Structural and functional effects of chronic alcohol abuse on the brain
Chronischer Alkoholkonsum führt bei etwa 10% aller Patienten zu schon seit langem bekannten schweren Schädigungen des zentralen Nervensystems im Sinne eines organischen Hirnsyndroms. Die organischen Korrelate dieser Schäden sind Läsionen des Hirnstammes, des Thalamus und eine globale Atrophie. Die genauen Mechanismen der Neurotoxizität von Alkohol sind noch nicht bis ins letzte Detail bekannt, wobei allerdings Thiaminmangel und die direkte Neurotoxizität von Alkohol auf exzitatorische Neurotransmittersysteme eine zentrale Rolle spielen. Strukturelle bildgebende Verfahren wie die Computertomographie und die Magnetresonanztomographie erlaubten es, die postmortalen pathologischen Befunde zu validieren und dynamische Veränderungen nach der Abstinenz zu erfassen. Weniger bekannt, aber von hoher therapeutischer Relevanz sind nicht-organische neurokognitive Störungen, die erst seit kürzerer Zeit erforscht werden. Funktionelle bildgebende Verfahren ergaben, daß chronischer Alkoholmißbrauch zu spezifischen Mustern von metabolischen Störungen führen kann, die nicht mit dem Ausmaß der Atrophie korrelieren und sich erst Monate nach einer Abstinenz erholen.