-1477, 0044-3514

2007 ◽  
Vol 38 (4) ◽  
pp. 251-260
Author(s):  
Anette Hiemisch ◽  
Lars Schwabe ◽  
Stefan Schelske

Zusammenfassung: In zwei Szenariostudien wurden Annahmen des nutzen-kosten-theoretischen Modells von Brandstätter (2003) geprüft sowie Bezüge zu entscheidungstheoretischen Ansätzen hergestellt. Während es in Studie 1 (N = 83) zwei Bedingungen “bisheriger Erfolg” und “bisheriger Misserfolg” gab, wurden in Studie 2 (N = 59) alle Versuchspersonen mit Problemen bei der Zielrealisierung konfrontiert. Sie mussten jeweils über Intentionsbildung und Handlungsabbruch/-fortführung entscheiden. Erwartungskonträr zeigt sich in keiner der Studien eine volitionale Voreingenommenheit. Besonders die Nennung von Nutzen des Handlungsabbruchs differenziert zwischen “Abbrechern” und “Fortführern”. Die Umbewertung solcher Faktoren, die bei der Intentionsbildung für das gewählte Ziel sprachen, korreliert mit der Zielablösung.


2007 ◽  
Vol 38 (2) ◽  
pp. 85-94
Author(s):  
Eric Kearney

Zusammenfassung: Im Kontext von Fußballteams im Amateurbereich untersucht die vorliegende Arbeit den Einfluss von “Diversity” bezüglich Nationalität auf das Ausmaß an sozialer Integration und emotionalen Konflikten. Eine querschnittliche Studie an 42 Teams zeigt, dass die Teamzusammengehörigkeitsdauer den Zusammenhang zwischen “Diversity” bezüglich Nationalität und sozialer Integration moderiert: Bei geringer Teamzugehörigkeitsdauer war dieser Zusammenhang negativ, bei langer Teamzugehörigkeitsdauer dagegen nicht mehr signifikant. Eine analoge Hypothese hinsichtlich des Ausmaßes an emotionalen Konflikten bestätigte sich nicht. Die Ergebnisse werden dahingehend interpretiert, dass der negative Einfluss von demographischer Team-“Diversity” auf die soziale Integration unter bestimmten Voraussetzungen im Laufe der Zeit abnimmt.


2007 ◽  
Vol 38 (2) ◽  
pp. 73-83 ◽  
Author(s):  
Erin Gerlach ◽  
Ulrich Trautwein ◽  
Oliver Lüdtke

Zusammenfassung: Der big-fish-little-pond effect beschreibt das Phänomen, dass vergleichbar leistungsstarke Schülerinnen und Schüler in leistungsstärkeren Lerngruppen infolge sozialer Vergleiche niedrigere Fähigkeitsselbstkonzepte ausbilden als in Gruppen mit einem niedrigeren mittleren Leistungsniveau. In der vorliegenden Studie wird geprüft, ob dieser Effekt auch im Hinblick auf das sportbezogene Selbstkonzept zu finden ist. In einer längsschnittlich angelegten Studie wurde eine repräsentative Stichprobe von 1185 Schülerinnen und Schülern in der Grundschule (3. Klasse) und der Sekundarstufe I (6. Klasse) mit einem motorischen Test und per Fragebögen untersucht. In Mehrebenenanalysen konnte ein negativer Effekt der durchschnittlichen Sportleistung einer Klasse auf das sportbezogene Selbstkonzept der Schüler nachgewiesen werden, der auch noch nach dem Übergang in die Sekundarstufe I andauerte. Die Konfrontation mit sportlichen Mitschülern hat demnach persistente negative Effekte auf das sportbezogene Selbstkonzept.


2007 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 43-52 ◽  
Author(s):  
Georges Steffgen

Zusammenfassung: Ausgehend von dem theoretischen Modell von Baumeister, Smart und Boden (1996) kann der bedrohte Selbstwert als eine bedeutsame Ursache für aggressives Verhalten angesehen werden. Insbesondere narzisstische Personen mit einem instabilen Selbstwert neigen stärker dazu, Situationen als selbstwertbedrohlich zu erleben und mit Aggressionen zu reagieren. Stucke (2001) belegte in diesem Kontext, dass aggressives Fahrverhalten durch die Interaktion von Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit vorhergesagt werden kann. In der vorliegenden Studie wird die Rolle der Persönlichkeitsvariablen Selbstwertbedrohung, Narzissmus und Selbstkonzeptklarheit für aggressives Fahrverhalten von Motorradfahrern/-innen untersucht. Untersuchungsteilnehmer/-innen waren 126 Motorradfahrer/-innen (98 Männer und 28 Frauen) in dem Altersbereich von 19 bis 61 Jahren. Die regressionsanalytischen Befunde belegen, dass Ärgerreaktionen von Motorradfahrern/-fahrerinnen im Straßenverkehr durch die Interaktion von Narzissmus, Selbstkonzeptklarheit und Selbstwertbedrohung vorhergesagt werden können. Die theoretischen und empirischen Implikationen der Befunde werden abschließend diskutiert.


2007 ◽  
Vol 38 (3) ◽  
pp. 141-152 ◽  
Author(s):  
Herbert Scheithauer ◽  
Tobias Hayer ◽  
Heike Dele Bull
Keyword(s):  

Zusammenfassung. Bullying stellt eine Form von Gewalt dar, die zum Schulalltag vieler Schülerinnen und Schüler gehört und sowohl körperliche und verbale Gewalt, aber auch Hänseleien oder Viktimisierung durch systematische Ausgrenzung einzelner Schülerinnen bzw. Schüler umfasst. Bullying tritt zumeist im sozialen Kontext “Schule” stabil auf und geht mit einer Vielzahl negativer Folgen einher. “Neue Medien” können dabei andauernde Viktimisierungen in Form von Cyberbullying unterstützen. In der Bullyingforschung wird zumeist lediglich die Täter- und/oder Opferperspektive betrachtet. Bullying tritt jedoch häufig in Anwesenheit von weiteren Beteiligten auf und kann als gruppendynamisches Phänomen betrachtet werden (Participant Role Approach). Zur kontroversen Diskussion führte die These der sozial intelligenten Täterin bzw. des Täters, der sein viktimisierendes Verhalten zielorientiert und im “machiavellistischen Sinne” sozial manipulativ zur Erreichung seiner Ziele einsetzt. Aus den dargestellten Befunden werden Implikationen für wirksame Präventionsansätze und Interventionen im schulischen Kontext abgeleitet.


2007 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 33-42 ◽  
Author(s):  
Lioba Werth ◽  
Jens Förster

Zusammenfassung. Gemäß der Theorie des regulatorischen Fokus (RFT; Higgins, 1997 ) können Personen Ziele über zwei unterschiedliche selbstregulative Systeme erreichen: indem sie entweder ihre Aufmerksamkeit auf das Erreichen von Idealen und Gewinnen richten und so genannte Promotionsstrategien einsetzen (Promotionsfokus) oder aber sich auf die Erfüllung ihrer Verantwortlichkeiten und Pflichten konzentrieren und dabei so genannte Preventionsstrategien verwenden (Preventionsfokus). Der vorliegende Beitrag gibt einen Überblick der derzeitigen Befundlage zur RFT.


2007 ◽  
Vol 38 (4) ◽  
pp. 239-249 ◽  
Author(s):  
Kai Sassenberg ◽  
Jennifer Fehr ◽  
Nina Hansen ◽  
Christina Matschke ◽  
Karl-Andrew Woltin

Zusammenfassung: Migration hat die deutsche Gesellschaft verändert. In jüngster Zeit wird dies auch auf politischer Ebene verstärkt diskutiert. Wenngleich die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund angestrebt wird, so sind sie dennoch häufig sozialer Diskriminierung ausgesetzt, die einer erfolgreichen Integration entgegensteht. Ausgehend vom sozial-kognitiven Ansatz und dem Ansatz der sozialen Identität gibt der vorliegende Beitrag einen Überblick zum Stand der Forschung bezüglich der Faktoren, die zu sozialer Diskriminierung beitragen bzw. ihr entgegenwirken. Dieser Überblick dient in Folge als Grundlage für die Ableitung von Empfehlungen bezüglich der Gestaltung politischer und gesellschaftlicher Prozesse mit dem Ziel, durch die Reduzierung sozialer Diskriminierung einen Beitrag zur erfolgreichen gesellschaftlichen Integration von Menschen mit Migrationshintergrund zu leisten. Die resultierenden Empfehlungen werden abschließend integriert und diskutiert. Die Praxisrelevanz, aber auch die diesbezüglichen Grenzen sozialpsychologischer Forschung werden ebenfalls dargestellt.


2007 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 5-5
Author(s):  
Guido H.E. Gendolla ◽  
Guido Hertel ◽  
Barbara Krahé ◽  
Sabine Sczesny

2007 ◽  
Vol 38 (1) ◽  
pp. 7-16 ◽  
Author(s):  
Eddie Harmon-Jones ◽  
Cindy Harmon-Jones

Abstract. Research and theoretical developments on the theory of cognitive dissonance are reviewed. After considering the self-consistency, self-affirmation, and aversive consequences revisions, the authors review research that has challenged each of the revisions and that supports the original version of the theory. Then, the authors review the action-based model of dissonance, which accepts the original theory's proposal that a sufficient cognitive inconsistency causes dissonance and extends the original theory by proposing why cognitive inconsistency prompts dissonance. Finally, the authors present results from experiments examining predictions derived from the action-based model and neural processes involved in dissonance reduction.


2007 ◽  
Vol 38 (4) ◽  
pp. 285-296 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Scholl
Keyword(s):  

Zusammenfassung: Die psychologische Sozialpsychologie hat sich zu einer relativ individualistischen Disziplin entwickelt, in der das “Soziale” zunehmend verkürzt wurde. Es wird gezeigt, dass Themen, die die wechselseitige Interaktion und Kommunikation zwischen Individuen betreffen und in die konkrete Sozialstruktur und Kultur einbetten, zu wenig in Forschung und Lehre angegangen werden. Darunter leiden auch die wechselseitige Befruchtung mit den Nachbarwissenschaften und die Nützlichkeit der psychologischen Sozialpsychologie für die Praxis. Eine stärkere Ausarbeitung und Verknüpfung der interaktiven Paradigmen der Austauschtheorien und des symbolischen Interaktionismus untereinander und mit dem Social-Cognition-Paradigma könnte die individualistische Verkürzung korrigieren und die psychologische Sozialpsychologie sozialer, interdisziplinärer und anwendbarer machen.


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