sexuelle gesundheit
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48
(FIVE YEARS 20)

H-INDEX

3
(FIVE YEARS 1)

2021 ◽  
Vol 40 (12) ◽  
pp. 1001-1006
Author(s):  
Friederike Schröck ◽  
Kai-Uwe Kühn ◽  
Birgitta Sträter

ZUSAMMENFASSUNG Hintergrund Sexualität spielt auch im höheren Lebensalter eine wichtige Rolle und ist mit der Lebensqualität verknüpft, doch wird dieser Zusammenhang weiterhin tabuisiert. Methoden Selektive Literaturübersicht ergänzt durch eigene klinische Erfahrungen zu Bedeutung, Einflussfaktoren und Stigmatisierung von Sexualität im Alter. Ergebnisse Körperliche und psychische Erkrankungen sowie Medikation haben Einfluss auf die Sexualität. Während die sexuelle Aktivität im hohen Lebensalter abnimmt, bleibt die sexuelle Zufriedenheit weiterhin bestehen. Doch haben sich aus objektiven, altersbedingt zunehmenden Einschränkungen Stigmata entwickelt, die das Bild von sexueller Gesundheit im Alter prägen. Neben der öffentlichen Stigmatisierung spielt auch die institutionelle Stigmatisierung eine wichtige Rolle; so fehlt meist ein offenes Ansprechen des sexuellen Erlebens im Arzt-Patienten-Kontakt. Fazit Die medizinischen Bedingungen für eine erfüllte Alterssexualität sind besser denn je. Medizinisches Personal sollte nicht nur mögliche Erkrankungen sowie Polypharmazie als Risikofaktoren für Beeinträchtigung im Blick haben, sondern auch die sexuelle Gesundheit ihrer Patienten in jedem Lebensalter unterstützen.


Author(s):  
Norbert H. Brockmeyer ◽  
Anja Potthoff ◽  
Wiltrud Knebel-Brockmeyer ◽  
Britta Köhler ◽  
Sandeep Nambiar ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Anwendungsbezogene Daten zu sexueller Gesundheit und sexuellem Verhalten in unterschiedlich sexuell aktiven Populationen stehen nur begrenzt zur Verfügung, sind aber für Präventions- und Versorgungsstrategien sehr relevant. Das multisektorale Versorgungszentrum WIR – Walk In Ruhr hat aufgrund seiner Besucher*innenstruktur Zugang zu Daten aus diversen Lebenswelten. Ziel der Arbeit Aus verschiedenen WIR-internen Datenquellen sollen populationsbezogene Erkenntnisse zu Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Sexual- und Risikoverhalten gewonnen und Bedarfe für Prävention abgeleitet werden. Einflüsse der SARS-CoV-2-Pandemie auf das Sexualverhalten sollen durch den Vergleich verschiedener Zeiträume untersucht werden. Methoden Ausgewertete Datenquellen sind der Onlinerisikotest für HIV und STI, die COWIR- und PrEP-Studie sowie die Immunologische Ambulanz und das Gesundheitsamt im WIR. Ergebnis Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind von 2019 auf 2020 trotz Kontaktbeschränkungen gestiegen. Generell haben junge Menschen, Männer, die Sex mit Männern, und Frauen, die Sex mit Frauen haben, ein erhöhtes STI-Risiko aufgrund der gewählten Sexualpraktiken und der Anzahl sexueller Kontakte. Eine hohe Zahl bi- und transsexueller Kontakte ist festzustellen. SARS-CoV‑2 führte zu einer Reduzierung der Sexualkontakte. Sexualpraktiken wurden weiter gelebt. Die STI-Testquote und die Behandlungsrate stiegen an. Diskussion Die Daten aus dem WIR belegen, dass eine junge Klientel mit aktivem Sexualleben erreicht wird. Die Ergebnisse aus Fragebögen und dem Onlinerisikotest zeigen den Zusammenhang von erhöhten positiven STI-Tests mit Sexualverhalten und sexuellen Präferenzen, weshalb spezifische Strategien zu Sexualaufklärung, Prävention, Tests und Therapien erforderlich sind.


2021 ◽  
Vol 71 (09/10) ◽  
pp. 412-422
Author(s):  
Katja Brenk-Franz ◽  
Bernhard Strauß

Sexuelle Funktionsstörungen weisen eine hohe Prävalenz in allen Altersgruppen auf. Trotzdem werden die Themen sexuelle Gesundheit und sexuelle Störungen bisher im primärmedizinischen Kontext wenig thematisiert. Der Beitrag gibt einen Überblick über die Bedeutung sexueller Funktionsstörungen als Teilbereich der sexuellen Gesundheit insbesondere in der niederschwelligen medizinischen Versorgung.


Author(s):  
Anja Potthoff ◽  
Adriane Skaletz-Rorowski ◽  
Sandeep Nambiar ◽  
Wiltrud Knebel-Brockmeyer ◽  
Andre Kasper ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Ein ganzheitliches Konzept sexueller Gesundheit und Medizin berücksichtigt die Diversität von Lebenswelten, um Klient*innen für Prävention, Testung, Beratung und Behandlung sexuell übertragbarer Infektionen (STI) zu gewinnen. Mit diesem Verständnis arbeiten die Immunologische Ambulanz, das Gesundheitsamt, die Aidshilfe sowie weitere Selbsthilfeorganisationen im WIR – Walk In Ruhr, Zentrum für Sexuelle Gesundheit und Medizin, in Bochum zusammen. Ziel der Arbeit Am Beispiel des WIR, das mit seinem innovativen Konzept eines Versorgungszentrums multiprofessionell innerhalb eines Settings sektor- und rechtsformübergreifend arbeitet, wird gezeigt, dass Erreichbarkeit, Test- und Behandlungsquote und HIV/STI-Risiko-Selbsteinschätzung sich verbessern. Das WIR wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit über 3 Jahre extern evaluiert; die Ergebnisse werden dargestellt. Methode Es wurde ein Mixed-Method-Design aus quantitativen und qualitativen Erhebungen angewandt. Ergebnis Es werden mehr Frauen (27,7 %) und Heterosexuelle (56,4 %) als in anderen Beratungs- und Testzentren erreicht. Die Rate positiver Testergebnisse im WIR stieg von 2017 bis 2018 von 9,3 % auf 12,6 %. Der Übergang von Prävention zu medizinischer Versorgung ist im WIR von zentraler Bedeutung. Diskussion Durch das integrative Versorgungskonzept des WIR gelingt es, Menschen mit HIV/STI früh zu erreichen und zu behandeln. Gesundheitsberater sind ein wichtiges Instrument für die aufsuchende Arbeit. Psychosoziale sowie psychotherapeutische Beratung werden in hohem Maße genutzt. Durch die vielschichtigen Angebote von Prävention, Test, Beratung werden bessere medizinische Ergebnisse erreicht sowie die Eigenverantwortung für sexuelle Gesundheit gesteigert. Die Übertragung des Konzeptes in die Fläche kann einen Beitrag zur besseren Versorgung zu sexueller Gesundheit leisten.


Author(s):  
Silja Matthiesen ◽  
Ursula von Rüden ◽  
Arne Dekker ◽  
Peer Briken ◽  
Susanne Cerwenka ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Sexuell übertragbare Infektionen (STI) sind ein relevanter Risikofaktor für die sexuelle Gesundheit des Einzelnen und der Bevölkerung. Für eine zielgruppenspezifische Präventionsarbeit ist der Wissensstand zu STI in verschiedenen Bevölkerungsgruppen daher von besonderem Interesse. Ziel Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, den Wissensstand zu neun STI in der deutschen Bevölkerung zu analysieren. Dafür werden Zusammenhänge mit soziodemografischen Variablen, sexualitätsbezogenen Merkmalen sowie der subjektiven Zufriedenheit mit dem Informationsstand untersucht. Methode Die GeSiD-Studie „Gesundheit und Sexualität in Deutschland“ erhob von 4955 Personen per Face-to-Face-Interview repräsentative quantitative Daten zum Wissensstand zu STI. Als Auswahlverfahren wurde eine zweifache Zufallsstichprobe gezogen. Dafür wurden zunächst 200 Sample Points (Gemeinden) in ganz Deutschland regional proportional ausgewählt. Anschließend wurde eine Zufallsstichprobe von Adressen über die jeweiligen Einwohnermeldeämter gezogen. Die Teilnahmequote betrug 30,2 %; das Durchschnittsalter lag bei 46,3 Jahren. Ergebnisse Wissen über HIV/Aids war in allen Altersgruppen weit verbreitet. Andere STI waren deutlich weniger bekannt. Besonders wenig informiert zeigten sich Ältere und Befragte mit niedrigem Bildungsstand, regionaler sozialer Benachteiligung sowie mit Migrationshintergrund. Eine höhere Anzahl von SexualpartnerInnen hing mit einem besseren Wissensstand zusammen. Gut informiert zeigten sich Personen, die sich nicht als heterosexuell beschreiben, sowie Personen, die schon einmal an einer STI erkrankt waren. Fazit Heterosexuelle Erwachsene in Deutschland sind unzureichend über STI informiert. Zielgruppenspezifische Anstrengungen zur Verbesserung des Wissens über STI sind nötig, um sexuelles Risikoverhalten zu vermindern und die Inanspruchnahme von Präventionsangeboten zu verbessern.


2021 ◽  
Author(s):  
Johanna Schröder ◽  
Emily Bruns ◽  
Wiebke Schoon ◽  
Peer Briken ◽  
Daniel Schöttle

Zusammenfassung Hintergrund Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) ausgelösten Pandemie beeinflussen das soziale Leben der Menschen auf vielen Ebenen, so auch die psychische und sexuelle Gesundheit. Fragestellung Ziel der Studie war es, Veränderungen sexueller Interessen und Erfahrungen in Deutschland lebender Personen während der ersten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 zu erfassen. Material und Methoden In einer anonymen Online-Befragung wurde eine offene Frage nach Veränderungen der Sexualität durch die Kontaktbeschränkungen gestellt und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse Veränderungen wurden von 248 der teilnehmenden Personen in den Bereichen „sexuelles Verlangen und Erregbarkeit“, „Partnerschaft“, „sexuelle Aktivitäten“, „sexuelle Interessen und Einstellungen“, „virtuelle sexuelle Aktivitäten“, „Dating“ und „sexuelle Probleme und Funktionsstörungen“ beschrieben. Schlussfolgerung Die Kontaktbeschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie führten zu sexuellen und partnerschaftlichen Veränderungen, die in Sexual- und Paartherapiesettings beachtet werden sollten.


Der Hautarzt ◽  
2020 ◽  
Author(s):  
Angelika Wirtz ◽  
Norbert H. Brockmeyer ◽  
Harriet Langanke ◽  
Adriane Skaletz-Rorowski ◽  
Arne Kayser ◽  
...  
Keyword(s):  

2020 ◽  
Vol 33 (04) ◽  
pp. 204-213 ◽  
Author(s):  
Christine Körner ◽  
Tzvetina Arsova Netzelmann ◽  
Maia Ceres ◽  
Deborah Hacke ◽  
Elfriede Steffan
Keyword(s):  

Zusammenfassung Einleitung Das 2017 in Deutschland in Kraft getretene Prostituiertenschutzgesetz (ProstSchG) verlangt eine Pflichtberatung für Sexarbeitende, die nun zusätzlich zu den bereits bestehenden freiwillig wahrnehmbaren Angeboten auf Grundlage des Infektionsschutzgesetzes (IfSG) von den Gesundheitsämtern vorgehalten werden muss. Beide Angebotsformate überschneiden sich darin, dass sie dem Erhalt der sexuellen Gesundheit dienen sollen, unterscheiden sich aber in anderen Aspekten grundlegend (u. a. thematisch, Freiwilligkeit). Forschungsziele Ziel der vorliegenden Pilotstudie war es zu erkunden, wie der Öffentliche Gesundheitsdienst (ÖGD) die bestehenden gesundheitlichen Angebote und die neue ProstSchG-Pflichtberatung für Sexarbeitende organisiert, wie diese neue Angebotsstruktur von den Sexarbeitenden angenommen wird und wie sie insgesamt aus fachlicher Sicht zu bewerten ist. Methoden Im Herbst 2019 wurden Interviews mit N = 11 Mitarbeitenden von Gesundheitsämtern, Fachberatungsstellen und Fachverbänden durchgeführt und zudem die Sichtweisen von N = 185 Sexarbeitenden mittels Online-Befragung eingeholt. Ergebnisse Es zeigte sich, dass die noch im Prozess befindliche Umsetzung regional sehr unterschiedlich erfolgt und diverse Probleme aufwirft (z. B. durch fehlende Freiwilligkeit und fehlende Vertraulichkeit). Durch die neue Angebotsstruktur werden zahlreiche Sexarbeiter*innen nicht (mehr) erreicht. Diejenigen Sexarbeiter*innen, die die ProstSchG-Pflichtberatung absolviert haben, äußern teilweise deutliche Kritik (z. B. abschätzige Behandlung, fehlende Fachkompetenz für bestimmte Bereiche der Sexarbeit wie BDSM). Schlussfolgerung Hilfebedürftige Sexarbeitende sind auf die Angebote des ÖGD angewiesen. Der ÖGD sollte nach außen viel deutlicher machen, dass es für Sexarbeitende neben der ProstSchG-Pflichtberatung auch eine freiwillige und anonym wahrnehmbare Beratung mit medizinischer STI-/HIV-Diagnostik sowie teilweise zusätzliche psychosoziale Beratungsangebote gibt. Diese freiwillig und anonym wahrnehmbaren Angebote einschließlich der Beratung und der aufsuchenden Arbeit an Orten der Sexarbeit sind essenziell, um gerade vulnerable Sexarbeitende zu erreichen, ihre sexuelle Gesundheit zu fördern und sie in Not- und Krisenfällen zu unterstützen.


2020 ◽  
Vol 21 (04) ◽  
pp. 62-66
Author(s):  
Christoph Joseph Ahlers

Um in der Psychotherapie Anliegen bezüglich der sexuellen Gesundheit behandeln zu können, ist es wichtig, das Zusammenspiel körperlicher, seelischer, sozialer und gesellschaftlicher Faktoren zu berücksichtigen. Mit diesem Hintergrundwissen kann ein besseres Verständnis für sexuelle Funktionsstörungen erreicht werden, aus dem sich individuelle Behandlungsansätze ableiten lassen.


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