Mundspülung bei oraler Mukositis im Kontext der allogenen Stammzell-Transplantation

Pflege ◽  
2016 ◽  
Vol 29 (1) ◽  
pp. 21-31
Author(s):  
Anja Kröner ◽  
Erik Aerts ◽  
Urs Schanz ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Die orale Mukositis ist eine häufige Komplikation bei allogenen Stammzell-Transplantationen, die zu erhöhter Morbidität und Mortalität und höheren Kosten führen kann und Einfluss auf die Lebensqualität der Patienten hat. Auf der Stammzell-Transplantationsstation eines schweizerischen Universitätsspitals werden die Patienten nach aktuellen Richtlinien zur Mundspülung angeleitet und ihr Mundstatus wird täglich erfasst. Forschungsfrage: Wie erleben die Patienten die orale Mukositis und welche Faktoren beeinflussen ihr Verhalten, die Mundspülung regelmäßig durchzuführen? Methode: In diesem qualitativen Teil einer simultan eingebetteten Mixed Methods Studie wurden 14 Patienten mittels Leitfadeninterviews befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass sich die orale Mukositis nicht losgelöst von Krankheit, Isolation und Betreuung betrachten lässt. Sie war nur für Patienten mit einer starken Ausprägung eine große Belastung, sonst standen andere Symptome im Vordergrund. Für die regelmäßige Mundspülung, welche eine der wichtigsten präventiven Maßnahmen ist, wurden motivierende und hemmende Faktoren genannt. Schlussfolgerungen: Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, die orale Mukositis im Zusammenhang mit der gesamten Transplantation zu sehen, aber auch, dass das Wissen um motivierende und hemmende Faktoren die Pflegenden bei der Betreuung der Patienten unterstützen kann. Die Förderung des Selbstmanagements ist dabei ein wichtiger Schwerpunkt.

2020 ◽  
Author(s):  
Torge Mosler ◽  
Kristina Flägel ◽  
Jost Steinhäuser

Zusammenfassung Ziel der Studie Seit 2006 übernehmen in immer mehr Bundesländern Notfallpraxen (NP) der Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) die Patientenversorgung in sprechstundenfreien Zeiten. Zudem stellen Notaufnahmen (ZNA) der Krankenhäuser die Akutversorgung der Bevölkerung sicher. Eine optimale Koordination der Versorgung in die adäquate Einrichtung wird vielfach diskutiert. Diese Arbeit hatte zum Ziel, Beratungsanlässe und subjektive Gründe, die jeweilige Einrichtung aufzusuchen, zu erheben. Methodik In einer Mixed-Methods-Studie wurden Patienten mit nicht dringlichem Behandlungsbedarf (Manchester-Triage-System Gruppe 4 und 5) von Juli 2015 bis August 2016 außerhalb hausärztlicher Sprechstundenzeiten in 2 ZNA in Schleswig-Holstein und 2 KV-NP in Baden-Württemberg bezüglich ihrer Beratungsanlässe befragt. Die Datenerhebung erfolgte durch einen Fragebogen und ein semistrukturiertes Leitfadeninterview. Zur deskriptiven Auswertung diente das Statistikprogramm SPSS; die qualitativen Daten wurden mit qualitativer Inhaltsanalyse ausgewertet. Ergebnisse Insgesamt wurden 398 Patienten befragt. Als Beratungsanlässe dominierten in den ZNA und NP Beschwerden des Bewegungsapparates (39%, n=116 bzw. 23%, n=23). Bei den technischen Untersuchungsleistungen stand in der ZNA die Laboruntersuchung mit 59% (n=175) an erster Stelle. In den NP wurde diese bei einem Patienten (2%) durchgeführt. Hauptgründe für die Konsultation waren in beiden Einrichtungen eine Zunahme der Beschwerden (50%, n=147 in der ZNA bzw. 70%, n=70 in den NP) und der Wunsch nach rascher Diagnostik (73%, n=217 in den ZNA bzw. 48%, n=48 in den NP). 28% (n=112) der befragten Patienten besaßen einen Medikamentenplan, davon hatten 60% (n=67) diesen mitgebracht. 66% (n=197) der Notaufnahmepatienten konnten in die ambulante Weiterversorgung entlassen werden. In den NP wurden 89% (n=89) ambulant weiterbehandelt. Die qualitative Inhaltsanalyse ergab in beiden Einrichtungsarten ebenfalls ähnliche Beschwerdekategorien, jedoch mit deutlichen Unterschieden bezüglich der Schwere und erlebten Dringlichkeit. In beiden Einrichtungen erwarteten die Patienten Gewissheit durch Abklärung ihrer Beschwerden. In den ZNA wurde vermehrt der Wunsch nach einer bestimmten Diagnostik und Schnelligkeit geäußert. Schlussfolgerung Für die Mehrheit der Beratungsanlässe in beiden Versorgungseinrichtungen konnte eine medizinische Behandlungsindikation nachvollzogen werden. Auch war eine Unterscheidung in der Dringlichkeit der Beratungsanlässe zwischen ZNA und NP festzustellen.


2019 ◽  
Vol 28 (3) ◽  
pp. 660-672
Author(s):  
Suzanne H. Kimball ◽  
Toby Hamilton ◽  
Erin Benear ◽  
Jonathan Baldwin

Purpose The purpose of this study was to evaluate the emotional tone and verbal behavior of social media users who self-identified as having tinnitus and/or hyperacusis that caused self-described negative consequences on daily life or health. Research Design and Method An explanatory mixed-methods design was utilized. Two hundred “initial” and 200 “reply” Facebook posts were collected from members of a tinnitus group and a hyperacusis group. Data were analyzed via the LIWC 2015 software program and compared to typical bloggers. As this was an explanatory mixed-methods study, we used qualitative thematic analyses to explain, interpret, and illustrate the quantitative results. Results Overall, quantitative results indicated lower overall emotional tone for all categories (tinnitus and hyperacusis, initial and reply), which was mostly influenced by higher negative emotion. Higher levels of authenticity or truth were found in the hyperacusis sample but not in the tinnitus sample. Lower levels of clout (social standing) were indicated in all groups, and a lower level of analytical thinking style (concepts and complex categories rather than narratives) was found in the hyperacusis sample. Additional analysis of the language indicated higher levels of sadness and anxiety in all groups and lower levels of anger, particularly for initial replies. These data support prior findings indicating higher levels of anxiety and depression in this patient population based on the actual words in blog posts and not from self-report questionnaires. Qualitative results identified 3 major themes from both the tinnitus and hyperacusis texts: suffering, negative emotional tone, and coping strategies. Conclusions Results from this study suggest support for the predominant clinical view that patients with tinnitus and hyperacusis have higher levels of anxiety and depression than the general population. The extent of the suffering described and patterns of coping strategies suggest clinical practice patterns and the need for research in implementing improved practice plans.


Pflege ◽  
2015 ◽  
Vol 28 (2) ◽  
pp. 93-107 ◽  
Author(s):  
Michael Kleinknecht-Dolf ◽  
Elisabeth Spichiger ◽  
Irena Anna Frei ◽  
Marianne Müller ◽  
Jacqueline S. Martin ◽  
...  

Hintergrund: Mit der Einführung der DRG-basierten Finanzierung erhalten Spitäler einen kleineren finanziellen Spielraum, was Prozessoptimierungen notwendig macht. Internationale Erfahrungen zeigen, dass solche Restrukturierungen Einfluss auf für die Pflege notwendige Kontextfaktoren haben können. Dadurch können auch Pflegequalität und Patientensicherheit beeinträchtigt werden. Ziel: Ziel der «DRG Begleitforschung Pflege» ist, ein Monitoringmodell samt dazugehörenden Instrumenten zur kontinuierlichen Überwachung des Einflusses der DRG-Finanzierung auf zentrale Pflegekontextfaktoren zu entwickeln. Methode: Die vorliegenden deskriptiven quantitativen Resultate wurden im Rahmen der in einem Mixed-Methods-Design durchgeführten Untersuchung mittels einer Online-Befragung erhoben, an der sich Pflegefachpersonen aus fünf Spitälern beteiligten. Ergebnisse: Die Resultate zeigen, dass die untersuchten Pflegekontextfaktoren «Komplexität der Pflege», «Arbeitsumgebungsqualität», «Führungsverhalten», «Moralischer Stress» und «Zufriedenheit mit der Arbeitsstelle» in allen Fachbereichen hinsichtlich der Arbeitsumgebung und Leistungserbringung der Pflege relevant sind. Es lassen sich Muster erkennen, die im Einklang mit der Literatur stehen, und die Hinweise auf die im Modell angenommenen Beziehungen zwischen diesen Kontextfaktoren geben. Schlussfolgerungen: Die Studie hat einerseits für die beteiligten Betriebe nützliche Daten geliefert, auf deren Basis sie Maßnahmen zur Sicherung der Qualität und Entwicklung der Pflege diskutieren können, andererseits konnten wichtige Informationen zur Weiterentwicklung des Modells und zu den eingesetzten Instrumenten gesammelt werden.


Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (2) ◽  
pp. 53-63 ◽  
Author(s):  
Marianne Schärli ◽  
Rita Müller ◽  
Jacqueline S. Martin ◽  
Elisabeth Spichiger ◽  
Rebecca Spirig

Zusammenfassung. Hintergrund: Im klinischen Alltag stellt die interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Ärzt(inn)en immer wieder eine Herausforderung dar. Quantitative oder qualitative Studien haben das Ziel, Erkenntnisse zu einer verbesserten Zusammenarbeit aufzuzeigen. Diese Erkenntnisse sind jedoch aus methodischen Gründen oft begrenzt. Ziel: Mittels Triangulation quantitativer und qualitativer Daten beschreibt diese Studie die interprofessionelle Zusammenarbeit aus Sicht der Pflegefachpersonen. Methode: Die Datenerhebung erfolgte in einem Mixed Methods-Design im Rahmen der interprofessionellen Sinergia DRG-Begleitforschung. Zunächst erfolgte eine separate Analyse der quantitativen und qualitativen Daten. Durch die Triangulation entstand in vier Schritten eine „Meta-Matrix“. Ergebnisse: Die „Meta-Matrix“ bildet alle relevanten quantitativen und qualitativen Ergebnisse sowie ihre Zusammenhänge modellähnlich auf einer Seite ab. Die Relevanz, die Einflussfaktoren sowie die Folgen der interprofessionellen Zusammenarbeit für Mitarbeitende, Patient(inn)en, Angehörige und Systeme werden deutlich. Schlussfolgerung: Die interprofessionelle Zusammenarbeit aus Sicht der Pflegefachpersonen in fünf Spitälern wird erstmals umfassend in einer „Meta-Matrix“ aufgezeigt. Die Folgen ungenügender Zusammenarbeit zwischen Pflegefachpersonen und Ärzt(inn)en sind beträchtlich, weshalb in interprofessionelle Konzepte investiert werden muss. Aus der „Meta-Matrix“ ist ersichtlich, welche Faktoren für die interprofessionelle Zusammenarbeit hinderlich bzw. förderlich sind.


Pflege ◽  
2012 ◽  
Vol 25 (2) ◽  
pp. 85-95 ◽  
Author(s):  
Kröner ◽  
Stoll ◽  
Spichiger

Patienten mit einer Tumorerkrankung leiden oft schon bei Diagnosestellung und mit Therapiebeginn unter Ernährungsproblemen und Gewichtsverlust, ausgelöst durch das Anorexie-Kachexie-Syndrom. Im onkologischen Ambulatorium eines Schweizer Universitätsspitals werden daher mit einem Assessmentinstrument frühzeitig Ernährungszustand sowie Ernährungsprobleme erfasst und die Patienten in Bezug auf mögliche Maßnahmen beraten. Mit dieser qualitativen Studie wurde untersucht, wie Patienten Gewichtsverlust und Ernährungsprobleme sowie das Durchführen von Assessment und Beratung erleben. Mittels Leitfadeninterviews wurden 12 Patienten befragt. Zur Datenauswertung wurde die qualitative Inhaltsanalyse eingesetzt. Die Resultate zeigen, dass Patienten den frühzeitigen Gewichtsverlust kaum wahrnahmen und nicht als bedrohlich empfanden. Dennoch änderten sie bereits mit der Diagnosestellung und vor der Beratung durch Pflegende ihre Ernährungsgewohnheiten und versuchten, sich gesund zu ernähren. Die Durchführung des Assessments wurde nicht als störend empfunden; die Beratung wurde geschätzt und die wichtigsten Aspekte derselben wurden von den Patienten umgesetzt. Die Studie zeigt auf, wie wichtig es ist, Patienten bereits frühzeitig im Krankheitsverlauf über Gewichtsverlust und richtige Ernährung aufzuklären, da sie selber Probleme zu diesem frühen Zeitpunkt nicht wahrnehmen und nicht über die nötigen Fachinformationen verfügen. Ein Assessment und eine Beratung bieten den Pflegenden eine Möglichkeit, gezielte Maßnahmen zu treffen, um Malnutrition und massivem Gewichtsverlust vorzubeugen.


2012 ◽  
Author(s):  
Adena T. Rottenstein ◽  
Ryan J. Dougherty ◽  
Alexis Strouse ◽  
Lily Hashemi ◽  
Hilary Baruch

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