Kolorektales Karzinom: Screening – Früherkennung
Das kolorektale Karzinom ist in Deutschland die zweithäufigste Tumorerkrankung mit einer unverändert hohen Letalität von 60%. Etwa 75% der Fälle sind sporadischer Genese, bei ca. 18% besteht eine positive Familienanamnese. Bei diesen Patienten entwickelt sich das Karzinom aus benignen adenomatösen Polypen. Durch die endoskopische Polypektomie kann eine Reduktion des Erkrankungsrisikos um 76–90% erzielt werden. Die Prognose des kolorektalen Karzinoms hängt ganz entscheidend vom Krankheitsstadium, in dem es entdeckt wird, ab. Im Stadium Dukes A beträgt die Heilungsrate über 90%. Durch die Durchführung eines jährlichen Stuhltests auf okkultes Blut kann das Risiko, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken oder zu versterben, signifikant gesenkt werden. Durch die Kombination von Stuhltest auf okkultes Blut und flexibler Sigmoidoskopie kann die Effektivität noch gesteigert werden. Alternativ kann eine Koloskopie alle 10 Jahre durchgeführt werden. Ein entscheidendes Problem in Deutschland ist jedoch die mangelnde Compliance der Patienten. Nur 16% der Männer und 34% der Frauen lassen Krebsvorsorgeuntersuchungen durchführen.