Bewegung im Kindes- und Jugendalter – zwischen Effekten und Empfehlungen
ZusammenfassungDer Nutzen von körperlicher Aktivität bzw. einer Reduktion von vermeidbarer Sitzzeit ist im Kindes- und Jugendalter unbestritten. So ist insbesondere ab dem Grundschulalter belegt, dass ein aktiver Lebensstil mit einer Senkung kardiometabolischer Risikofaktoren, einer Verbesserung der muskuloskeletalen Gesundheit sowie einem Benefit für die kognitive und psychosoziale Entwicklung assoziiert ist. Generell gilt, je mehr Bewegung desto höher der gesundheitliche Nutzen. Ab dem Kindergartenalter sollten mindestens 180, ab Grundschulalter mindestens 90 min Bewegungszeit pro Tag erreicht werden. Vermeidbare Sitzzeiten, insbesondere die Nutzung von Bildschirmmedien, sollen dagegen auf ein Minimum reduziert werden. Allerdings zeigt sich weltweit, auch in Deutschland, ein zunehmender Rückgang der Bewegungszeit und eine Zunahme des Konsums audiovisueller Medien. Damit verbunden ist eine Verschlechterung der körperlichen Leistungsfähigkeit. Dies wiederum korreliert invers mit ausgewählten gesundheitlichen Parametern wie beispielsweise dem Body-Mass-Index (BMI), Blutdruck und/oder Lipiden. Bislang gibt es keinen Goldstandard wie dieser Negativspirale begegnet werden kann. Verhältnispräventive Ansätze gelten aktuell am erfolgversprechendsten, brauchen aber für eine konsequente Umsetzung den entsprechenden politischen Willen.