Inter- und intraprofessionelle Zusammenarbeit in Krisensituationen auf der Intensivstation am Beispiel von COVID-19
Zusammenfassung. Hintergrund: Interprofessionelle Zusammenarbeit ist ein elementarer Bestandteil auf der Intensivstation, ein Erfolgsfaktor in schwierigen Patientensituationen und bei der Umsetzung von komplexen Therapien. Die COVID-19-Pandemie stellte neu zusammengesetzte Behandlungsteams vor Herausforderungen, Erfahrungen fehlten. Fragestellung und Ziel: Wir analysierten persönliche Erfahrungen und Sichtweisen zur inter- / intraprofessionellen Zusammenarbeit auf der Intensivstation während der COVID-19-Pandemie und identifizierten beeinflussende Faktoren. Methode: Wir nutzten ein qualitatives, retrospektives Studiendesign, erhoben Daten bei Ärzt_innen, Intensiv-, Anästhesie- und OP-Pflegefachpersonen und Physiotherapeut_innen in Gruppendiskussionen mittels Story- / Dialogue-Methode und analysierten die Daten mit Mayrings Qualitativer Inhaltsanalyse. Ergebnisse: Wir identifizierten zwei Hauptkategorien mit je drei Subkategorien: 1. Eine Ausnahmesituation aktiv meistern (Ein gemeinsames Ziel erkennen; Solidarisch handeln; Sich in der inter- / intraprofessionellen Zusammenarbeit kennenlernen), 2. Die Ausnahmesituation rückblickend überstanden haben (Persönliche Kontakte erhalten; Neues Wissen und neue Perspektiven gewonnen haben; Gelerntes mit in die Zukunft nehmen). Die Teilnehmenden bewerteten die inter- / intraprofessionelle Zusammenarbeit gut bis sehr gut. Schlussfolgerungen: Die Zusammenarbeit fördernde Faktoren und positive Erfahrungen sollen in den Arbeitsalltag übernommen werden. Das intraprofessionelle Kaderteam definiert dabei gemeinsame Ziele und Werte für eine bestmögliche Patientenversorgung.