Hauptproblem bei der Pharmakotherapie alter Patienten ist die durch Multimorbidität bedingte Polypharmazie. Diese potenziert unerwünschte Nebenwirkungen und Malcompliance. Entscheidend ist, Langzeitmedikamente nicht nur zu verordnen, sondern die Betroffenen zum Medikamenten-Selbstmanagement zu befähigen. Ein wichtiges Mittel dazu sind entsprechende Medikamentenpläne zur Abgabe und Aktualisierung bei jeder Konsultation. Im Alter sollen anticholinerge Substanzen, Dopaminrezeptor-Stimulatoren, langwirksame orale Antidiabetika nicht, Neuroleptika mit Zurückhaltung und bei psychotischen Symptomen sowie Benzodiazepine nicht neu, ausser in der Palliation oder Anästhesie, verordnet werden. Bei unspezifischer Unruhe und Schlafstörung (mit oder ohne Demenz) ist die Massnahme erster Wahl eine angepasste Milieutherapie, die unterstützt werden kann mit einem sedierenden, nicht trizyklischen Antidepressivum.