Kardiovaskuläres Risiko: Nicht nur das LDL-Cholesterin zählt

2018 ◽  
Vol 7 (02) ◽  
pp. 103-104
Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (4) ◽  
pp. 215-222
Author(s):  
Henriette Jonas ◽  
Wijtske Annema ◽  
Arnold von Eckardstein ◽  
Paolo M. Suter

Zusammenfassung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die wichtigsten Morbiditäts- und Mortalitätsursachen in der modernen Gesellschaft. Entsprechend hoch ist der Stellenwert der verschiedenen kardiovaskulären Präventionsmassnahmen. Auch wenn die internationalen Empfehlungen geschlechtsspezifisch sind, darf folgende allgemeine Empfehlung zum Lipidscreening formuliert werden: Bei Erwachsenen über 35 Jahren sollte bei Gelegenheit ein Lipidscreening durchgeführt werden. Falls aufgrund der Risikokonstellation ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko vorliegt, soll bereits in der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen ein präventives Lipidscreening erfolgen. Mit Hilfe der klinischen und laborchemischen Daten wird das kardiovaskuläre Risiko mittels AGLA-Score (oder anderen validierten Scores) berechnet und gegebenenfalls eine Therapieindikation gestellt. Welche Lipidparameter sollten für eine Screeninguntersuchung bestimmt werden? Zum initialen Lipidscreening gehören Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin (direkt bestimmt oder berechnet) und die Triglyzeride (idealerweise nüchtern). Eine immer wiederkehrende Frage ist, ob das Lipoprotein(a), Lp(a), gemessen werden soll und welche Bedeutung und Konsequenz erhöhte Werte haben. Die im Moment herrschende Unklarheit und Unsicherheit «spiegelt» sich sehr deutlich in der Anzahl der Bestimmungen von Lp(a) am Institut für klinische Chemie des Universitätsspitals Zürich wider: Die Messung des Lp(a) wird im Vergleich zum LDL-Cholesterin sehr selten angefordert. In diesem CME wird der Stellenwert der Messung von Lp(a) für den praktisch tätigen Arzt kurz und knapp aufgearbeitet.


2005 ◽  
Vol 62 (9) ◽  
pp. 611-613 ◽  
Author(s):  
Schärer ◽  
Schulthess

Der Eidotter ist das Lebensmittel mit dem höchsten Cholesteringehalt. Die tägliche Zufuhr von einem Hühnerei erhöht das LDL-Cholesterin im Serum um 0.10 mmol/l. Bei gesunden Menschen und westlicher Ernährung findet sich keine Korrelation zwischen Eierkonsum und kardiovaskulärem Risiko. Bei Diabetikern hingegen wurde ein signifikanter Anstieg des Risikos ab 5–7 Eiern pro Woche beobachtet. Es zeigt sich erneut, dass vielmehr das Ernährungsmuster denn eine einzelne Komponente der Nahrung das kardiovaskuläre Risiko beeinflusst. Das Ei – reich an Proteinen, ungesättigten Fettsäuren, Vitaminen und Mineralstoffen – soll Teil unserer Ernährung sein, und es lässt sich keine generelle Empfehlung für eine obere Grenze der Eierzufuhr begründen. Damit soll nicht ein unausgewogen hoher Eierkonsum propagiert werden – eine kardioprotektive Ernährung ist vielmehr durch hohe Variabilität bei reichlicher Zufuhr von Früchten, Gemüsen und komplexen Kohlenhydraten charakterisiert.


2017 ◽  
Vol 74 (8) ◽  
pp. 445-453
Author(s):  
Stefan Bilz

Zusammenfassung. Die diabetische Dyslipidämie ist durch eine Erhöhung der Triglyzeride, eine Erniedrigung des HDL-Cholesterins und eine qualitative Veränderung der LDL-Partikel, die kleiner, dichter und somit atherogener sind („small, dense LDL“) gekennzeichnet. Sie ist wesentlich mitursächlich für das 2 – 4 fach erhöhte kardiovaskuläre Risiko von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Statine reduzieren das LDL-Cholesterin und die kardiovaskuläre Morbidität und Mortalität von Patienten mit Typ 2 Diabetes. Sie sind eines der wichtigsten Instrumente der kardiovaskulären Prävention und somit mit wenigen Ausnahmen für alle Betroffenen empfohlen. Eine lipidsenkende Kombinationstherapie mit Fibraten, Ezetrol und PCSK9-Hemmern führt zu einer weiteren Reduktion kardiovaskulärer Ereignisse, ohne dass bisher eine Mortalitätsreduktion nachgewiesen werden konnte und ist somit Patienten mit besonders hohem Risiko vorbehalten. Da das kardiovaskuläre Lebenszeitrisiko bei vielen Patienten mit Typ 1 Diabetes ebenso als hoch einzuschätzen ist, wird bei diesen insbesondere bei Vorliegen von Folgekomplikationen oder weiteren Risikofaktoren ebenso eine Statintherapie empfohlen.


Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document