Politiker könnten Deutschland auf Weltniveau der Tabakentwöhnung bringen

Author(s):  
Kay Uwe Petersen ◽  
Anil Batra

Die Weltgesundheitsorganisation bedauerte 2013, dass der Zugang zu kostenloser Behandlung der Tabakabhängigkeit in nur 21 Staaten der Welt eingerichtet wurde. Deutschland wird durch seine Gesetzgebung daran gehindert, zu den erfolgreichsten Staaten im Umgang mit der Tabakabhängigkeit aufzusteigen, da die Tabakabhängigkeit nicht als behandelbare und zu behandelnde Krankheit wahrgenommen, sondern die Tabakentwöhnung als Präventionsmaßnahme zur Erhöhung der Lebensqualität angesehen wird. In Deutschland rauchen gegenwärtig 29.7% der erwachsenen Bevölkerung, von denen etwa die Hälfte die ICD-10-Kriterien einer Tabakabhängigkeit erfüllen dürften. Ihr Anspruch auf eine kostenfreie – auch medikamentöse – Behandlung kann auf der Basis der derzeitigen Gesetzeslage nicht erfüllt werden, obwohl effektive Behandlungsoptionen existieren und die Behandlungen aufgrund ihrer Kosteneffektivität die zu erwartenden Krankheitskosten in Deutschland senken würden. Wenn sich Deutschland nicht dem Vorwurf einer Diskriminierung einer bedeutsamen Gruppe kranker Menschen aussetzen will, besteht dringender legislativer Handlungsbedarf.

2020 ◽  
Vol 29 (02) ◽  
pp. 143-149
Author(s):  
Uta Ferrari ◽  
Michael Drey

ZusammenfassungSarkopenie ist ein geriatrisches Syndrom, das durch einen generalisierten Verlust von Muskelmasse und Muskelfunktion gekennzeichnet ist. Damit verbunden ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Stürzen, Frakturen, Behinderung und Mortalität. Seit Oktober 2016 gibt es in den USA einen ICD-10-CM-Kode (M62.84) für Sarkopenie. In Deutschland kann Sarkopenie seit 2018 im ICD-10-GM (M62.50) kodiert werden. Zur Selektion in der Primärversorgung besteht die Möglichkeit, mittels eines Sarkopenie-Fragebogens (SARC-F) gefährdete Patienten zu identifizieren. Diese können dann einer weiterführenden Diagnostik zugeführt werden. Gemäß der aktuellen revidierten Fassung des europäischen Sarkopeniekonsensus sind ein Therapiebeginn und eine weitere Ursachenabklärung bereits bei Vorliegen einer eingeschränkten Muskelkraft möglich. Gegenwärtig besteht die Therapie aus Kraft- und Balancetraining sowie einer Ernährungsberatung, mit dem Ziel einer proteinreichen Ernährung. Eine medikamentöse Behandlung der Sarkopenie ist noch nicht verfügbar. Einige Substanzen sind jedoch in der klinischen Prüfung. Am vielversprechendsten scheint die Gruppe der Myostatin-Antagonisten zu sein.


2020 ◽  
Vol 45 (01) ◽  
pp. 33-39
Author(s):  
Uta Ferrari ◽  
Michael Drey

ZusammenfassungSarkopenie ist ein geriatrisches Syndrom, das durch einen generalisierten Verlust von Muskelmasse und Muskelfunktion gekennzeichnet ist. Damit verbunden ist eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Stürzen, Frakturen, Behinderung und Mortalität. Seit Oktober 2016 gibt es in den USA einen ICD-10-CM-Code (M62.84) für Sarkopenie. In Deutschland kann Sarkopenie seit 2018 im ICD-10-GM (M62.50) codiert werden. Zur Selektion in der Primärversorgung besteht die Möglichkeit mittels eines Sarkopeniefragebogens (SARC-F) gefährdete Patienten zu identifizieren. Diese können dann einer weiterführenden Diagnostik zugeführt werden. Gemäß der aktuellen revidierten Fassung des europäischen Sarkopeniekonsensus ist ein Therapiebeginn und eine weitere Ursachenabklärung bereits bei Vorliegen einer eingeschränkten Muskelkraft möglich. Gegenwärtig besteht die Therapie aus Kraft- und Balancetraining sowie einer Ernährungsberatung mit dem Ziel einer proteinreichen Ernährung. Eine medikamentöse Behandlung der Sarkopenie ist noch nicht verfügbar. Einige Substanzen sind jedoch in der klinischen Prüfung. Am vielversprechendsten scheint die Gruppe der Myostatinantagonisten zu sein.


2021 ◽  
Vol 29 (4) ◽  
pp. 339-342
Author(s):  
Gregory Gordon Greiner ◽  
Ute Linnenkamp ◽  
Anja Viehmann ◽  
Verena Leve ◽  
Heinke Adamczewski ◽  
...  
Keyword(s):  
Icd 10 ◽  

Zusammenfassung Gestationsdiabetes mellitus (GDM, ICD-10-Code: O24.4) ist eine Glukosetoleranzstörung, die erstmals während der Schwangerschaft auftritt. Auch wenn sich die Blutzuckerwerte nach der Entbindung häufig normalisieren, gehen jedoch kurz- und langfristige gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind mit dem GDM einher. Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge sind somit essentiell für die Gesundheit von Mutter und Kind. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick für Deutschland gegeben werden.


2018 ◽  
Vol 86 (10) ◽  
pp. 616-623 ◽  
Author(s):  
Jens Bohlken ◽  
Walter Hewer ◽  
Karel Kostev

Zusammenfassung Ziel Über die Häufigkeit und die medikamentöse Behandlung des nicht stoffgebundenen Delirs in deutschen Haus- (HA) und Facharzt-Praxen (FA) ist wenig bekannt. Ziel der Studie war die Bestimmung der Delir-Inzidenz und der Delir-Behandlung mit Neuroleptika und Benzodiazepinen in HA.- und FA-Praxen. Methoden In dem Zeitraum von 2012 bis 2015 wurden 2.999 Patienten > 65 Jahre in 1.262 HA- und 1.425 Patienten in 203 FA-Praxen mit erstmaliger Delir-Diagnose (ICD 10: F05) ausgewählt und hinsichtlich der Verordnung von Neuroleptika (EphMRA ATC: N05A) und Benzodiazepine (N06C) untersucht, die direkt nach der Diagnosestellung des Delirs erfolgte. Ergebnisse Die kumulative 1-Jahres-Inzidenz des Delirs betrug in HA-Praxen 0,6 und in FA-Praxen 1,9 Patienten pro Praxis. Keine Delir-Diagnose wurde in mehr als 40 % der Praxen gestellt. Im Heim erfolgte die Behandlung bei 31 % der HA- und 21 % der FA Patienten. Häufigste HA-Verordnung: Melperon (9,4 % zu Hause bzw. 13,7 % im Heim), FA: Risperidon (4,3 % zu Hause bzw. 13,4 % im Heim). Die antidelirante Medikation war positiv mit männlichem Geschlecht (OR = 1.26), Wohnen im Seniorenheim (OR = 1,74) Demenz (OR = 1.55) und Depression (OR = 1.32), und negativ mit FA-Behandlung (OR =  0.73) assoziiert. Schlussfolgerung Die Delir-Diagnose und seine medikamentöse Behandlung ist in deutschen Arzt-Praxen ein relativ seltenes Ereignis. Die Ursachen für die im internationalen Vergleich niedrige Prävalenzrate im ambulanten Versorgungsbereich sollte intensiver untersucht werden.


2013 ◽  
Vol 70 (1) ◽  
pp. 21-26
Author(s):  
Wolf Langewitz ◽  
Dagmar Schmid

Die psychosomatische Perspektive kommt meist ins Spiel, wenn Schwindel ohne nachweisbares organisches oder funktionelles Korrelat auftritt. Diagnostisch lassen sich die so definierten Beschwerden unter die somatoformen Störungen einordnen (ICD-10 F45). Ätiologisch hilft diese Einordnung nicht weiter, da die Erklärungskonzepte somatoformer Störungen uneinheitlich sind. Diese ätiologische Unsicherheit widerspiegelt sich im Fehlen eindeutig belegter wirksamer Therapieoptionen, die medikamentöse Behandlung mit SSRI und Benzodiazepinen sowie kognitiv behaviorale Psychotherapie umfassen. Im zweiten Teil des Artikels wird an Hand von Fallbeispielen versucht, über das Konzept einer Unterscheidung leiblicher von körperlichen Phänomenen Schwindel in seinen Auswirkungen auf das leibliche Befinden von Patienten zu verstehen und daraus therapeutische Interventionen abzuleiten. Betont wird die Abhängigkeit der Inzidenz von Schwindel als ängstigendes Symptom vom Zeitgeist einer Epoche, der darüber entscheidet, welche Wahrnehmungen Krankheitswert erhalten. Schwindel als leibliche Regung kann Orientierungslosigkeit bedeuten, oder abgeleitet sein aus Zuständen des sich Verlierens in die Weite der Schläfrigkeit; beides wird an Fallbeispielen erläutert.


2019 ◽  
Vol 4 (5) ◽  
pp. 936-946
Author(s):  
Dawn Konrad-Martin ◽  
Neela Swanson ◽  
Angela Garinis

Purpose Improved medical care leading to increased survivorship among patients with cancer and infectious diseases has created a need for ototoxicity monitoring programs nationwide. The goal of this report is to promote effective and standardized coding and 3rd-party payer billing practices for the audiological management of symptomatic ototoxicity. Method The approach was to compile the relevant International Classification of Diseases, 10th Revision (ICD-10-CM) codes and Current Procedural Terminology (CPT; American Medical Association) codes and explain their use for obtaining reimbursement from Medicare, Medicaid, and private insurance. Results Each claim submitted to a payer for reimbursement of ototoxicity monitoring must include both ICD-10-CM codes to report the patient's diagnosis and CPT codes to report the services provided by the audiologist. Results address the general 3rd-party payer guidelines for ototoxicity monitoring and ICD-10-CM and CPT coding principles and provide illustrative examples. There is no “stand-alone” CPT code for high-frequency audiometry, an important test for ototoxicity monitoring. The current method of adding a –22 modifier to a standard audiometry code and then submitting a letter rationalizing why the test was done has inconsistent outcomes and is time intensive for the clinician. Similarly, some clinicians report difficulty getting reimbursed for detailed otoacoustic emissions testing in the context of ototoxicity monitoring. Conclusions Ethical practice, not reimbursement, must guide clinical practice. However, appropriate billing and coding resulting in 3rd-party reimbursement for audiology services rendered is critical for maintaining an effective ototoxicity monitoring program. Many 3rd-party payers reimburse for these services. For any CPT code, payment patterns vary widely within and across 3rd-party payers. Standardizing coding and billing practices as well as advocacy including letters from audiology national organizations may be necessary to help resolve these issues of coding and coverage in order to support best practice recommendations for ototoxicity monitoring.


ASHA Leader ◽  
2012 ◽  
Vol 17 (2) ◽  
pp. 3-8
Author(s):  
Janet McCarty ◽  
Neela Swanson
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2016 ◽  
Vol 21 (1) ◽  
pp. 30-32
Author(s):  
Kate Ogden ◽  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

ASHA Leader ◽  
2015 ◽  
Vol 20 (8) ◽  
pp. 36-37
Author(s):  
Neela Swanson ◽  
Janet McCarty
Keyword(s):  

2008 ◽  
Vol 39 (11) ◽  
pp. 64
Author(s):  
MARY ELLEN SCHNEIDER
Keyword(s):  

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