soziale beziehungen
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154
(FIVE YEARS 39)

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7
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
pp. 121-203
Author(s):  
André Knabe
Keyword(s):  

ZusammenfassungDie Analyse der standardisierten Netzwerkdaten und der problemzentrierten Interviews erfolgt in drei Schritten. Zunächst werden die Strukturen der sozialen Beziehungsnetzwerke der Befragten unter Anwendung statistischer Verfahren analysiert. Dazu werden Netzwerkmaße berechnet, und einer explorativen Faktorenanalyse unterzogen, mithilfe derer Dimensionen zur Unterscheidung der Netzwerke im Sample identifiziert werden. Die quantitative Typisierung der Netzwerke erfolgt im Rahmen einer Clusteranalyse, aus der drei voneinander zu unterscheidende Netzwerktypen hervorgehen.Im zweiten Schritt werden die subjektive Wahrnehmung und das Bewältigungshandeln der Befragten analysiert. Im Zentrum dieser Analyse stehen ihre alltäglichen Handlungsstrategien unter der Bedingung materieller Knappheit und Statusunsicherheit. Es wird analysiert, inwiefern es den Befragten gelingt, ausgehend von ihrer sozio-strukturellen Einbettung ein Leben im Einklang mit ihren persönlichen und kollektiven Idealen, Interessen und Verbindlichkeiten zu führen (→ Agency nach Emirbayer und Goodwin – siehe Abschnitt 2.3.2). Besondere Aufmerksamkeit wird dabei auf die Bewältigungschancen und -hindernisse gerichtet, die aus der Einbettung in soziale Beziehungen resultieren. Auch die Ergebnisse dieser Analyse werden in einer Typologie festgehalten.Schließlich erfolgt im dritten Schritt die Zusammenführung der qualitativen mit der quantitativen Analyse. Es wird gezeigt, welche Wechselwirkungen zwischen der Einbettung in quantitativ identifizierbare Gelegenheitsstrukturen und der subjektiven Wahrnehmung der Befragten bestehen und welche Bewältigungschancen sich daraus ergeben.


Author(s):  
Alexander Parchow ◽  
Tim Middendorf
Keyword(s):  

Die selbst- oder fremdbestimmte Unterbringung von Kindern und Jugendlichen in einer Maßnahme der stationären Erziehungshilfe stellt einen starken Eingriff in deren biografischen Verlauf dar. Über die langfristigen (sozialisatorischen) Auswirkungen des Aufwachsens in Einrichtungen der Heimerziehung sind nur wenige Erkenntnisse vorhanden. In diesem Artikel gehen wir anhand einer Einzelfallanalyse der Frage nach, welche Sozialisationseffekte aus dem Lebensereignis Heimerziehung emergieren und wie sie im weiteren biografischen Verlauf von Adressat*innen sichtbar werden. Das längsschnittliche Datenmaterial basiert auf fünf Interviewerhebungen über einen Gesamtzeitraum von zehn Jahren während und nach dem Aufenthalt in Einrichtungen der stationären Jugendhilfe. Wir identifizieren und analysieren emergierende Sozialisationseffekte in ihrer Bedeutung für den weiteren biografischen Verlauf entlang der drei Analysedimensionen Wohnen, soziale Beziehungen und beruflicher Werdegang. Dabei wird die Bedeutung eines verlässlichen Beziehungsangebots pädagogischer Fachkräfte sowie eines auf die individuellen Bedürfnisse von fremduntergebrachten jungen Menschen abgestimmten professionellen Handelns sichtbar.


Author(s):  
Jan C. Zöllick ◽  
Susanna Rössle ◽  
Lina Kluy ◽  
Adelheid Kuhlmey ◽  
Stefan Blüher

Zusammenfassung Hintergrund Soziale Beziehungen sind bedeutsame Ressourcen für psychisches Wohlbefinden und physische Gesundheit. Im höheren Lebensalter treffen zunehmende Vulnerabilität und Funktionsverluste häufig auf reduzierte soziale Netzwerke. Mangelnde soziale Kontakte und fehlende Netzwerke bergen dabei psychische und physische Risiken für die Betroffenen, die durch den Einsatz sozialer Roboter möglicherweise abgemildert werden können. Fragestellung Welche Potenziale und Herausforderungen ergeben sich für ältere Menschen aus ihrer Interaktion mit sozialen Robotern? Material und Methoden Die Forschungsfrage wird mittels eines „rapid review“ beantwortet. Eine systematische Literatursuche ergab 433 unikale Treffer, aus denen n = 11 Artikel in die Analysen eingingen. Ergebnisse Potenziale sozialer Roboter bestehen in der Reduktion von Einsamkeit, Stärkung der (zwischenmenschlichen) Kommunikation und Stimmungsaufhellung bei gleichzeitiger Stressreduktion. Herausforderungen bestehen in der sozialen Einbettung der Roboter. Diese sei durch Aspekte wie Wohltätigkeit, Autonomie und Privatheit als Grundsätze zu gestalten, an denen sich Design und Einsatz von sozialen Robotern orientieren können, um einem Verlust von sozialen Beziehungen vorzubeugen. Diskussion Die Ergebnisse zeigen einen Korridor auf, der die potenzialausschöpfende Anwendung sozialer Roboter für ältere Menschen ermöglicht. Im Vordergrund steht die Analyse der Herausforderungen für den Einzelfall, da soziale Beziehungen älterer Menschen positiv sowie negativ beeinflusst werden können. Dabei orientieren sich die eingeschlossenen Artikel größtenteils am Setting Pflege. Forschung zum Einsatz sozialer Roboter bei nicht oder wenig funktionseingeschränkten Personen sollte die bestehende Literatur ergänzen.


Author(s):  
Cora Pauli ◽  
Rhea Braunwalder ◽  
Veronika Hämmerle ◽  
Julia Reiner ◽  
Sabina Misoch

Zusammenfassung Hintergrund und Fragestellung Aktuelle Daten aus der Schweiz zeigen, dass zunehmend auch ältere Personen (65+) Instant-Messaging-Dienste nutzen. Am Beispiel von WhatsApp soll untersucht werden, ob und wie sich die Nutzung von WhatsApp auf unterschiedliche Formen des sozialen Kapitals älterer Menschen auswirkt, und ob die sozioemotionale Selektivitätstheorie auch im digitalen Raum angewendet werden kann. Untersuchungsmethoden Es wurde eine qualitative Studie mit 30 WhatsApp-Nutzer(innen) der Altersgruppe 65+ durchgeführt. Die Befragung fußte auf der Erstellung von egozentrierten Netzwerkkarten und der Durchführung von Interviews anhand eines semistrukturierten Leitfadens. Ergebnisse WhatsApp wird v. a. für die Kommunikation mit nahestehenden Personen genutzt. Die Nutzung von WhatsApp vereinfacht die Beziehungspflege, erhöht die Kontakthäufigkeit und kann zur Intensivierung von Beziehungen führen. Die Nutzung von WhatsApp kann zudem das Zugehörigkeitsgefühl zu Gruppen stärken. Das Medium wird als sehr niederschwellig beschrieben und erlaubt Spontaneität. Diskussion Die sozioemotionale Selektivitätstheorie ist auch im digitalen Raum anwendbar. Via WhatsApp wurden tendenziell positive Inhalte mit emotional bedeutsamen Personen des Netzwerks geteilt. Die Nutzung von WhatsApp erhöht sowohl das „bonding social capital“, da Beziehungen vertieft und verstärkt werden, als auch das „maintaining social capital“, da geografische Distanzen überbrückt werden können.


2021 ◽  
Vol 9 (1/2) ◽  
pp. 31-50
Author(s):  
Hannah Schilling

Dieser Artikel nimmt die Handy-Guthabenökonomie in Abidjan in der Côte d’Ivoire zum Ausgangspunkt, um städtische Wertschöpfungsprozesse im digitalen Kapitalismus zu problematisieren. Mithilfe von Konzepten der Infrastruktur und der ökonomischen Praxis zeigt der Artikel, wie soziale Beziehungen, die auf den ersten Blick außerhalb des Arbeitsprozesses stehen, funktional für Wertschöpfungsprozesse werden. Die empirische Grundlage bilden leitfadengestützte Interviews mit rund 30 Männern im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, die in der Guthabenökonomie Abidjans arbeiten. Die Analyse arbeitet die Verschränkung von Formen der Zirkulation mit ökonomischen Praktiken heraus. Diese konstituieren (mit) den Guthabenverkauf und damit auch die Kommunikationsinfrastrukturen. Der Artikel verdeutlicht, inwiefern die Befragten ihre Tätigkeit als symbolisches Kapital beim Übergang ins Erwachsenenalter einsetzen. Gleichzeitig nutzen Unternehmen die unbezahlte Arbeit der Guthabenverkäufer für die Erschließung neuer Märkte und zur Wertschöpfung. Im Sinne einer strategischen Kosmopolitisierung der Stadtforschung zeigt der Artikel abschließend Anknüpfungspunkte für die Debatte um digitale Arbeit in der Plattform-Metropolis auf.


2021 ◽  
Vol 60 (02) ◽  
pp. 132-141
Author(s):  
Anna Mayer ◽  
Angeliki Tsiouris ◽  
Charlotte Nölke ◽  
Tamara Schwinn ◽  
Jörg Wiltink ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Ziel der Studie Der Einbezug potenzieller Endnutzerinnen und -nutzer in den Entwicklungsprozess digitaler Interventionen ermöglicht, dass entwickelte Programme den Bedürfnissen, Anforderungen und Erwartungen der zukünftigen Nutzerinnen und Nutzer entsprechen, was sich wiederum positiv auf die Akzeptanz und Adhärenz auswirkt. In diesem Beitrag wird ein partizipativer Entwicklungsansatz für die patientennahe Gestaltung der psychoonkologischen Online-Selbsthilfe epos vorgestellt, welche Unterstützung im Umgang mit seelischen und körperlichen Beschwerden bieten soll. Methodik Patientinnen und Patienten wurden an 2 Stellen in den Entwicklungsprozess einbezogen. Zu einem frühen Zeitpunkt der Entwicklung wurden halbstandardisierte Tiefeninterviews mit Betroffenen unterschiedlicher Krebsarten (N=10) durchgeführt und qualitativ hinsichtlich ihrer Sicht auf (1) die Krebserkrankung und (2) die Ausgestaltung einer Online-Selbsthilfe auf inhaltlicher, struktureller und gestalterischer Ebene ausgewertet. Zu einem späteren Zeitpunkt wurde ein Prototyp der Online-Selbsthilfe in einer Pilotphase evaluiert. Ergebnisse Die inhaltsanalytische Auswertung der Interviews mit insgesamt N=742 Codierungen ergab fünf inhaltliche Hauptkategorien (Veränderungen im Alltags- und Zukunftserleben, Veränderungen der sozialen Beziehungen, Verarbeitungsmechanismen, Kontrollverlust, schwierige Emotionen), die Aufschluss über die zentralen Herausforderungen und Belastungen der Betroffenen geben. Besonders starke Emotionen zeigten die Interviewten bei Themen, die den zwischenmenschlichen Bereich betrafen, sodass in der Online-Selbsthilfe zusätzlich zum emotionsbasierten Fokus auch ein Schwerpunkt auf soziale Beziehungen gelegt wurde. Strukturelle und gestalterische Implikationen für die Entwicklung bezogen sich vor allem auf Übersichtlichkeit und Nutzerfreundlichkeit. Die Pilotphase ermöglichte die Überprüfung, ob die vorab durch die Betroffenen beschriebenen Anforderungen an eine Online-Selbsthilfe erfüllt wurden. Schlussfolgerung Der Einbezug von Patientinnen und Patienten in den Entwicklungsprozess der digitalen Online-Selbsthilfe epos konnte Hinweise für die Ausgestaltung auf verschiedenen Ebenen geben. Mögliche Endnutzerinnen und -nutzer in mehreren Entwicklungsphasen einzubeziehen kann sicherstellen, dass die Anforderungen und Anregungen nicht nur aus Sicht der Entwicklerinnen und Entwickler, sondern auch aus Sicht der späteren Nutzerinnen und Nutzer ausreichend berücksichtigt wurden. Diese Erkenntnisse bestätigen die Bedeutsamkeit einer patientenorientierten Herangehensweise bei der Entwicklung digitaler Angebote.


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