Pulmonary diseases in pregnancy

1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 589-596 ◽  
Author(s):  
Biedermann ◽  
Kuhn

Lungenkrankheiten spielen in der Schwangerschaft eine besondere Rolle. Zum einen wegen der adaptiven Hyperventilation der Mutter, die genügende respiratorische Reserven voraussetzt, zum anderen wegen der Sauerstoffversorgung des Feten, die kritisch werden kann und zu Wachstumsretardierung und Hypoxämie führen kann. Asthma bronchiale ist die häufigste Lungenkrankheit in der Schwangerschaft, die bei adäquater Therapie kein erhöhtes Risiko für die Schwangerschaft und das Kind mit sich bringt. Das gleiche gilt für die Tuberkulose, die auch in der Schwangerschaft nach den üblichen Richtlinien behandelt werden kann. Hingegen stellt die Pneumonie eine ernste Bedrohung der Schwangerschaft dar, sofern sie nicht rechtzeitig erkannt und erregergerecht behandelt wird. Die Zystische Fibrose, besonders bei leichteren Formen, ist keine Kontraindikation für eine Schwangerschaft, bedarf aber eingehender, idealerweise schon präkonzeptioneller Beratung und engmaschiger Betreuung und Behandlung während der Schwangerschaft. Die Thromboembolie tritt in der Schwangerschaft häufiger auf, weshalb die Erfassung von Risikofaktoren, Prophylaxe und rechtzeitige Therapie zur Vermeidung oder Linderung dieser Komplikation essentiell sind.

1999 ◽  
Vol 56 (10) ◽  
pp. 602-607 ◽  
Author(s):  
Paulus

Zwischen 1958 und 1961 wurden rund 10000 Kinder mit schweren Gliedmaßendefekten geboren, deren Mütter das Schlafmittel Thalidomid eingenommen hatten. Seit dieser Katastrophe herrscht bei pharmazeutischer Industrie, Ärzten und Patientinnen berechtigte Vorsicht, häufig jedoch auch irrationale Panik im Hinblick auf den Einsatz von Arzneimitteln in der Schwangerschaft. Nach statistischen Erhebungen nehmen 15–50% aller Schwangeren Medikamente im ersten Schwangerschaftsdrittel ein, oft noch in Unkenntnis der Schwangerschaft, was angesichts der sensiblen Phase der Organogenese in den ersten drei Schwangerschaftsmonaten besonders fatale Auswirkungen haben kann. Nach Thalidomid wurden weitere teratogene Arzneimittel wie Kumarin-Derivate (z.B. Warfarin), Vita-min A und seine Derivate (z.B. Isotretinoin), Folsäureantagonisten oder Antikonvulsiva wie Hydantoin oder Valproinsäure entdeckt. Eine Vielzahl anderer Wirkstoffe gilt als potentiell embryo-/fetotoxisch, wobei der Effekt dieser Pharmaka vor allem von Dosis und Expositionszeit abhängt. Bei zahlreichen Präparaten liegen Kasuistiken über Fehlbildungen vor, jedoch fehlen Studien mit statistischer Aussagekraft. Die pharmazeutische Industrie zieht sich auf eine juristisch sichere Position zurück, indem sie bei den meisten Präparaten in der Fachinformation unter der Rubrik «Schwangerschaft» «kontraindiziert» oder zumindest «strenge Indikationsstellung» vermerkt. Ein therapeutischer Nihilismus bei chronisch kranken Schwangeren kann jedoch z.B. im Falle von Epilepsie, Hypertonie oder Asthma bronchiale zu dramatischen Verschlechterungen der Grunderkrankung und damit zu einer erheblichen Gefährdung der fetalen Entwicklung führen. Andererseits werden durch unzureichende Aufklärung von Patientinnen und medizinischem Fachpersonal über die realen Risiken einer bereits erfolgten medikamentösen Therapie in der Frühgravidität zahlreiche Schwangerschaftsabbrüche ohne fundierte Indikation durchgeführt. Grundsätzlich sind altbewährte Präparate neuen Wirkstoffen vorzuziehen. Ist jedoch eine Exposition mit einem unzureichend erprobten Wirkstoff in Unkenntnis der Gravidität erfolgt, sollten ausgewiesene Beratungszentren für Reproduktionstoxikologie mit entsprechenden Datenregistern etabliert und konsultiert werden.


2004 ◽  
Vol 4 (05) ◽  
pp. 177-182
Author(s):  
Doris Denk ◽  
Dietrich Reinhardt ◽  
Joseph Rosenecker

ZusammenfassungZigarettenrauch ist ein Hauptbestandteil der Luftverschmutzung in Wohnräumen. Die Belastung durch Passivrauchen ist trotz des Wissens um das Gesundheitsrisiko sehr hoch und stellt ein erhebliches gesundheitspolitisches Problem dar. Bei Kindern führt die Exposition von Zigarettenrauch zu einer verschlechterten Lungenfunktion, einer Zunahme von Infektionen der tiefen Atemwege und von Mittelohrentzündungen, einem erhöhten Risiko an Asthma zu erkranken, einer erhöhten Rate von nicht-allergischer bronchialer Hyperreagibilität und einem erhöhten Risiko für den Säugling am plötzlichen Kindstod zu versterben. Im folgenden Artikel werden für Asthma bronchiale und die Mukoviszidose (zystische Fibrose, CF) die Zusammenhänge zwischen Passivrauchen und dem Verlauf der Erkrankung im Kindesalter näher erläutert. Exemplarisch wurde, um die Passivrauchbelastung in einem Kollektiv von chronisch lungenkranken Kindern und jungen Erwachsenen zu erfassen, in einer Umfrage die passive Rauchbelastung bei CF-Patienten erfasst. In dieser Umfrage gaben 49 von 91 (53,8%) der befragten CF-Patienten eine Passivrauchbelastung an. Die wesentlichen »Verursacher« einer Passivrauchbelastung sind dabei die Eltern. Eine Passivrauchbelastung am Arbeitsplatz mussten 14 CF-Patienten erdulden. Drei der befragten CF-Patienten gaben an selbst aktive Raucher zu sein. In einem zweiten Ansatz wurde versucht, die subjektiv gemachten Angaben der Patienten, die über den Fragebogen erfasst wurden, durch eine objektive Messung zu bestätigen. In diesem Zusammenhang wurde von 11 CF-Patienten eine Haarprobe genommen und diese an ein auswärtiges Labor zur Bestimmung des Nikotingehalts versandt. Hierbei zeigte sich bei einigen Patienten eine fehlende Korrelation zwischen der subjektiv empfundenen und einer messbaren Nikotinbelastung. Andererseits konnte bei dem Patienten mit der höchsten subjektiv empfundenen Passivrauchbelastung auch der höchste Gehalt an Nikotin im Haar erfasst werden.


2021 ◽  
Vol 16 (S3) ◽  
pp. 36-39
Author(s):  
Delia Ioana CUDALBĂ ◽  
◽  
Brînduşa Ana CIMPOCA-RAPTIS ◽  
Anca Marina CIOBANU ◽  
Corina GICĂ ◽  
...  

Pneumonia is a common disease worldwide and the coexistence with pregnancy increase its morbidity and mortality. Physiologic changes in pregnancy can augment susceptibility to pulmonary diseases and change their clinical course. This review article attempts to make an assessment of current information on the risks, maternal and fetal effects, etiology, clinical features and management of pneumonia in pregnancy. A systematic literature electronic search for journal articles and guidelines regarding pneumonia and respiratory disease in pregnancy was undertaken. Pathogens, clinical course and treatment of pneumonia in pregnancy is similar to the non-pregnant circumstances, with particular consideration on obstetric and fetal outcomes and drug safety during pregnancy. Prompt diagnosis and treatment reduce potential complications. Vaccination may reduce severity of pneumonia in high-risk pregnant patients.


2021 ◽  
pp. 27.1-27.12
Author(s):  
Leah Lande ◽  
Abraham Sanders ◽  
Dana Zappetti

Author(s):  
Murat Sarikaya ◽  
Nesibe Taser ◽  
Zeynal Dogan ◽  
Bilal Ergul ◽  
F. Irsel Tezer ◽  
...  

2007 ◽  
Vol 177 (4S) ◽  
pp. 450-450
Author(s):  
Mia A. Swartz ◽  
Mona T. Lydon-Rochelle ◽  
David Simon ◽  
Jonathan L. Wright ◽  
Michael P. Porter

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document