ZUSAMMENFASSUNGDie Behandlung von Menschen mit psychotischen Störungen erfordert ein eng abgestimmtes Vorgehen von Fachpersonen verschiedener Professionen, um die vielfältigen medizinischen, psychologischen und sozialen Dimensionen zu berücksichtigen, die durch die Erkrankung betroffen sein können. Interprofessionelle Zusammenarbeit (IPZ) geht deutlich über das weit verbreitete multiprofessionelle Nebeneinander der verschiedenen Professionen hinaus. Die IPZ strebt eine multiperspektivische gemeinsame Behandlungsplanung unter Einbezug der Kernkompetenzen der einzelnen Professionen an. Die Fachpersonen im interprofessionellen Team agieren in einem komplexen und dynamischen Handlungsfeld und können so in Ergänzung zu ihren fachspezifischen auch kooperative Kompetenzen (u. a. Kommunikation, Teamarbeit, Organisation, Arbeitsteilung, Gruppendynamik, Konfliktfähigkeit, Wertschätzung, Macht, gemeinsames Lernen und Führen) erlernen und weiterentwickeln. Diese Kompetenzen sind für die IPZ essenziell, in den Aus- und Weiterbildungscurricula jedoch unterrepräsentiert.