Zusammenfassung. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind nach wie vor die wichtigsten Morbiditäts- und Mortalitätsursachen in der modernen Gesellschaft. Entsprechend hoch ist der Stellenwert der verschiedenen kardiovaskulären Präventionsmassnahmen. Auch wenn die internationalen Empfehlungen geschlechtsspezifisch sind, darf folgende allgemeine Empfehlung zum Lipidscreening formuliert werden: Bei Erwachsenen über 35 Jahren sollte bei Gelegenheit ein Lipidscreening durchgeführt werden. Falls aufgrund der Risikokonstellation ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko vorliegt, soll bereits in der Altersgruppe der 20- bis 35-Jährigen ein präventives Lipidscreening erfolgen. Mit Hilfe der klinischen und laborchemischen Daten wird das kardiovaskuläre Risiko mittels AGLA-Score (oder anderen validierten Scores) berechnet und gegebenenfalls eine Therapieindikation gestellt. Welche Lipidparameter sollten für eine Screeninguntersuchung bestimmt werden? Zum initialen Lipidscreening gehören Gesamtcholesterin, HDL-Cholesterin, LDL-Cholesterin (direkt bestimmt oder berechnet) und die Triglyzeride (idealerweise nüchtern). Eine immer wiederkehrende Frage ist, ob das Lipoprotein(a), Lp(a), gemessen werden soll und welche Bedeutung und Konsequenz erhöhte Werte haben. Die im Moment herrschende Unklarheit und Unsicherheit «spiegelt» sich sehr deutlich in der Anzahl der Bestimmungen von Lp(a) am Institut für klinische Chemie des Universitätsspitals Zürich wider: Die Messung des Lp(a) wird im Vergleich zum LDL-Cholesterin sehr selten angefordert. In diesem CME wird der Stellenwert der Messung von Lp(a) für den praktisch tätigen Arzt kurz und knapp aufgearbeitet.