qualitative inhaltsanalyse
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(FIVE YEARS 2)

Author(s):  
Gina-Julia Westenberger ◽  
Volker Schneider

ZusammenfassungUmwelt- und Klimapolitik ist in den letzten Jahren zu einem äußerst relevanten Themenfeld des Parteienwettbewerbs in Deutschland avanciert, an welchem sich gut beobachten lässt, welche bedeutende Rolle spezifische Themen und Probleme im Wettbewerb um Wählerstimmen spielen. In diesem Artikel demonstrieren wir erstmalig, wie die Methode der Diskursnetzwerkanalyse zur Analyse solcher Themenwettbewerbe eingesetzt werden kann. Diskursnetzwerkanalysen verbinden die qualitative Inhaltsanalyse von Medienberichten mit Methoden der Sozialen Netzwerkanalyse und erlauben es so, über exakte Zeitfenster hinweg die Dynamik eines Themenwettbewerbs und die Interaktion von Parteien detailliert zu verfolgen und zu vergleichen. Dieses Potenzial demonstrieren wir am Beispiel des Issue-Wettbewerbs in der bayrischen Umweltpolitik in den Jahren 2018 und 2019. Ein besonderer Fokus liegt dabei auf der staatstragenden CSU, die im Landtagswahlkampf 2018 noch versuchte, mit ausgeprägten migrationspolitischen Forderungen Wähler der AfD abzuwerben. Ein Jahr später zündete Ministerpräsident und Parteichef Markus Söder hingegen ein ganzes „Feuerwerk“ an umwelt- und klimapolitischen Vorschlägen. Wie kam es zu dieser Neuausrichtung des Diskurses? Anhand von Zeitungsartikeln aus der Süddeutschen Zeitung und im Vergleich dreier Diskursperioden zeigen wir, wie sich die Salienz der Umweltpolitik im Diskursverlauf veränderte. Eine entscheidende Rolle spielte dabei vor allem das überaus erfolgreiche Volksbegehren „Rettet die Bienen“, infolgedessen sich der umweltpolitische Diskurs deutlich intensivierte und diversifizierte. Unsere Analyse zeigt, dass sich die CSU bedingt durch diese Dynamik und die Bedrohung durch die elektoralen Erfolge der Grünen, daraufhin gezwungen sah mit diesen in einen Wettkampf um die Issue-Ownership grüner Themen einzutreten.


Pflege ◽  
2022 ◽  
Author(s):  
Carola Maurer ◽  
Heidrun Gattinger

Zusammenfassung. Hintergrund: Palliative Situationen erfordern spezifische pflegerische Kompetenzen, um professionelle Symptomkontrolle zu gewährleisten. Das Schulungsprogramm „Advanced Kinaesthetics in Palliative Care“ (AdKinPal) soll die Kinästhetikkompetenz von Pflegenden im palliativen Setting fördern und so das Symptommanagement durch pflegerische Interventionen verbessern. Ziel: Der Beitrag zielt darauf ab, den Prozess der AdKinPal-Studie zu beleuchten, um die Machbarkeit des Programms zu überprüfen, mögliche Zielgrößen zu ermitteln und eine Revision des Programms für weitere Durchläufe zu ermöglichen. Methoden: Die Prozessevaluation erfolgte im Rahmen einer quasi-experimentellen Studie. Es fanden qualitative und quantitative Erhebungen statt (Interviews, Beobachtungsprotokolle, Fragebögen). Zur Auswertung dienten die qualitative Inhaltsanalyse und die deskriptive quantitative Analyse. Ergebnisse: Insgesamt bewerteten die Teilnehmenden die Workshops und Praxisbegleitungen als gewinnbringend. Jedoch zeigten sich auch hemmende Faktoren, beispielsweise der zeitliche und örtliche Rahmen oder die Gestaltung der Arbeitsunterlagen. Die Teilnehmenden stellen eine nachhaltige Kompetenzentwicklung in Frage. Schlussfolgerungen: Der erste Durchlauf des Schulungsprogramms verlief erfolgreich. Um zukünftig eine nachhaltige Kompetenzentwicklung sicherzustellen, sind Anpassungen notwendig.


Author(s):  
Elisabeth Menke ◽  
Claudia China ◽  
Friedrich Schroeder ◽  
Matthias Bethge ◽  
Dieter Benninghoven

Zusammenfassung Hintergrund Die Studie erhebt Erfahrungen, die Patienten im Rahmen der verhaltensmedizinisch orientierten Rehabilitation (VOR) in der Kardiologie als neu eingeführtem Rehabilitationskonzept (Interventionsgruppe) gemacht haben. Es erfolgt ein Vergleich mit den Erfahrungen von Patienten im bisherigen Konzept der kardiologischen Heilbehandlung (Kontrollgruppe). Das neue Behandlungsformat wird anhand des psychologischen Gruppenkonzeptes und anhand der erbrachten therapeutischen Leistungen beschrieben und mit der konventionellen kardiologischen Heilbehandlung verglichen. Material und Methoden In der Interventions- und Kontrollgruppe wurden in Fokusgruppen zwanzig Leitfadeninterviews (10 Interviews pro Bedingung) durchgeführt, aufgezeichnet und transkribiert. Die Auswertung erfolgte in Anlehnung an die inhaltlich strukturierende qualitative Inhaltsanalyse nach Kuckartz. Die erbrachten Leistungen wurden anhand der Klassifikation therapeutischer Leistungen in der medizinischen Rehabilitation (KTL) dokumentiert. Ergebnisse Unterschiede in den erbrachten Leistungen ergaben sich konzeptgetreu vor allem im Bereich der psychologischen Leistungen. Die inhaltsanalytische Auswertung zeigte vorrangig positive Erfahrungen der Patienten im Rahmen der neu eingeführten verhaltensmedizinisch orientierten kardiologischen Rehabilitation. Relevante Konzeptbausteine wie die Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) fanden besonderen Anklang. Schlussfolgerung Die neu eingeführte verhaltensmedizinisch orientierte kardiologische Rehabilitation mit einer stärkeren psychologischen Gewichtung wurde in ihrem angedachten Format von den Patienten grundsätzlich positiv aufgenommen. Organisatorische Bedingungen sollten so angepasst werden, dass eine stärkere Konstanz der Behandler gewährleistet werden kann. Das Manual der psychologischen Gruppengespräche ist um eine noch explizitere Thematisierung von Herzängsten zu ergänzen.


Author(s):  
Marlene Preiß

ZusammenfassungProduzierende Unternehmen können durch betriebliche Effizienzmaßnahmen einerseits einen Beitrag zur Minderung des Klimawandels leisten und andererseits ökonomische Vorteile generieren. Hinsichtlich Energieeffizienz wurde bereits umfangreich bestätigt, dass verschiedene Hemmnisse die Umsetzung von Maßnahmen verhindern. Als Gegenstück wurden Treiber ausgemacht, die Energieeffizienzmaßnahmen begünstigen. Bezüglich Materialeffizienz sind solche Untersuchungen noch selten, dennoch kann auch hier von Treibern und Hemmnissen ausgegangen werden. Da Energie- und Materialeffizienz im betrieblichen Kontext nicht strikt getrennt werden können und sich oft bedingen, stellt sich die Frage, welche Unterschiede es zwischen beiden Bereichen hinsichtlich Treibern und Hemmnissen gibt und wie sich diese bei Ressourceneffizienzmaßnahmen, die beide Bereiche kombinieren, verhalten. Anhand von Erkenntnissen hierzu können geeignete Strategien entwickelt werden. Daher wurden erfolgreich umgesetzte Energieeffizienz- und Materialeffizienzmaßnahmen sowie Maßnahmen, die in beiden Bereichen zu Steigerungen führten, hinsichtlich ihrer Treiber und Hemmnisse untersucht und verglichen. Hierfür wurde eine qualitative Inhaltsanalyse von Fallbeispielbeschreibungen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sich die Hemmnisse der untersuchten Beispiele hinsichtlich der Effizienzbereiche nicht wesentlich unterscheiden, wohl aber die Treiber. So waren für alle Effizienzbereiche ökonomische Vorteile ausschlaggebend, Material- und Ressourceneffizienzmaßnahmen waren zudem stark von ökologischen Bestrebungen getrieben. Vernetzung innerhalb der Unternehmen und entlang der Wertschöpfungskette, die hauptsächlich in Studien zu Materialeffizienz als Treiber thematisiert wurde, erwies sich in den Beispielen für alle Effizienzbereiche als wichtiger Erfolgsfaktor.


Author(s):  
Luisa Sievers ◽  
Susanne Singer

ZusammenfassungGewalterfahrungen in der Kindheit und Jugend werden möglicherweise psychisch so verarbeitet, dass das Gegenüber später in einer spezifischen Weise auf die Betroffenen reagiert. Wir untersuchten dies anhand der Frage, ob sich Reaktionen (Assoziationen) auf Berichte an den Gutachter dahingehend unterscheiden, ob der Patient Gewalterfahrungen in der Kindheit oder Jugend in der Herkunftsfamilie gemacht hat oder nicht. Es wurden 22 pseudonymisierte Berichte an den Gutachter im Rahmen des Antragsverfahrens auf Kostenübernahme von Psychotherapie von zwei Untersucherinnen qualitativ analysiert. Die Analyse erfolgte über die Qualitative Inhaltsanalyse nach Mühlfeld.Beim Vergleich der deduktiv entwickelten Kategoriensysteme konnten im Hinblick auf die Reaktionsmuster Parallelen, aber auch mehrere Differenzen zwischen den beiden Patientengruppen festgestellt werden. Als Reaktionsmuster auf Patienten mit Gewalterfahrung zeigten sich Sprachlosigkeit, Tod oder Sich-verstecken-Wollen, was sich so bei der anderen Gruppe nicht fand. Parallelen ergaben sich unter anderem bei Reaktionsmustern von Zartheit, Ekel oder Relativierung von Leid. Bei Berichten über Patienten ohne Gewalterfahrung kam es zu einer größeren emotionalen Varianz in den Reaktionsmustern.Die gefundenen Reaktionsmuster stimmen nur teilweise mit Angaben der Literatur zu „typischen“ Gegenübertragungsreaktionen auf traumatisierte Patienten überein. Die geringere emotionale Varianz gegenüber Berichten von Patienten mit Gewalterfahrungen könnte ein empirischer Beleg für deren geringere Symbolisierungsfähigkeiten sein.


2021 ◽  
Vol 67 (1) ◽  
pp. 59-87
Author(s):  
Rüdiger Henkel

Abstract Die Versorgung von Geflüchteten ist auch eine Herausforderung für das Gesundheitssystem in Deutschland. Diverse rechtliche und praktische Zugangshindernisse erschweren hier die Versorgung. Gesundheitsförderung und Prävention sind daher umso wichtiger. Doch die Lebensbedingungen und die Möglichkeiten zur Gesundheitsförderung neu ankommender Menschen werden durch Entscheidungen in der Flüchtlingspolitik bestimmt. Der Beitrag untersucht, welche Regelungen des Bundes die Lebenswelten von Geflüchteten (u. a. Unterkunft, Bildung, Arbeit) seit 2015 geprägt haben. Eine qualitative Inhaltsanalyse von Dokumenten aus elf Gesetzgebungsverfahren ergab, dass Belange der Gesundheitsförderung in der Flüchtlingspolitik kaum Berücksichtigung finden. Der Beitrag argumentiert, dass dies zur Verankerung von Strukturen beiträgt, die sowohl die Gesundheit als auch die soziale Integration von Geflüchteten beeinträchtigen können.


Author(s):  
Tim Fütterer ◽  
Emely Hoch ◽  
Kathleen Stürmer ◽  
Andreas Lachner ◽  
Christian Fischer ◽  
...  

ZusammenfassungWährend der durch die Corona-Pandemie bedingten Schulschließungen im März 2020 führten viele Schulen Fernunterricht ein, der häufig ohne wirkliche Vorbereitung als digitaler Unterricht organisiert wurde. Daraufhin war ein verstärkter Austausch unter Lehrpersonen in Online-Communities zu erwarten. Eine Analyse der Kommunikation der Online-Community Twitter-Lehrerzimmer erlaubte Einblick in aktuelle Themen und ermöglichte zudem den Vergleich von Themen vor und während der Schulschließungen. Zur Identifikation von Themen wurden computerlinguistische Analysemethoden basierend auf 128.422 Tweets sowie eine qualitative Inhaltsanalyse von 270 Tweets durchgeführt. Es zeigte sich, dass Themen wie (a)synchroner digitaler Unterricht bereits vorher besprochen, während der Schulschließungen jedoch häufiger und breiter thematisiert wurden. Das Twitter-Lehrerzimmer wurde für gegenseitige Unterstützung sowie den Austausch über drängende Herausforderungen genutzt wie etwa die Verfügbarkeit geeigneter (datenschutzkonformer) Software. Die Ergebnisse legen somit Defizite des Digitalisierungsprozesses aus der Perspektive Twitter-affiner Lehrpersonen in Deutschland offen und zeigen das Potenzial von Online-Communities für Austausch und Vernetzung.


2021 ◽  
Author(s):  
Johanna Schröder ◽  
Emily Bruns ◽  
Wiebke Schoon ◽  
Peer Briken ◽  
Daniel Schöttle

Zusammenfassung Hintergrund Die Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der durch die „coronavirus disease 2019“ (COVID-19) ausgelösten Pandemie beeinflussen das soziale Leben der Menschen auf vielen Ebenen, so auch die psychische und sexuelle Gesundheit. Fragestellung Ziel der Studie war es, Veränderungen sexueller Interessen und Erfahrungen in Deutschland lebender Personen während der ersten Kontaktbeschränkungen im Frühjahr 2020 zu erfassen. Material und Methoden In einer anonymen Online-Befragung wurde eine offene Frage nach Veränderungen der Sexualität durch die Kontaktbeschränkungen gestellt und mithilfe der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet. Ergebnisse Veränderungen wurden von 248 der teilnehmenden Personen in den Bereichen „sexuelles Verlangen und Erregbarkeit“, „Partnerschaft“, „sexuelle Aktivitäten“, „sexuelle Interessen und Einstellungen“, „virtuelle sexuelle Aktivitäten“, „Dating“ und „sexuelle Probleme und Funktionsstörungen“ beschrieben. Schlussfolgerung Die Kontaktbeschränkungen im Rahmen der COVID-19-Pandemie führten zu sexuellen und partnerschaftlichen Veränderungen, die in Sexual- und Paartherapiesettings beachtet werden sollten.


Author(s):  
Svea Isabel Kleinert ◽  
Ricarda Corinna Isaak ◽  
Annette Textor ◽  
Matthias Wilde

ZusammenfassungExperimentieren im Biologieunterricht gilt als komplexer Problemlöseprozess. Die Nutzung gestufter Lernhilfen als Form von Binnendifferenzierung könnte dies unterstützen. In der vorliegenden qualitativen Studie wurde die Verwendung gestufter Lernhilfen beim Experimentieren im Biologieunterricht untersucht. Hierzu wurden Daten von 35 Schüler*innen (M = 12,5 Jahre; SD = 0,83; 42,9 % weiblich) der 6.–8. Jahrgangsstufe einer Gesamtschule und einer Realschule erhoben. Die Nutzung der gestuften Lernhilfen wurde mithilfe des Lauten Denkens während des Experimentierprozesses und eines anschließenden leitfadengestützten Interviews erfasst. Eine qualitative Inhaltsanalyse ergab ein Kategoriensystem mit insgesamt 5 Ober- und 8 Unterkategorien. Die Ergebnisse zeigen, dass die Schüler*innen die gestuften Lernhilfen nutzen, wenn Schwierigkeiten während des Experimentierprozesses auftraten. Die Nutzung gestufter Lernhilfen scheint die metakognitive Handlungsplanung, reflektierendes Verhalten und die Aktivierung von Vorwissen positiv zu beeinflussen. Mögliche Implikationen für die Gestaltung gestufter Lernhilfen werden diskutiert.


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