Die Kosten des Schlaganfalls in Deutschland: eine systematische Übersichtsarbeit

Author(s):  
Juliane A. Düvel ◽  
Oliver Damm ◽  
Wolfgang Greiner

Zusammenfassung Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, eine umfassende Übersicht über die Literatur zu Kosten des Schlaganfalls oder der transitorischen ischämischen Attacke (TIA) in Deutschland zu geben. Methodik Es wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed und Embase durchgeführt, um kostenberichtende Studien zu Schlaganfall und TIA, die vor Juni 2019 veröffentlicht wurden, zu identifizieren. Studien wurden eingeschlossen, sofern die Gesamtkosten, eine spezifische Kostenkategorie oder mindestens eine Behandlungsphase nach einem Schlaganfall oder einer TIA dargestellt wurde. Dagegen wurden Studien ausgeschlossen, die den Schlaganfall lediglich als Folge einer anderen Erkrankung oder eines Risikofaktors berücksichtigt haben, soweit dort keine separate Beschreibung der schlaganfallspezifischen Kosten vorgenommen wurde. Um die Vergleichbarkeit der Studienergebnisse zu gewährleisten, wurden alle Kostenschätzungen mithilfe des Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes auf das einheitliche Preisjahr 2018 angepasst. Ergebnisse Die Suchen in den Datenbanken ergaben 482 Treffer zuzüglich 3 Handrechercheartikeln, von denen 66 Studien für die Volltextüberprüfung ausgewählt wurden. Davon wurden schlussendlich 16 Studien in die Ergebnissynthese eingeschlossen. Die durchschnittlichen direkten Kosten lagen zwischen 14 240 € und 44 060 € pro Patient. Wenn indirekte Kosten erhoben wurden, lagen diese zwischen 2470 € und 17 860 €. Im ersten Jahr nach einem Schlaganfall stellten die stationären Kosten den größten Kostenblock dar, während die ambulanten Behandlungs- und Pflegekosten insbesondere in den Folgejahren dominierten. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der Studien betonen die monetäre Relevanz des Schlaganfalls für das deutsche Gesundheitssystem. Daneben verdeutlicht die Übersichtsarbeit die Notwendigkeit einheitlicher Ansätze zur Erhebung und Analyse von Krankheitskosten, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten und Handlungsbedarf anhand kostentreibender Aspekte identifizieren zu können.

Pflege ◽  
2017 ◽  
Vol 30 (3) ◽  
pp. 117-128
Author(s):  
Sibylle Reick ◽  
Natalie Hubenthal ◽  
Marit Zimmermann ◽  
Thomas Hering

Zusammenfassung. Hintergrund: Die Inkontinenz-assoziierte Dermatitis (IAD) ist eine häufig auftretende Erkrankung bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern. Professionell Pflegende, aber auch Eltern, haben für die Therapie die Wahl zwischen zahlreichen Barrierecremes mit Zinkoxid, Dexpanthenol oder Vaseline in verschiedenen Wirkstoffkombinationen und mit unterschiedlichen Zusatzwirkstoffen. Fragestellung: Welche Wirkstoffkombinationen lokaler Barrierecremes reduzieren Schmerzen, Schweregrad oder Heilungsdauer bei Neugeborenen, Säuglingen und Kleinkindern mit Inkontinenz-assoziierter Dermatitis? Methodik: Mit Hilfe einer systematischen Literaturrecherche in den Datenbanken MEDLINE und CINAHL wurden randomisierte kontrollierte Studien zum Effekt von Barrierecremes bei einer IAD in der Pädiatrie auf Aussagekraft und Anwendbarkeit beurteilt. Ergebnisse: Es wurden 15 RCTs gefunden, sechs wurden in die systematische Übersichtsarbeit eingeschlossen. Die methodische Qualität der Arbeiten reicht von gut bis mangelhaft, teilweise werden hohe Bias-Risiken erkennbar. Barrierecremes mit den Wirkstoffen Zinkoxid / Lanolin, Zinkoxid / Lebertran, Zinkoxid / Dexpanthenol, Paraffin / Bienenwachs / Dexpanthenol zeigen Effekte, sie reduzieren die IAD-assoziierten Beschwerden. Schlussfolgerungen: Die untersuchten Barrierecremes können in der Kinderkrankenpflege zur Therapie der IAD eingesetzt werden. Aufgrund der Limitationen kann nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Studien die Ergebnisse verändern werden.


2019 ◽  
Vol 67 (4) ◽  
pp. 221-229 ◽  
Author(s):  
Anja Hildebrand ◽  
Maren Weiss ◽  
Mark Stemmler

Zusammenfassung. Suizidalität ist ein ernstzunehmendes Gesundheitsproblem und weltweit die zweithäufigste Todesursache bei den 15- bis 25-Jährigen. Online-Peer-Beratungsangebote stellen einen vielversprechenden neuen Ansatz zur Suizidprävention gerade in dieser jungen Bevölkerungsgruppe dar. Die vorliegende systematische Übersichtsarbeit hat das Ziel, evaluierte Online-Peer-Beratungsangebote zur Suizidprävention bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu identifizieren und die Ergebnisse bezüglich Berater_innen- und Nutzer_innen-Merkmalen, ihrer Implementierung und Wirksamkeit gesammelt und strukturiert darzustellen. Es konnten insgesamt 13 Studien identifiziert werden, welche den Einschlusskriterien entsprachen. Exemplarisch werden zwei der Online-Peer-Beratungsangebote genauer vorgestellt. Insgesamt zeigt die Studienlage positive Ergebnisse hinsichtlich der Implementierung, der Zufriedenheit und der Wirksamkeit verschiedener Online-Peer-Suizidpräventionsprogramme. Allerdings wiesen die Studien im Allgemeinen methodische Mängel auf. Die Ergebnisse können daher nur als vorläufig erachtet werden. Es ist ein Bedarf an Studien zur Online-Peer-Suizidpräventionsberatung ersichtlich, um den Nutzen dieser Programme differenzierter, z. B. hinsichtlich ihrer Zielgruppenerreichung und Wirksamkeit, bewerten zu können.


2006 ◽  
Vol 25 (03) ◽  
pp. 166-169
Author(s):  
H. Spießl
Keyword(s):  

ZusammenfassungDepressionen sind weltweit die häufigste Ursache für mit Behinderung gelebte Lebensjahre. Durch keine andere Erkrankung gehen in den Industrieländern mehr gesunde Lebensjahre verloren als durch Depressionen. Neben den direkten Kosten verursachen Depressionen durch etwa 11 Millionen Arbeitsunfähigkeitstage und 15 000 Frühberentungen pro Jahr auch erhebliche indirekte Kosten. Trotz der großen klinischen und sozioökonomischen Bedeutung von Depressionen besteht ein erhebliches diagnostisches und therapeutisches Defizit. Adäquat behandelt werden nur 10% der etwa vier Millionen an einer behandlungsbedürftigen Depression erkrankten Menschen in Deutschland. Die Verbesserung der Früherkennung und der Behandlung von Depressionen ist Ziel des deutschlandweiten AwarenessProgrammes “Bündnis gegen Depression”.


2018 ◽  
Vol 56 (08) ◽  
pp. e346-e346
Author(s):  
E Lion ◽  
I Karampinis ◽  
M Grilli ◽  
G Vassilev ◽  
S Seyfried ◽  
...  

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