psychische belastung
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(FIVE YEARS 1)

Author(s):  
Yvonne Ferreira ◽  
Joachim Vogt
Keyword(s):  

ZusammenfassungPsychische Belastung stellt sowohl für die Praxis als auch für die Wissenschaft eine aktuelle Herausforderung dar. Einerseits zeigen Veröffentlichungen, dass der Sprachgebrauch und das Verständnis der Einwirkungen und Auswirkungen des Belastungs-Beanspruchungs-Konzeptes – trotz DIN EN ISO 10075-1 – uneinheitlich sind und dies in der Praxis zu Verunsicherung, in der Wissenschaft zu Missverständnissen führt. Andererseits mangelt es an konkreten Untersuchungen zu dringend notwendigen Grenzwerten psychischer Belastung. Der vorliegende Artikel stellt die Entwicklung eines Prozessmodells zur Untersuchung von Grenzwerten psychischer Belastung (kurz Arbeitsmodell) vor, in welchem die relevanten Elemente definiert sind und diskutiert werden. Zu einer möglichst einheitlichen Erfassung von Belastungsfaktoren und Ressourcen werden mittels qualitativer Forschungsmethoden Kategoriensysteme entwickelt und vorgestellt, um die Daten statistischen Vorhersagemodellen zugänglich zu machen.Praktische Relevanz Die Betriebe sind gemäß Gesetzgebung angewiesen, regelmäßige Risikobeurteilungen der vorhandenen psychischen Belastung der Arbeitsplätze vorzunehmen. Um ein Risiko beurteilen zu können, fehlt jedoch die wissenschaftliche Basis in Form von Grenzwerten. Diese den Betrieben an die Hand zu geben ist ein dringendes und notwendiges Vorhaben.


2021 ◽  
Vol 44 (4) ◽  
pp. 29-41
Author(s):  
Hans Hopf

In diesem Beitrag wird beschrieben, welche Auswirkungen die Coronapandemie mit strengen Infektionsschutzmaßnahmen auf die Gesellschaft und Kinder und Jugendliche hatte. Viren sind unsichtbar, gefährlich und allgegenwärtig. Wird den Erkenntnissen von Medizin und Virologie gefolgt, kann aus frei flottierender Angst Realangst entstehen. Dann können aktive Gegenmaßnahmen ergriffen werden. Andere Bevölkerungsgruppen leugneten die Gesetze der Naturwissenschaften. Die unbewussten neurotischen Ängste wurden über verschiedene Abwehrstrategien verarbeitet: Angst vor dem Virus wurde auf die Regierung verschoben oder projiziert, es kam zu Regressionen und Progressionen. Bei schwereren Störungen der Realitätsprüfung bildeten sich bizarre Fantasien, die sehr psychosenah imponieren konnten. Vor dem Hintergrund der erschreckenden gesellschaftlichen Ereignisse entstanden kollektive Fantasien, die auch moderne Mythen genannt werden.


Author(s):  
Christoph Kasinger ◽  
Danielle Otten ◽  
Yve Stöbel-Richter ◽  
ManfredE. Beutel ◽  
Markus Zenger ◽  
...  

ZusammenfassungFragestellung Welche Faktoren spielen für die psychische Gesundheit von Binnenmigrierten im Vergleich zu Nichtmigrierten eine Rolle?Methode Daten der Sächsischen Längsschnittstudie aus den Jahren 2010 und 2020 wurden benutzt, um mithilfe von Bootstrapping-basierten Mediationsanalysen Binnenmigrierte mit Nichtmigrierten in ihrem Grad der psychischen Belastung zu vergleichen.Ergebnisse Binnenmigrierte berichteten 2010, aber nicht 2020, weniger psychische Belastung. Dieser Effekt verschwand, nachdem Kovariaten und Mediatoren inkludiert wurden. Wichtige Mediatoren waren Lebenssituation, enge politische Verbundenheit mit der BRD, Gewinner der deutschen Einheit, Sicherheit am Arbeitsplatz (2010) und Bedrohung durch Altersarmut und Erfahrungen mit dem System (2020).Fazit Binnenmigration wirkt durch verschiedene Faktoren auf die psychische Gesundheit. Insbesondere die aktuellen Lebensumstände spielen dabei eine entscheidende Rolle.


Author(s):  
Laura Schwartzkopff ◽  
Johanna Schüller ◽  
Meike Müller-Engelmann

Zusammenfassung Ziel der Studie Durch die Corona-Pandemie sind PsychotherapeutInnen mit neuen beruflichen Herausforderungen konfrontiert. Im Hinblick auf die zu gewährleistende PatientInnenversorgung, erscheint die Frage nach Risiko- und Schutzfaktoren zum Erhalt des Wohlbefindens während der Pandemie relevant, um Folgeerscheinungen wie Burnout vorzubeugen. Dies ist die erste Studie, die den Einfluss von Bewältigungs- und Selbstfürsorgestrategien auf die psychische Belastung ambulant arbeitender PsychotherapeutInnen in Deutschland während der Corona-Pandemie untersuchte. Methodik Von April bis Juni 2020 nahmen 155 PsychotherapeutInnen an der Online-Fragebogenstudie teil. Untersucht wurden neben beruflichen Veränderungen, die Stressbelastung, Burnout-Symptome und das Wohlbefinden. Darüber hinaus wurde der Einfluss aktiver und vermeidender Bewältigungsstrategien sowie verschiedener Arten der Selbstfürsorge (z. B. berufliche Unterstützung, Achtsamkeit für arbeitsbezogenen Stress und die Balance zwischen Berufs- und Privatleben) auf die psychische Belastung untersucht. Ergebnisse PsychotherapeutInnen waren während der Pandemie im Schnitt 1,22 Stunden pro Woche weniger therapeutisch tätig als vor der Pandemie. 38% der Behandlungen erfolgten per Videotherapie. Vermeidende Bewältigungsstrategien waren mit einem erhöhten Stresserleben assoziiert, was wiederum höhere Burnout-Werte und ein geringeres Wohlbefinden vorhersagte. Eine gute Work-Life-Balance, eine gute tägliche Balance im Arbeitsalltag und aktive Bewältigungsstrategien wirkten sich hingegen positiv aus. Entgegen der Erwartung hing Achtsamkeit für berufsbezogenen Stress mit einem geringeren Wohlbefinden zusammen. Diskussion Die Balance zwischen Berufs- und Privatleben kann als eine präventive Maßnahme dienen, um Stress während der Corona-Pandemie zu reduzieren und dadurch das Burnoutrisiko zu senken und das Wohlbefinden zu verbessern. Vermeidende Bewältigungsstrategien stellen hingegen einen Risikofaktor für ein erhöhtes Stresserleben während der Pandemie dar und begünstigen Burnout sowie ein geringeres Wohlbefinden. Schlussfolgerung Diese Studie lieferte Hinweise darauf, wo präventive Maßnahmen zur Stressprophylaxe und zum Erhalt des Wohlbefindens von PsychotherapeutInnen perspektivisch ansetzen könnten, um dazu beizutragen, dass diese Ihre PatientInnen während der Pandemie weiterhin gut versorgen können.


Author(s):  
Manfred Döpfner ◽  
Julia Adam ◽  
Carolina Habbel ◽  
Birte Schulte ◽  
Karen Schulze-Husmann ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund und Ziel Die im Rahmen der COVID-19-Pandemie erlassenen Maßnahmen zum Infektionsschutz führten zu tiefgreifenden Einschränkungen und Veränderungen im sozialen, (vor-)schulischen, familiären und Freizeitbereich. Die vorliegende Studie untersucht das Ausmaß an psychischer Belastung von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien während der COVID-19-Pandemie. Mögliche Einflussfaktoren sollen identifiziert werden. Material und Methoden Die Untersuchungen erfolgten zwischen Herbst 2020 und Frühjahr 2021 in einer klinischen Inanspruchnahmestichprobe (n = 280 Patient:innen zwischen 4–17 Jahren) und einer Feldstichprobe (n = 1958 Kinder und Jugendliche zwischen 4–19 Jahren, über Schulen und vorschulische Einrichtungen rekrutiert). Dabei wurden Urteile der Eltern sowie Selbsturteile der Kinder und Jugendlichen mittels Fragebögen erfasst. Ergebnisse Die psychische Belastung der Kinder und Jugendlichen im Zusammenhang mit der Pandemie wird über beide Beurteilungsperspektiven und Stichproben hinweg als leicht bis moderat erhöht eingeschätzt. Rund 60–70 % der Eltern- und Selbsturteile beschreiben eine Zunahme dieser Belastung, während Entlastungen von bis zu 12 % sowohl im Eltern- als auch im Selbsturteil angegeben werden. Beim Vergleich der beiden Stichproben zeigt sich eine leicht höhere Belastung der Kinder und Jugendlichen nur im Selbsturteil der Klinikstichprobe. Die untersuchten soziodemografischen Faktoren haben keinen Einfluss auf die Belastung. Allerdings zeigen sich in beiden Stichproben leichte bis moderate Zusammenhänge zwischen der subjektiv erlebten Verschlechterung der familiären und sozialen Situation und einem erhöhten Belastungserleben. Diskussion Während einer Pandemie sollten gezielte Interventionen für belastete Subgruppen angeboten werden. Universelle Interventionen sind nicht indiziert.


Der Urologe ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Zaid Al-Kailani ◽  
Johannes Linxweiler ◽  
Stefan Siemer ◽  
Michael Stöckle ◽  
Matthias Saar

Zusammenfassung Hintergrund Die psychische Belastung und die ständigen klinischen Kontrollen unter Active Surveillance (AS) sind als Nebenwirkungen der Therapie nicht zu vernachlässigen. Daher stellt die erfolgreiche Umsetzung des Konzepts der AS in der Praxis eine Herausforderung für Patienten und Behandler dar. Material und Methoden In dieser Arbeit wird ein monozentrisches Patientenkollektiv mit verzögerter radikaler Prostatektomie (vRP) nach AS hinsichtlich ihrer klinischen Charakteristika, den Gründen für einen Abbruch der AS sowie dem Auftreten einer ungünstigen Pathologie (UP) im Vergleich zu einer gematchten Kohorte mit sofortiger RP analysiert. p-Werte wurden mit χ2-Test berechnet. Ergebnisse Aus einer vRP-Gruppe (n = 74) und einer Vergleichsgruppe mit sofortiger RP (n = 214) setzen sich 288 Patienten zusammen. Nach einem medianen Follow-up von 21 Monaten wurde einer RP durchgeführt. Eine UP im RP-Präparat (Gleason-Score ≥ 7b, ≥ pT3a, R1 oder N+) wurde signifikant häufiger in der vRP-Gruppe als in der gematchten Kontrollgruppe beobachtet (45 % vs. 29 %, p = <0,001). Schlussfolgerung Unsere Ergebnisse zeigen viele Defizite bei der Anwendung von AS in der Praxis auf. Die onkologische Sicherheit ist im klinischen Alltag unter Anwendung der bisherigen Beobachtungsmaßnahmen noch unzureichend. Daher erscheint es wichtig, zukünftig in AS-Programme eingeschleuste Patienten sorgfältiger auszuwählen, diese noch stringenter anzubinden und bildmorphologische (mpMRT) sowie in Zukunft auch molekulardiagnostische Methoden zu implementieren, um der AS mehr Sicherheit verleihen.


2021 ◽  
Author(s):  
Lydia Yao Stuhrmann ◽  
Ariane Göbel ◽  
Susanne Mudra

Zusammenfassung Hintergrund Peripartale elterliche Angst und Depressivität zeigten Zusammenhänge mit kindlichen emotionalen und Verhaltensauffälligkeiten. Mögliche Erklärungsansätze umfassen pränatal prägende Einflüsse auf das Ungeborene sowie das postpartale Fortwirken psychischer Belastung auf die Eltern-Kind-Beziehung. Dabei kommt dem elterlichen Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten eine mögliche protektive Rolle zu, das wiederum durch die eigene psychische Belastung und das kindliche Verhalten maßgeblich beeinträchtigt sein kann. Fragestellung Diese Studie untersucht, wie sich pränatale schwangerschaftsspezifische Ängste auf das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten als Mutter in der frühen Elternschaft auswirken und wodurch dieser Effekt vermittelt wird. Material und Methoden Als Teil einer prospektiven Längsschnittstudie beantworteten 116 Mütter im letzten Schwangerschaftsdrittel (T0) und der 3. Woche (T1) postpartal Fragebögen zu schwangerschaftsspezifischen Ängsten, mütterlichem Selbstvertrauen, postpartaler Depressivität und kindlicher Irritabilität. Ergebnisse Es zeigte sich, dass der Zusammenhang zwischen pränatalen Ängsten und mangelndem mütterlichen Selbstvertrauen nicht über das Erleben kindlicher Irritabilität, sondern entscheidend über das Erleben postpartaler Depressivität vermittelt wurde. Die mütterliche Parität spielte ebenfalls eine Rolle. Schlussfolgerung Pränatale schwangerschaftsspezifische Ängste können postpartaler Depressivität vorausgehen und so indirekt das mütterliche Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten beeinträchtigen. Die Wachsamkeit für elterliche psychische Belastung und die Weiterentwicklung von Behandlungsansätzen mit Beginn in der Schwangerschaft sind notwendig und erfordern eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit zwischen eltern- und kindbezogenen Disziplinen.


Author(s):  
Daria Szücs ◽  
Andreas Köhler ◽  
Mika M. Holthaus ◽  
Annette Güldenring ◽  
Lena Balk ◽  
...  
Keyword(s):  

Zusammenfassung Einleitung und Ziel Seit dem Frühjahr 2020 hat die COVID‑19-Pandemie nahezu alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens erheblich eingeschränkt, was bei vielen Menschen sowohl zu psychischen als auch zu körperlichen Belastungen geführt hat. In diesem Artikel nehmen wir die Situation von trans Personen in den Blick, die infolge ihrer gesellschaftlichen Diskriminierung und Marginalisierung sowie spezifischer, gesundheitsbezogener Anliegen durch eine besondere Vulnerabilität gekennzeichnet sein können. Methoden Unter Beachtung partizipativer Elemente haben wir mit einer Online-Querschnitterhebung im Zeitraum vom 01.05.2020 bis zum 31.01.2021 die psychische und physische Gesundheit von trans Personen im deutschsprachigen Raum sowie deren Zugang zur Trans-Gesundheitsversorgung während der COVID‑19-Pandemie untersucht. Ergebnisse Trans Personen erleben seit Beginn der COVID‑19-Pandemie vermehrt Barrieren sowohl bei geschlechtsangleichenden Behandlungen und psychosozialen Unterstützungsangeboten als auch im Bereich der COVID‑19-bezogenen medizinischen Versorgung. Im Vergleich zur Gesamtbevölkerung berichten sie übermäßig häufig von somatischen Erkrankungen, auch von solchen, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer COVID‑19-Infektion darstellen. Außerdem berichten die Teilnehmenden verschiedene Faktoren, die ein Risiko für eine erhöhte psychische Belastung darstellen können (z. B. Zugehörigkeit zu einer Minderheit aufgrund nicht-heterosexueller Orientierung, niedriges Einkommen). Diskussion Die Ergebnisse unserer Untersuchung weisen darauf hin, dass bisherige Vulnerabilitäten für gesundheitliche Probleme und der eingeschränkte Zugang zu einer qualifiziert informierten Trans-Gesundheitsversorgung durch die Folgen der COVID‑19-Pandemie verschärft wurden.


Der Notarzt ◽  
2021 ◽  
Author(s):  
Beatrice Thielmann ◽  
Heiko Schumann ◽  
Ruben Ulbrich ◽  
Irina Böckelmann

ZusammenfassungDie SARS-CoV-2-Pandemie hat nicht nur die Gesellschaft, sondern auch das Gesundheitssystem vor Herausforderungen gestellt. Bei medizinischem Fachpersonal ist eine psychische Belastung reichlich vorhanden. Die vorliegende Arbeit reflektiert die Bedeutung von Einfluss- und schützenden Faktoren im Umgang mit der psychischen Belastung bei medizinischem Personal insgesamt. Vor diesem Hintergrund ist es möglich, neue Erkenntnisse mit Blick auf das Rettungsdienstpersonal abzuleiten, in Zeiten der SARS-CoV-2-Pandemie.Dabei kristallisieren sich belastende Faktoren, wie erhöhte Arbeitsanforderungen und gesellschaftliche Erwartungen an das Gesundheitssystem, das Risiko einer Infektion und die damit verbundene Sorge um Infektion der eigenen Angehörigen, heraus. Rollenkonflikte zwischen beruflicher Verantwortung, Angst und Schuldgefühlen bestehen. Die rechtzeitige Gegensteuerung gegen Belastungen ist ein effektiver Weg, um langfristige negative Beanspruchungsfolgen bei medizinischem Personal zu vermeiden.Ein gemeinsames Handeln von Arbeitgebern, Führungskräften, Angestellten und Betriebsärzten im präventiven Kontext erscheint insbesondere während der Pandemie wichtig. Es werden Hinweise zum Umgang mit psychischen Belastungen für medizinisches Personal unterschiedlicher Verantwortungsebenen dargestellt und Präventionsansätze abgeleitet.


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