scholarly journals Längsschnittstudie zum Verlauf motorischer Fähigkeiten von Grundschulkindern in Abhängigkeit auffälliger motorischer Leistungen der Fein- und Grobmotorik

2021 ◽  
pp. 1-9
Author(s):  
Andreas Speer ◽  
Petra Wagner ◽  
Heike Streicher ◽  
Alexandra Ziegeldorf ◽  
Ines Benkert ◽  
...  

Zusammenfassung. Theoretischer Hintergrund: Die motorische Leistungsfähigkeit (MLF) spielt eine zentrale Rolle in der Kindesentwicklung. Über den Verlauf der MLF über die Grundschulzeit in Abhängigkeit auffälliger motorischer Leistungen im Vorschulalter liegen nur wenige Befunde vor. Fragestellung: Liegen unterschiedliche Entwicklungsverläufe der MLF bei Kindern mit motorisch auffälligen Leistungen in der Fein- und Grobmotorik vor? Methode: Innerhalb einer Längsschnittstudie wurden die motorischen Dimensionen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit, Koordination und Beweglichkeit von Grundschulkindern ( N = 424) jährlich untersucht und mittels Varianzanalyse mit Messwiederholung geprüft. Ergebnisse: Kinder, die vor Schuleintritt grob- oder feinmotorische Auffälligkeiten (9-15 %) aufwiesen, blieben in ihrer motorischen Entwicklung deutlich hinter motorisch unauffälligen Kindern zurück. Diskussion und Schlussfolgerung: In der Folge können sich erhebliche Einschränkungen für die Alltagsmotorik und das Erlernen komplexer Bewegungen ergeben. Um gleiche motorische Startbedingungen für die betroffenen Kinder herzustellen, stellt die Erweiterung der bewegungsbezogenen Förderung der MLF vor Schulbeginn einen notwendigen Ansatz dar.

2017 ◽  
Vol 234 (10) ◽  
pp. 1228-1234
Author(s):  
Julia Dillmann ◽  
Claudia Freitag ◽  
Kerstin Holve ◽  
Silke Schweinfurth ◽  
Birgit Lorenz ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Im frühen bis mittleren Kindesalter ist der Zusammenhang zwischen der motorischen Entwicklung und den kindlichen visuell-räumlichen Fähigkeiten bereits vielfach nachgewiesen worden. Bisher wurden diese Zusammenhänge jedoch meist bei gesunden Kindern oder bei Kindern mit motorischen Einschränkungen untersucht. Wenig erforscht ist jedoch, inwieweit die motorische Entwicklung bei Kindern mit beeinträchtigter visuell-räumlicher Verarbeitung aufgrund von frühkindlichem Innenschielen verändert ist und welche Auswirkungen eine erste korrigierende Schieloperation auf die motorische Leistungsfähigkeit der Kinder hat. Zudem liefern die wenigen durchgeführten Studien teilweise widersprüchliche Ergebnisse. Patienten und Methoden In der vorliegenden Studie untersuchten wir 3- bis 7-jährige Kinder, die über kein Binokularsehen aufgrund von ausgeprägtem Innenschielen (Esotropie) (Schielwinkel ≥ 12°) verfügten. Die motorische Entwicklung der Kinder mit Esotropie wurde kurz vor und 12 bis 16 Monate nach einer ersten korrigierenden Schieloperation mit der Movement Assessment Battery for Children (Movement ABC-2) beurteilt und jeweils mit den Werten einer gesunden Kontrollstichprobe verglichen. Ergebnisse Hinsichtlich der motorischen Gesamtleistung zeigten die Kinder mit frühkindlicher Esotropie sowohl vor als auch nach dem operativen Eingriff eine geringere Leistung als die augengesunden Kontrollkinder. Präoperativ waren bei den Kindern mit Esotropie insbesondere die Subskalen Handgeschicklichkeit und Balance beeinträchtigt, postoperativ die Subskalen Handgeschicklichkeit und Ballfertigkeiten. In keinem Bereich verbesserten sich die Kinder mit frühkindlicher Esotropie signifikant nach OP im Vergleich zu vor OP. Jedoch schnitten die Patienten, die den Bagolini-Test positiv erkannten, signifikant besser im Bereich der Balance ab als die Patienten, die den Bagolini-Test nicht erkannten. Schlussfolgerung Die Kinder mit frühkindlichem Innenschielen zeigten deutliche motorische Defizite, sowohl vor als auch nach einer ersten korrigierenden Schieloperation. Zudem wirkte sich messbares Simultansehen positiv auf die Balance der Kinder aus. Mögliche Erklärungen und praktische Implikationen werden diskutiert.


2010 ◽  
Vol 158 (5) ◽  
pp. 432-440 ◽  
Author(s):  
M. Wagner ◽  
A. Worth ◽  
L. Schlenker ◽  
K. Bös

2008 ◽  
Vol 27 (12) ◽  
pp. 1083-1089
Author(s):  
F. Schroeteler

ZusammenfassungPhysiotherapie steigert die motorische Leistungsfähigkeit bei Parkinson bezüglich Gangparameter, Haltung und Gleichgewicht. Eine Reduktion von Stürzen durch physiotherapeutisches Training bei Parkinsonsyndromen kann bislang weder eindeutig wider- noch belegt werden. Physiotherapie reduziert signifikant eine Vielzahl der motorischen Defizite, die zu Stürzen führen. Studien zur Effektivität von physiotherapeutischen Therapieansätzen liegen nur für das idiopathische Parkinsonsyndrom vor, klinische Erfahrungen zeigen, dass auch die übrigen Parkinsonsyndrome davon profitieren. Extreme Rumpffehlstellungen bei Parkinson wie Kamptokormie oder Anterocollis erhöhen die Sturzgefahr zusätzlich zur Grunderkrankung. Diese markanten Störungen können empirisch durch physiotherapeutische Interventionen positiv beeinflusst werden: Muskuläres Krafttraining der betroffenen Muskulatur, Steigerung der Gleichgewichtsleistungen und vor allem der Einsatz geeigneter mobiler Hilfsmittel sind entscheidend.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document