Die iatrogene Duraverletzung/Liquorfistel
ZusammenfassungDie Duraverletzung mit daraus resultierendem Verlust von Liquor cerebrospinalis ist eine der häufigsten Komplikationen bei Operationen an der Wirbelsäule bzw. am Spinalkanal. Manche Autoren sehen die Verletzung der Dura sogar als die häufigste Komplikation in der Wirbelsäulenchirurgie an. Zur Versorgung von Verletzungen der Rückenmarkshaut stehen zahlreiche erfolgversprechende Strategien und Therapieansätze zur Verfügung, dennoch gibt es bisher keine einheitlichen Richtlinien. Gute klinische Ergebnisse können mit der primären „wasserdichten“ Duranaht erzielt werden, weshalb diese auch angestrebt werden sollte. Ein der Defektgröße angepasstes intraoperatives Management zum Duraverschluss kann helfen einen persistierenden Liquorverlust und Revisionsoperationen zu vermeiden. Dennoch lässt der aktuelle Konsens in der Literatur Spielraum für individuelle Therapiemöglichkeiten und Behandlungskonzepte.