Langzeitremission bei einem Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom des Pankreas: Aktuelle Therapiemöglichkeiten und neue Therapiealgorithmen mit Hilfe des Molekularen Tumorboards

Author(s):  
Paola Cura Daball ◽  
Hanno Tröger ◽  
Severin Daum

Zusammenfassung Hintergrund Das Adenokarzinom des Pankreas geht trotz verbesserter diagnostischer Möglichkeiten und neuer teilweise multimodaler Therapien mit einer sehr schlechten Prognose einher. Eine Heilung kann nur in lokalisierten Stadien mittels vollständiger Resektion erreicht werden. Da bei Diagnosestellung jedoch bereits in 45–70% der Fälle eine Fernmetastasierung vorliegt, gelten die meisten Fälle als primär inoperabel. Aufgrund neuer molekularer Erkenntnisse haben sich zielgerichtete Therapiemöglichkeiten eröffnet. Wir berichten von einem Patienten mit metastasiertem Adenokarzinom des Pankreas mit Nachweis verschiedener Mutationen, die Angriffspunkte für gezielte Therapien darstellen und erläutern mögliche Therapieansätze. Fallbericht Bei einem Mitte 50-jährigen Patienten wurde bei abdominellen Schmerzen ein metastasiertes Adenokarzinom des Pankreas diagnostiziert. Unter einer palliativen platinhaltigen Chemotherapie mit FOLFIRINOX konnte bildgebend ein fast komplettes Ansprechen erreicht werden. Nach Nachweis einer BRCA-2-Mutation erfolgte der Einschluss in die POLO-Studie mit einer Erhaltungstherapie mit dem Poly(ADP-ribose)-Polymerase (PARP)- Inhibitor Olaparib, unter dem es nach 8 Monaten zu einem Progress kam. Es folgten Zweit- und Drittlinientherapien mit Gemcitabin in Kombination mit Nab-Paclitaxel und im Verlauf mit Erlotinib. Zudem konnte eine aktivierende Mutation im KRAS-Gen festgestellt werden. Auf eine weitere experimentelle gezielte Therapie bezüglich dieser Mutation wurde von Seiten des Patienten verzichtet. Schlussfolgerung Die Identifizierung prädiktiver Faktoren und spezifischer therapierbarer Mutationen bei Patient*innen mit fortgeschrittenem Adenokarzinom des Pankreas scheint bei aktuell noch sehr schlechter Prognose dieser Erkrankung von großer Bedeutung, um individualisierte Therapien zu ermöglichen.

Praxis ◽  
2018 ◽  
Vol 107 (21) ◽  
pp. 1161-1167
Author(s):  
Johannes Mathis
Keyword(s):  

Zusammenfassung. «Tagesschläfrigkeit», «Hypersomnie» im Sinne eines verlängerten Schlafbedürfnisses, «Müdigkeit» oder «Erschöpfung» (Fatigue) sind häufige Symptome in der Praxis jedes Arztes, die eine möglichst gute Differenzierung und genaue Diagnostik erfordern, bevor eine gezielte Therapie möglich ist. Nach dem Ausschluss diverser internistischer und neurologischer Ursachen und einem polysomnografischen Ausschluss eines Schlaf-Apnoe-Syndroms oder anderen Ursachen eines nichterholsamen Schlafes bleibt schlussendlich die differenzialdiagnostisch schwierige Gruppe der sogenannten «zentralen Hypersomnolenzen» (Central Disorders of Hypersomnolence), zu denen neben der Narkolepsie mit und ohne Kataplexie, die idiopathische Hypersomnie und die nichtorganische Hypersomnie gehören. Wegen der therapeutischen Konsequenzen müssen diese Ursachen so gut wie möglich unterschieden, und auch vom banalen Schlafmanko und vom chronischen Erschöpfungssyndrom abgegrenzt werden, wozu oft eine interdisziplinäre Abklärung mit objektiven Messungen der beklagten Symptome erforderlich ist.


2019 ◽  
Vol 18 (11) ◽  
pp. 814-814 ◽  
Author(s):  
Asher Mullard
Keyword(s):  

2019 ◽  
Vol 10 (03) ◽  
pp. 113-113
Author(s):  
Susanne Krome
Keyword(s):  

Nach einer zytoreduktiven Operation und Chemotherapie erleiden 70 % der Patientinnen mit Ovarialkarzinomen innerhalb von 3 Jahren ein Rezidiv. Der PARP-Inhibitor Olaparib war bei Frauen mit BRCA1/2-Mutation und platinsensitiven Rückfällen eine effektive Erhaltungstherapie. Die SOLO1-Studie belegt die Wirksamkeit von Olaparib nun auch bei neu diagnostizierten Karzinomen.


2011 ◽  
Vol 71 (08) ◽  
Author(s):  
KJ Dedes ◽  
P Wilkerson ◽  
D Wetterskog ◽  
MB Lambros ◽  
R Natrajan ◽  
...  

2016 ◽  
Vol 16 (01) ◽  
pp. 41-49
Author(s):  
H. Lenhartz ◽  
F. Mutschler

ZusammenfassungInterkurrente Diarrhöen sind definiert als Durchfallerkrankungen mit Auftreten während einer bereits manifesten Erkrankung ohne direkten kausalen Zusammenhang zur Grunderkrankung. Prädisponierende Erkrankungen sind vor allem solche mit Störungen des Immunsystems oder Beteiligung des Magen-Darm-Trakts. Die Ätiologie der interkurrenten Diarrhöen ist vielfältig, eine infektiöse Genese ist am häufigsten. Zur Ursachenklärung ist eine rationelle Stufendiagnostik erforderlich. Therapiemöglichkeiten sind eine möglichst orale Rehydratationstherapie kombiniert mit Probiotika und der zurückhaltende Einsatz von Antibiotika bei definierten Indikationen. Gezielte Therapien richten sich nach der Ätiologie der Diarrhö. Händedesinfektion und Impfung gegen Rotaviren stellen wichtige präventive Maßnahmen dar. Differenzialdiagnostische Überlegungen, die im Zusammenhang mit einer Exazerbation der Grunderkrankung stehen, sollten stets in Erwägung gezogen werden, zumal interkurrente Diarrhöen in manchen Fällen die Grunderkrankung nachhaltig beeinflussen können.


2018 ◽  
Author(s):  
V Schneider ◽  
E Petru ◽  
C Bracco ◽  
J Geigl ◽  
E Heitzer ◽  
...  
Keyword(s):  
Brca 1 ◽  

Sign in / Sign up

Export Citation Format

Share Document