scholarly journals Veränderungen sexueller Interessen und Erfahrungen während der COVID-19-Pandemie - Eine qualitative Inhaltsanalyse

2021 ◽  
Author(s):  
Johanna Schröder ◽  
Emily Bruns ◽  
Wiebke Schoon ◽  
Peer Briken ◽  
Daniel Schöttle

Zusammenfassung Hintergrund Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) ausgelösten Pandemie beeinflussen das soziale Leben der Menschen auf vielen Ebenen, so auch die psychische und sexuelle Gesundheit. Fragestellung Ziel der Studie war es, Veränderungen sexueller Interessen und Erfahrungen in Deutschland lebender Personen während der ersten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 zu erfassen. Material und Methoden In einer anonymen Online-Befragung wurde eine offene Frage nach Veränderungen der Sexualität durch die Kontaktbeschränkungen gestellt und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse Veränderungen wurden von 248 der teilnehmenden Personen in den Bereichen „sexuelles Verlangen und Erregbarkeit“, „Partnerschaft“, „sexuelle Aktivitäten“, „sexuelle Interessen und Einstellungen“, „virtuelle sexuelle Aktivitäten“, „Dating“ und „sexuelle Probleme und Funktionsstörungen“ beschrieben. Schlussfolgerung Die Kontaktbeschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie führten zu sexuellen und partnerschaftlichen Veränderungen, die in Sexual- und Paartherapiesettings beachtet werden sollten.

Pflege ◽  
2016 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 21-31
Author(s):  
Anja Kröner ◽  
Erik Aerts ◽  
Urs Schanz ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Die orale Mukositis ist eine häufige Komplikation bei allogenen Stammzell-Transplantationen, die zu erhöhter Morbidität und Mortalität und höheren Kosten führen kann und Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Auf der Stammzell-Transplantationsstation eines schweizerischen Universitätsspitals werden die Patienten nach aktuellen Richtlinien zur Mundspülung angeleitet und ihr Mundstatus wird täglich erfasst. Forschungsfrage: Wie erleben die Patienten die orale Mukositis und welche Faktoren beeinflussen ihr Verhalten, die Mundspülung regelmäßig durchzuführen? Methode: In diesem qualitativen Teil einer simultan eingebetteten Mixed Methods Studie wurden 14 Patienten mittels Leitfadeninterviews befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass sich die orale Mukositis nicht losgelöst von Krankheit, Isolation und Betreuung betrachten lässt. Sie war nur für Patienten mit einer starken Ausprägung eine große Belastung, sonst standen andere Symptome im Vordergrund. Für die regelmäßige Mundspülung, welche eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist, wurden motivierende und hemmende Faktoren genannt. Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, die orale Mukositis im Zusammenhang mit der gesamten Transplantation zu sehen, aber auch, dass das Wissen um motivierende und hemmende Faktoren die Pflegenden bei der Betreuung der Patienten unterstützen kann. Die Förderung des Selbstmanagements ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt.


Pflege ◽  
2012 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 85-95 ◽  
Author(s):  
Kröner ◽  
Stoll ◽  
Spichiger

Patienten mit einer Tumorerkrankung leiden oft schon bei Diagnosestellung und mit Therapiebeginn unter Ernährungsproblemen und Gewichtsverlust, ausgelöst durch das Anorexie-Kachexie-Syndrom. Im onkologischen Ambulatorium eines Schweizer Universitätsspitals werden daher mit einem Assessmentinstrument frühzeitig Ernährungszustand sowie Ernährungsprobleme erfasst und die Patienten in Bezug auf mögliche Maßnahmen beraten. Mit dieser qualitativen Studie wurde untersucht, wie Patienten Gewichtsverlust und Ernährungsprobleme sowie das Durchführen von Assessment und Beratung erleben. Mittels Leitfadeninterviews wurden 12 Patienten befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Die Resultate zeigen, dass Patienten den frühzeitigen Gewichtsverlust kaum wahrnahmen und nicht als bedrohlich empfanden. Dennoch änderten sie bereits mit der Diagnosestellung und vor der Beratung durch Pflegende ihre Ernährungsgewohnheiten und versuchten, sich gesund zu ernähren. Die Durchführung des Assessments wurde nicht als störend empfunden; die Beratung wurde geschätzt und die wichtigsten Aspekte derselben wurden von den Patienten umgesetzt. Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, Patienten bereits frühzeitig im Krankheitsverlauf über Gewichtsverlust und richtige Ernährung aufzuklären, da sie selber Probleme zu diesem frühen Zeitpunkt nicht wahrnehmen und nicht über die nötigen Fachinformationen verfügen. Ein Assessment und eine Beratung bieten den Pflegenden eine Möglichkeit, gezielte Maßnahmen zu treffen, um Malnutrition und massivem Gewichtsverlust vorzubeugen.


2020 ◽  
Vol 70 (09/10) ◽  
pp. 429-431
Author(s):  
Mila Hall ◽  
Felix Wucherpfennig ◽  
Julian A. Rubel

2020 ◽  
Vol 33 (04) ◽  
pp. 204-213 ◽  
Author(s):  
Christine Körner ◽  
Tzvetina Arsova Netzelmann ◽  
Maia Ceres ◽  
Deborah Hacke ◽  
Elfriede Steffan
Keyword(s):  

Zusammenfassung Einleitung Das 2017 in Deutschland in Kraft getretene Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) verlangt eine Pflichtberatung für Sexarbeitende, die nun zusätzlich zu den bereits bestehenden freiwillig wahrnehmbaren Angeboten auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) von den Gesundheitsämtern vorgehalten werden muss. Beide Angebotsformate überschneiden sich darin, dass sie dem Erhalt der sexuellen Gesundheit dienen sollen, unterscheiden sich aber in anderen Aspekten grundlegend (u. a. thematisch, Freiwilligkeit). Forschungsziele Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es zu erkunden, wie der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) die bestehenden gesundheitlichen Angebote und die neue ProstSchG-Pflichtberatung für Sexarbeitende organisiert, wie diese neue Angebotsstruktur von den Sexarbeitenden angenommen wird und wie sie insgesamt aus fachlicher Sicht zu bewerten ist. Methoden Im Herbst 2019 wurden Interviews mit N = 11 Mitarbeitenden von Gesundheitsämtern, Fachberatungsstellen und Fachverbänden durchgeführt und zudem die Sichtweisen von N = 185 Sexarbeitenden mittels Online-Befragung eingeholt. Ergebnisse Es zeigte sich, dass die noch im Prozess befindliche Umsetzung regional sehr unterschiedlich erfolgt und diverse Probleme aufwirft (z. B. durch fehlende Freiwilligkeit und fehlende Vertraulichkeit). Durch die neue Angebotsstruktur werden zahlreiche Sexarbeiter*innen nicht (mehr) erreicht. Diejenigen Sexarbeiter*innen, die die ProstSchG-Pflichtberatung absolviert haben, äußern teilweise deutliche Kritik (z. B. abschätzige Behandlung, fehlende Fachkompetenz für bestimmte Bereiche der Sexarbeit wie BDSM). Schlussfolgerung Hilfebedürftige Sexarbeitende sind auf die Angebote des ÖGD angewiesen. Der ÖGD sollte nach außen viel deutlicher machen, dass es für Sexarbeitende neben der ProstSchG-Pflichtberatung auch eine freiwillige und anonym wahrnehmbare Beratung mit medizinischer STI-/HIV-Diagnostik sowie teilweise zusätzliche psychosoziale Beratungsangebote gibt. Diese freiwillig und anonym wahrnehmbaren Angebote einschließlich der Beratung und der aufsuchenden Arbeit an Orten der Sexarbeit sind essenziell, um gerade vulnerable Sexarbeitende zu erreichen, ihre sexuelle Gesundheit zu fördern und sie in Not- und Krisenfällen zu unterstützen.


Uro-News ◽  
2014 ◽  
Vol 18 (9) ◽  
pp. 24-25
Author(s):  
Keyword(s):  

2007 ◽  
pp. 669-680 ◽  
Author(s):  
Philipp Mayring ◽  
Eva Brunner

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