scholarly journals Medizinische Ereignisse auf Windenergieanlagen offshore – retrospektive Analyse der Behandlungsdaten 2017–2020

Author(s):  
Tobias Warnecke ◽  
Dennis Neumann ◽  
Malte Book ◽  
Rüdiger Franz ◽  
Nils Jacobsen ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Insgesamt arbeiten täglich mehrere Tausend Menschen im Offshore-Bereich. Die Arbeit findet regelhaft unter beengten Bedingungen, in Höhen und Tiefen statt, woraus ein erhöhtes Gefahrenpotenzial mit spezifischen Verletzungen resultiert. Weiterhin müssen die Arbeiter in ihren mehrwöchigen Einsätzen allgemeinmedizinisch versorgt werden. Nach erfolgter Digitalisierung der medizinischen Einsatzdokumentation sollen nun die ersten Jahre ausgewertet und vor allem Art und Inzidenz der Notfälle analysiert werden. Methode 4356 Datensätze aus dem Zeitraum Juni 2017 bis Dezember 2020 wurden im Rahmen der Versorgung und Einsatzdokumentation durch das eingesetzte Rettungsfachpersonal mittels digitalem Protokoll erfasst und nun anonymisiert retrospektiv ausgewertet. Ergebnisse Bei den definierten Diagnosegruppen waren am häufigsten die Infektionen (13,2 %) und Atemwegserkrankungen (8,4 %) sowie bei den Unfällen die Traumata der oberen (8,4 %) und unteren (4,6 %) Extremität. Entsprechend zählten 21,2 % der Einsätze zu den traumatologischen Notfällen, 71,1 % zu internistischen und 4,0 % zu sonstigen Erkrankungen. Die meisten Fälle wurden als geringfügige (61,2 %) oder ambulant behandelbare Störungen (23,4 %) eingestuft. Der nur bei vollständigen Datensätzen (n = 884) zu errechnende Schweregrad (Mainz Emergency Evaluation Score) lag im Mittel bei 24,1 ± 2,2 von 28 Punkten. Nur 1,9 % der Patienten wurden per Offshore-Rettungshubschrauber an Land verlegt, 4,0 % konnten mittels „crew transfer vessel“ transportiert werden. Schlussfolgerung Bei den meisten medizinischen Notfällen handelte es sich um minderschwere Ereignisse aus dem internistischen Spektrum mit geringfügiger Störung und ambulanter Behandlung. Bei den traumatologischen Notfällen sind Verletzungen an den Extremitäten führend. War eine Landverlegung erforderlich, geschah diese meist mittels „crew transfer vessel“ und nur zu einem Viertel der Fälle via Offshore-Rettungshubschrauber. Auch hier überwogen internistische Erkrankungen als Transportindikation.

Praxis ◽  
2019 ◽  
Vol 108 (16) ◽  
pp. 1065-1071
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Bergwandern stellt eine häufige Aktivität von Betagten dar. Inwiefern jedoch dadurch besondere Risiken entstehen, ist weitgehend unbeantwortet. Insgesamt wurden 10 185 Bergnotfälle beim Wandern im Zeitraum von 2009 bis 2018 anhand des Registers des Schweizer Alpen-Clubs analysiert, was es erlaubte, Regressionen zwischen dem Alter der Verunglückten und dem NACA-Score zu berechnen. Trotz methodischer Limitationen kann aufgezeigt werden, dass ältere Bergwanderer höhere NACA-Werte aufweisen als jüngere bzw. im höheren Alter die Bergnotfälle gravierender waren. Die tendenziell schwereren Bergnotfälle bei älteren Bergwanderern können auf verschiedene Ursachen zurückgeführt werden. Insbesondere die bedeutendste Klasse der Stürze ist zu erwähnen, da vermutlich bedingt durch die altersverursachte Abnahme der posturalen Stabilität schwerere Ereignisse resultieren und oft aus einem simplen Stolpersturz ein Absturz wird.


Praxis ◽  
2017 ◽  
Vol 106 (10) ◽  
pp. 519-526
Author(s):  
Deborah J. Hehli ◽  
Christoph Aebi ◽  
Rodo O. von Vigier

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Wirksamkeit der peroralen antibiotischen Therapie bei Säuglingen und Kleinkindern mit akuter Pyelonephritis wurde unlängst gezeigt; systematische Daten über die Häufigkeit limitierender Faktoren dieser Therapieform sind nicht verfügbar. Ziel: Charakterisierung von Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis unter dem Gesichtspunkt möglicher erfolgslimitierender Faktoren einer peroralen Therapie. Methoden: Retrospektive Analyse 108 stationär behandelter Patienten mit erstmaliger Pyelonephritis, unterteilt in zwei Altersgruppen (A: 2–6 Monate, B: 7–36 Monate). Resultate: Ältere Patienten (B) hatten vor Eintritt länger andauerndes und höheres Fieber (p <0,05), bei Aufnahme höhere CRP-Werte (p <0,01) und wurden später afebril (p <0,001). Mehrfaches Erbrechen fand sich bei 9 % (A = B), resistente Erreger bei 2 %, und persistierendes Fieber (Tag 3) bei 19 % (B >>A) der Patienten. Schlussfolgerungen: Persistierendes Erbrechen und Fieber nach Therapiebeginn können limitierende Faktoren der peroralen Therapie akuter Pyelonephritiden bei pädiatrischen Patienten darstellen.


Praxis ◽  
2020 ◽  
Vol 109 (14) ◽  
pp. 1121-1126
Author(s):  
Benedikt Gasser

Zusammenfassung. Skitourengehen erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Neben positiven Aspekten sind jedoch auch Gefahren damit verbunden, wobei insbesondere auch Stürze genannt werden müssen. Anhand des Zentralregisters des SAC (Schweizerischer Alpenclub) konnten insgesamt 756 männliche und 593 weibliche Fälle von Stürzen in der zehnjährigen Periode von 2009 bis 2018 mit Hilfe des NACA-Scores und von Fallberichten analysiert werden. Dabei zeigte sich, dass bei Frauen rund 90 % und bei den Männern rund zwei Drittel der analysierten Fälle die untere Extremität betrafen, wobei die überwiegende Mehrzahl Verletzungen am Knie mit 55 % bei den Frauen und 43 % bei den Männern waren. Diese Befunde könnten durch ein nicht optimales Bindungsverhalten verursacht sein, weshalb empfohlen wird, die Bindungen nicht zu hart einzustellen und das richtige Auslöseverhalten entsprechend regelmässig zu testen.


2008 ◽  
Vol 68 (S 01) ◽  
Author(s):  
N Freerksen ◽  
H Maul ◽  
R Schreckenberger ◽  
E Martin ◽  
C Sohn ◽  
...  

2011 ◽  
Vol 24 (01) ◽  
Author(s):  
H Ullerich ◽  
HS Heinzow ◽  
W Domschke ◽  
T Meister

2012 ◽  
Vol 7 (S 01) ◽  
Author(s):  
M Krüger ◽  
U Ferrari ◽  
M Delius ◽  
F Kainer ◽  
O Genzel-Boroviczény ◽  
...  

2012 ◽  
Vol 72 (05) ◽  
Author(s):  
IC Lakovschek ◽  
H Engin ◽  
A Lenz-Gebhart ◽  
R Lehner

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