indirekte kosten
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Author(s):  
Nils-Henning Ness ◽  
Dirk Schriefer ◽  
Rocco Haase ◽  
Tjalf Ziemssen

Zusammenfassung Hintergrund In gesundheitsökonomischen Studien sind valide und verlässliche Kostendaten essentiell, um belastbare Schlussfolgerungen zu ziehen und eine höchstmögliche Versorgungsqualität der Patienten sicherzustellen. Im Falle der Multiplen Sklerose (MS) basieren solche Studien häufig auf Primärdaten, deren zugrundeliegende Erhebungsinstrumente nicht publiziert sind. Zudem erschweren heterogene Methoden die Vergleichbarkeit und Interpretation solcher Studienergebnisse. Zur Vereinheitlichung gesundheitsökonomischer Studien in der MS wurde der Multiple Sclerosis Health Resource Utilization Survey (MS-HRS) entwickelt, validiert und frei zugänglich publiziert. Fragestellung Fokus dieser Übersichtsarbeit bildet der MS-HRS. Wir berichten methodische Grundlagen zur Krankheitskostenerfassung sowie MS-HRS basierte Ergebnisse zu den Kosten der Krankheitsdynamik bei Personen mit MS. Material/Methodik Dieser Artikel beruht auf einer selektiven Literaturrecherche zum MS-HRS und zu den gesundheitsökonomischen Aspekten der Krankheitskostenerfassung. Ergebnisse Der MS-HRS erfasst patientenberichtet die gesellschaftliche Inanspruchnahme von direkten medizinischen, direkten nicht-medizinischen sowie indirekten Ressourcen. Indirekte Kosten werden weiterhin zwischen Absentismus, sowohl kurzzeitig (Krankheitstage) als auch langfristig (Erwerbs-/Berufsunfähigkeit), und Präsentismus unterschieden. Der Ressourcenverbrauch wird mit den gesellschaftlichen Opportunitätskosten approximiert. Erste MS-HRS basierte Analysen zeigen, dass neben dem stationären Behinderungsgrad und dem klinischen Verlauf auch die Krankheitsdynamik in Form von Schüben und Progression enorme sozioökonomische Auswirkungen hat. Diskussion Valide Krankheitskostendaten bringen Transparenz in die ökonomischen Auswirkungen von Erkrankungen. In Ergänzung zu klinischen Daten kann die Kosteneffektivität festgestellt werden und somit Anhaltspunkte für eine effizientere Patientenversorgung aufgedeckt werden. Im Falle der MS steht zur Kostenerfassung ein frei zugängliches Instrument (MS-HRS) zur Verfügung.


Author(s):  
Laura Hörster ◽  
Silke Neusser ◽  
Annika Trautner ◽  
Kathrin Pahmeier ◽  
Hildegard Lax ◽  
...  

Zusammenfassung Zielsetzung Im Gegensatz zu hämatologischen Neoplasien im Kindesalter gibt es für Erwachsene mit diesen Erkrankungen wenige bis keine einheitlichen Nachsorgemuster und dementsprechend auch keine rational begründeten Nachsorgepläne. Des Weiteren wurden bislang keine Studien zu den mit der Nachsorge einhergehenden Kosten veröffentlicht. Die vorliegende Studie dient zur Erfassung des Ressourcenverbrauchs und der damit einhergehenden Kosten von erwachsenen Patienten. Methodik Die Daten des Ressourcenverbrauchs wurden 2014 retrospektiv für die letzten 12 Monate mittels eines standardisierten Fragebogens erfasst. Die Krankheitskosten (direkte medizinische sowie indirekte Kosten) wurden aus der gesellschaftlichen Perspektive ermittelt. Das Jahr 2014 dient als Basisjahr für die Berechnung der Preise. Zur Ermittlung der indirekten Kosten (Erwerbsminderung, Arbeitsunfähigkeit) wurde der Friktionskostenansatz mit einer Friktionsperiode von 90 Tagen herangezogen. Weiterhin erfolgte ein Vergleich mit Hilfe des Humankapitalansatzes. Ergebnisse Insgesamt nahmen 1531 Patienten an der gesundheitsökonomischen Erhebung teil. 89,4 % der Teilnehmer wiesen im Erfassungszeitraum mindestens einen ambulanten Arztkontakt auf. 235 Teilnehmern (15,3 %) wurde mindestens ein der Nachsorge zuzuordnendes Medikament verabreicht. 9,7 % der Studienteilnehmer gaben keinerlei Inanspruchnahme aufgrund von Nachsorge der Krebserkrankung an. Insgesamt ergaben sich direkte medizinische Kosten von durchschnittlich ca. 3627 € pro Patient. Die indirekten Krankheitskosten beliefen sich unter Verwendung des Friktionskostenansatzes auf ca. 165 € pro Patient. Schlussfolgerung Arzneimittelkosten verursachen mit etwa 60 % den Großteil der direkten Nachsorgekosten bei Patienten mit hämatologischen Neoplasien. Nach der zugrundeliegenden Erkrankung aufgeschlüsselt weisen myeloproliferative Erkrankungen mit einem Anteil von fast 60 % die höchsten Gesamtkosten auf. Unter Verwendung des Friktionskostenansatzes lassen sich die Nachsorgekosten in 95,7 % direkte Kosten und 4,3 % indirekte Kosten unterteilen. 9,7 % der Studienteilnehmer geben keinerlei Inanspruchnahme aufgrund von Nachsorge der Krebserkrankung an und scheinen somit komplett durch das Nachsorgesystem zu fallen.


2021 ◽  
Author(s):  
Christian Rauschenberg ◽  
Dusan Hirjak ◽  
Thomas Ganslandt ◽  
Julia C. C. Schulte-Strathaus ◽  
Anita Schick ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Die stationsäquivalente psychiatrische Behandlung (StäB) wurde 2018 als Krankenhausleistung für Menschen eingeführt, die die Kriterien einer stationären Behandlung erfüllen. Die rasanten Fortschritte im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie bieten neue Chancen für innovative digitale Versorgungsangebote wie telemedizinische, eHealth- oder mHealth-Verfahren. Ziel der Arbeit Diese Übersichtsarbeit soll einen umfassenden Überblick über neue digitale Versorgungsformen geben, die zur Personalisierung der StäB bei schweren psychischen Erkrankungen beitragen und somit klinische und soziale Outcomes verbessern sowie direkte und indirekte Kosten reduzieren könnten. Methode Diese Arbeit basiert auf einer selektiven Literaturrecherche (Narratives Review). Ergebnisse Es wurden vier primäre digitale Versorgungsformen identifiziert, die in der StäB gewinnbringend genutzt werden könnten: (1) Kommunikation, Behandlungskontinuität und -flexibilität durch Online-Chat und Videotelefonie, (2) Monitoring von Symptomen und Verhaltensweisen in Echtzeit durch Anwendung des ambulatorischen Assessments („ecological momentary assessment“ [EMA]), (3) Nutzung multimodaler EMA-Daten für die Generierung von personalisiertem Feedback über subjektives Erleben und Verhaltensmuster sowie (4) auf Person, Moment und Kontext zugeschnittene, adaptive ambulatorische Interventionen („ecological momentary interventions“ [EMIs]). Diskussion Digitale Versorgungsformen haben erhebliches Potenzial die Effektivität und Kosteneffektivität der StäB zu steigern. Ein wichtiger nächster Schritt besteht darin, die Anwendung dieser Versorgungsformen im Bereich der StäB zu modellieren und deren Qualität aus Sicht der Patient*innen, Sicherheit und initiale Prozess- und Ergebnisqualität sowie Implementierungsbedingungen sorgfältig zu untersuchen.


Author(s):  
Juliane A. Düvel ◽  
Oliver Damm ◽  
Wolfgang Greiner

Zusammenfassung Zielsetzung Ziel dieser Studie war es, eine umfassende Übersicht über die Literatur zu Kosten des Schlaganfalls oder der transitorischen ischämischen Attacke (TIA) in Deutschland zu geben. Methodik Es wurde eine systematische Literaturrecherche in PubMed und Embase durchgeführt, um kostenberichtende Studien zu Schlaganfall und TIA, die vor Juni 2019 veröffentlicht wurden, zu identifizieren. Studien wurden eingeschlossen, sofern die Gesamtkosten, eine spezifische Kostenkategorie oder mindestens eine Behandlungsphase nach einem Schlaganfall oder einer TIA dargestellt wurde. Dagegen wurden Studien ausgeschlossen, die den Schlaganfall lediglich als Folge einer anderen Erkrankung oder eines Risikofaktors berücksichtigt haben, soweit dort keine separate Beschreibung der schlaganfallspezifischen Kosten vorgenommen wurde. Um die Vergleichbarkeit der Studienergebnisse zu gewährleisten, wurden alle Kostenschätzungen mithilfe des Verbraucherpreisindex des Statistischen Bundesamtes auf das einheitliche Preisjahr 2018 angepasst. Ergebnisse Die Suchen in den Datenbanken ergaben 482 Treffer zuzüglich 3 Handrechercheartikeln, von denen 66 Studien für die Volltextüberprüfung ausgewählt wurden. Davon wurden schlussendlich 16 Studien in die Ergebnissynthese eingeschlossen. Die durchschnittlichen direkten Kosten lagen zwischen 14 240 € und 44 060 € pro Patient. Wenn indirekte Kosten erhoben wurden, lagen diese zwischen 2470 € und 17 860 €. Im ersten Jahr nach einem Schlaganfall stellten die stationären Kosten den größten Kostenblock dar, während die ambulanten Behandlungs- und Pflegekosten insbesondere in den Folgejahren dominierten. Schlussfolgerung Die Ergebnisse der Studien betonen die monetäre Relevanz des Schlaganfalls für das deutsche Gesundheitssystem. Daneben verdeutlicht die Übersichtsarbeit die Notwendigkeit einheitlicher Ansätze zur Erhebung und Analyse von Krankheitskosten, um eine Vergleichbarkeit zu gewährleisten und Handlungsbedarf anhand kostentreibender Aspekte identifizieren zu können.


Author(s):  
Marie-Therese Schnorbach ◽  
Wolfgang Kruis
Keyword(s):  

Zusammenfassung Einleitung Die Prävalenz chronisch entzündlicher Darmerkrankungen (CED) ist steigend. Aufgrund eines Krankheitsbeginns in jungen Jahren spielen direkte, aber auch indirekte Kosten eine große Rolle. Die vorliegende Arbeit gibt eine Übersicht über die in der Literatur veröffentlichten Krankheitskosten für CED in Deutschland bezogen auf das Jahr 2018. Material und Methodik Nach systematischer Literaturrecherche wurden Kosten für CED in Deutschland aus deutsch- und englischsprachiger Literatur extrahiert, vergleichbar gemacht sowie Studiengüte und Relevanz bewertet. Ergebnis Die durchschnittlichen monatlichen ambulanten Kosten für CED in Deutschland liegen zwischen 18 und 87 Euro/PatIn/30 Tage; die stationären Kosten zwischen 1026 und 9083 Euro/Fall. Je nach Berechnung verursachen Biologika unterschiedlich hohe Kostenanteile. Bezogen auf die Studien, liegen die monatlichen direkten medizinischen Kosten zwischen 82 und 618 Euro/PatIn/30 Tage, die direkten nichtmedizinischen zwischen 63 und 84 Euro/PatIn/30 Tage und die indirekten Kosten zwischen 463 und 3493 Euro/PatIn/30 Tage. Die Gesamtkosten betragen 533 Euro/PatIn/30 Tage, bezogen auf ein Jahr 6485 Euro/PatIn. Schlussfolgerung Erstmals konnten bereits existierende Kostendaten für CED in Deutschland vergleichbar gemacht werden. Dabei sind die Studien sehr heterogen in Methodik und Kollektiven. Davon abhängig liegen die Gesamtkosten um 6485 Euro/PatIn/Jahr.


2018 ◽  
Vol 58 (06) ◽  
pp. 392-397
Author(s):  
Gert Krischak ◽  
Lena Tepohl ◽  
Julia Dannenmaier ◽  
Ulrich Hartschuh ◽  
Ramona Auer ◽  
...  

Zusammenfassung Hintergrund Chronischer Rückenschmerz ist die häufigste Indikation der medizinischen Rehabilitation. Zahlreiche Vorher-Nachher-Vergleiche belegen positive Effekte dieser Rehabilitation auf den Gesundheitszustand. Allerdings fehlt der Nachweis der absoluten Wirksamkeit, da eine valide Vergleichsgruppe bisher nicht identifiziert werden konnte. Methodik Mithilfe eines verknüpften Routinedatensatzes der Deutschen Rentenversicherung Bund und Baden-Württemberg sowie der AOK Baden-Württemberg wurde eine Vergleichsgruppe definiert, die aufgrund ihrer Patientenkarriere mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Reha-Bedarf hat, die jedoch aus unklaren Gründen keinen Rehabilitationsantrag stellte. Zur Untersuchung des Nutzens wurden direkte und indirekte Kosten mit und ohne Rehabilitation verglichen. Ergebnisse Die direkten Kosten der Rehabilitation betrugen 2472 €, hinzu kamen indirekte Kosten in Höhe von 2597 €. Rehabilitanden nahmen in den beiden Folgejahren der Rehabilitation weniger akutstationäre Leistungen in Anspruch und verursachten geringere, indirekte Kosten durch Arbeitsunfähigkeit. Der Nutzen einer Rehabilitation im Vergleich zur Gruppe ohne Rehabilitation betrug im ersten Jahr 727 € pro Fall und zusätzliche 37 € im zweiten Folgejahr. Schlussfolgerung Rehabilitationsmaßnahmen bei chronischen Erkrankungen tragen zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit bei. Durch die positiven Effekte der Rehabilitation sinken die AU-Dauer und die Inanspruchnahme des Gesundheitssystems, wodurch direkte und indirekte Krankheitskosten reduziert werden. Weitere ökonomische Effekte auf die möglicherweise vermiedene bzw. verzögerte Berentung durch die Rehabilitation sind hier noch nicht erfasst.


2018 ◽  
Vol 97 (08) ◽  
pp. 523-524
Author(s):  
Tobias Dombrowski

Gudnadottir G et al. Indirect costs related to caregivers‘ absence from work after paediatric tonsil surgery. Eur Arch Otorhinolaryngol 2017; 275: 2629–2636. doi:10.1007/s00405–0174526–7 Bei Kindern mit schlafbezogenen Atemwegsobstruktionen durch vergrößerte Rachenmandeln hat die Tonsillotomie die Tonsillektomie heute weitgehend ersetzt. Vorteil könnte neben geringerer Schmerzen und kürzerer Rekonvaleszenzzeit auch eine Reduktion indirekter Kosten durch kürzere Arbeitsausfallzeiten der Eltern oder Betreuer sein. Dies wurde im Rahmen einer schwedischen Kohortenstudie untersucht.


2018 ◽  
Vol 57 (06) ◽  
pp. 470-478
Author(s):  
Matthias Uhrmann ◽  
Uwe Lange ◽  
Christian Gissel

Zusammenfassung Hintergrund Tumornekrosefaktor-α-Inhibitoren für die Behandlung entzündlich-rheumatischer Erkrankungen gehören zu den umsatzstärksten Arzneimitteln in der Gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland. Hohen Arzneimittelkosten stehen eine hohe Wirksamkeit, der Erhalt der Erwerbsfähigkeit und die Vermeidung chirurgischer Eingriffe gegenüber. Potentielle Einsparungen sind mit der Zulassung von Biosimilars verbunden. Ziel unserer Studie ist es, ein Simulationsmodell zur Kosten-Nutzwert-Analyse der Biosimilar-Therapie bei ankylosierender Spondylitis (AS) zu entwickeln und das Kosten-Nutzwert-Verhältnis des Biosimilars Inflectra® gegenüber dem Infliximab-Originator-Präparat Remicade® zu bestimmen. Material und Methoden Wir entwickeln ein Individual Patient Sampling Modell zur Simulation von 10 000 virtuellen Patienten über ihre gesamte Lebenszeit. Die Patienten erhalten entweder Remicade® oder Inflectra®. Eine Evaluation der Therapie findet nach jedem 6-monatigen Zyklus statt. Die Verbesserung des funktionellen Status (BASFI) wird erfasst, in Lebensqualität konvertiert und mit der natürlichen Progression verglichen. Für jeden simulierten Patienten werden die zusätzlich gewonnenen, qualitätskorrigierten Lebensjahre (QALYs) sowie direkte und indirekte Kosten protokolliert. Ergebnisse Die Patienten erzielen durchschnittlich 4,61 QALYs mit Remicade® ggü. 4,86 QALYs mit Inflectra®. Die direkten Kosten betragen exklusive Mehrwertsteuer und Zwangsrabatten 96.407,67 € für Remicade® ggü. 77.194,65 € für Inflectra®. Die indirekten Kosten belaufen sich auf 440.972,54 € ggü. 439.314,28 € über die Lebenszeit eines Patienten. Die Gesamtkosten betragen 537.380,21 € ggü. 516.508,93 € exklusive Mehrwertsteuer und Zwangsrabatten. Das inkrementelle Kosten-Nutzwert-Verhältnis ist für Inflectra® negativ, d. h. die Patienten gewinnen mehr QALYs bei geringeren Gesamtkosten. Die Sensitivitätsanalysen zeigen die Robustheit der Ergebnisse bei der Veränderung von Therapiedauer, natürlicher Progression, Mortalitätsrate, Behandlungszeit mit nichtsteroidalen Antirheumatika und Inflationsrate. Schlussfolgerung Unser gesundheitsökonomisches Modell für AS simuliert Kosten und Nutzen verschiedener Therapien über die gesamte Lebenszeit von 10 000 virtuellen Patienten. Die Simulationsergebnisse zeigen das Einsparungspotenzial durch den Einsatz des Infliximab-Biosimilars Inflectra® im Vergleich zum Originator-Präparat Remicade®. Der Einsatz des Biosimilars führt durchschnittlich zu einer Senkung der direkten Kosten um 23.573,55 €. Für den internationalen Vergleich der Ergebnisse ist es sinnvoll, die deutsche Mehrwertsteuer sowie Zwangsrabatte von den Arzneimittelkosten abzuziehen. In diesem Fall beträgt die Ersparnis 19.213,02 €. Die Zulassung weiterer Biosimilars für die ebenfalls umsatzstarken Wirkstoffe Adalimumab und Etanercept hat das Potenzial, Arzneimittelkosten für entzündlich-rheumatische Erkrankungen weiter zu senken. Klinische Studien müssen vor der gesundheitsökonomischen Analyse die Vergleichbarkeit der Biosimilars in Wirkung und Nebenwirkungsprofil sicher stellen.


2018 ◽  
Vol 81 (10) ◽  
pp. 813-821
Author(s):  
Yvonne Lehmann ◽  
Julia Ostermann ◽  
Thomas Reinhold ◽  
Michael Ewers

Zusammenfassung Einleitung Langzeitbeatmete Patienten werden hierzulande überwiegend häuslich intensivpflegerisch versorgt. Über Art und Umfang der Ressourcennutzung für die Versorgung dieser kleinen, heterogenen, jedoch insgesamt wachsenden Patientengruppe und die damit verbundenen Kosten ist wenig bekannt. Methodik Im Rahmen einer Teilstudie des Versorgungsforschungsprojekts SHAPE wurde eine deskriptive Kostenanalyse aus gesellschaftlicher Perspektive für 29 Patienten durchgeführt. Erfasst und analysiert wurden direkte und indirekte Kosten für die häusliche Intensivversorgung retrospektiv über 3 Monate. Grundlage bildeten standardisiert schriftlich erfasste Selbstauskünfte von Patienten und Angehörigen sowie Informationen aus der Befragung von Pflegedienstmitarbeitern und aus Pflegedokumentationen. Ergebnisse Die mittleren Gesamtkosten für die häusliche Intensivversorgung, einschließlich ggf. von Krankenhausaufenthalten, über 3 Monate betrugen pro Patient 61 194 € (95% KI 53 884–68 504). Der Großteil der Kosten stand in unmittelbarem Zusammenhang mit ambulanten medizinischen und pflegerischen Leistungen, die auf Grundlage von SGB V und SGB XI gewährt wurden. Den größten Einzelposten bildeten Leistungen der häuslichen Krankenpflege gem. § 37(2) SGB V (65%). Ein Anteil von etwa 13% an den Gesamtkosten entfiel auf indirekte Kosten. Schlussfolgerungen Die häusliche Intensivversorgung beatmeter Patienten ist ressourcen- und kostenintensiv, erfährt aber noch selten Aufmerksamkeit – auch in gesundheitsökonomischer Hinsicht. Im Interesse einer wirksamen und wirtschaftlichen Gestaltung und Steuerung der Langzeitversorgung dieser speziellen Nutzergruppe werden weitere valide Informationen und Transparenz über die Kostenstrukturen benötigt.


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