»Soziale« Armut aus struktureller und subjektiver Perspektive
ZusammenfassungDie Analyse der standardisierten Netzwerkdaten und der problemzentrierten Interviews erfolgt in drei Schritten. Zunächst werden die Strukturen der sozialen Beziehungsnetzwerke der Befragten unter Anwendung statistischer Verfahren analysiert. Dazu werden Netzwerkmaße berechnet, und einer explorativen Faktorenanalyse unterzogen, mithilfe derer Dimensionen zur Unterscheidung der Netzwerke im Sample identifiziert werden. Die quantitative Typisierung der Netzwerke erfolgt im Rahmen einer Clusteranalyse, aus der drei voneinander zu unterscheidende Netzwerktypen hervorgehen.Im zweiten Schritt werden die subjektive Wahrnehmung und das Bewältigungshandeln der Befragten analysiert. Im Zentrum dieser Analyse stehen ihre alltäglichen Handlungsstrategien unter der Bedingung materieller Knappheit und Statusunsicherheit. Es wird analysiert, inwiefern es den Befragten gelingt, ausgehend von ihrer sozio-strukturellen Einbettung ein Leben im Einklang mit ihren persönlichen und kollektiven Idealen, Interessen und Verbindlichkeiten zu führen (→ Agency nach Emirbayer und Goodwin – siehe Abschnitt 2.3.2). Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Bewältigungschancen und -hindernisse gerichtet, die aus der Einbettung in soziale Beziehungen resultieren. Auch die Ergebnisse dieser Analyse werden in einer Typologie festgehalten.Schließlich erfolgt im dritten Schritt die Zusammenführung der qualitativen mit der quantitativen Analyse. Es wird gezeigt, welche Wechselwirkungen zwischen der Einbettung in quantitativ identifizierbare Gelegenheitsstrukturen und der subjektiven Wahrnehmung der Befragten bestehen und welche Bewältigungschancen sich daraus ergeben.