Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen - Mukosaheilung als Ziel der Anti-TNF-α-Therapie

2009 ◽  
Vol 38 (11) ◽  
pp. 516-516
2018 ◽  
Vol 56 (03) ◽  
pp. 275-302 ◽  
Author(s):  
Wolfgang Miehsler ◽  
Clemens Dejaco ◽  
Hans-Peter Gröchenig ◽  
Harry Fuchssteiner ◽  
Christoph Högenauer ◽  
...  

ZusammenfasungAnti-TNF-α-Antikörper haben die Therapie chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen und anderer immunmediierter inflammatorischer Erkrankungen revolutioniert. Der zunehmende Einsatz dieser Substanzen war Anlass, den Konsensusbericht zur sicheren Anwendung von Infliximab der Arbeitsgruppe für Chronisch Entzündliche Darmerkrankungen der Österreichischen Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie aus dem Jahr 2010 zu aktualisieren und auf alle anti-TNF-α-Antikörper zu erweitern. Der vorliegende Konsensusbericht fasst die aktuelle Datenlage zur sicheren Anwendung von anti-TNF-α-Antikörpern zusammen und berücksichtigt folgende Themen: allgemeines Infektionsrisiko, bakterielle Infekte (inkl. Clostridium difficile, Tuberkulose, Nahrungsmittelhygiene), Pneumozystis jiroveci, virale Infektionen (inkl. Hepatitis B, Hepatitis C, HIV, CMV, VZV), Impfungen und Impfempfehlungen, gastrointestinale Aspekte (perianale Fistel, abdominale Fistel, Stenose), dermatologische Aspekte (Haut-Malignome, Ekzem-ähnliche anti-TNF-α-assoziierte Hautläsionen), Infusionsreaktionen und Immunogenität, demyelinisierende Erkrankungen, Hepatotoxizität, Hämatotoxizität, Herzinsuffizienz, Malignomrisiko und Einsatz nach Malignomen, sowie Schwangerschaft und Stillen. Da der Konsensusbericht als praktischer Leitfaden für die sichere Anwendung dieser Substanzen dienen soll, wurden die relevanten Aspekte in einer Checkliste zusammengefasst, die sich in zwei Teile „vor Therapie“ und „während Therapie“ gliedert.


Pflege ◽  
2013 ◽  
Vol 26 (2) ◽  
pp. 109-118
Author(s):  
Horst Rettke ◽  
Diana Staudacher ◽  
Silvia Schmid-Büchi ◽  
Inis Habermann ◽  
Rebecca Spirig ◽  
...  

Menschen, die an Morbus Crohn oder Colitis Ulcerosa erkrankt sind, stehen unter einem hohen körperlichen und seelischen Leidensdruck. Eine neue Medikamentengeneration (TNF-α-Hemmer) vermag die Symptomschwere wesentlich zu mildern. Mit dem Ziel, ein bedürfnisgerechtes Betreuungsprogramm für diese Patient(inn)engruppe zu entwickeln, wurden neun Patient(inn)en in problemzentrierten Interviews befragt, wie sie ihre Belastung durch Krankheitsgeschehen und Therapie einschätzen und wie sie die Qualität pflegerischer Betreuung beurteilen. Die Auswertung orientierte sich an der qualitativen Inhaltsanalyse. Die Aussagen zum Erleben von Krankheit und Therapie ließen sich in drei Hauptkategorien einteilen: (1) «die unendliche Geschichte» eines Lebens mit der Erkrankung, (2) «der plötzliche Wechsel» dank der medikamentösen Therapie und (3) «der schmale Grat» eines neuen Lebensabschnitts: Die Krankheit beherrscht den Alltag nicht mehr. Die Ergebnisse verdeutlichen, wie wichtig für diese Patient(inn)en eine auf ihre Bedürfnisse zugeschnittene Betreuung ist, um ihr Selbstmanagement und ihre Lebensqualität spürbar zu verbessern. Die Studie beleuchtet ein Entwicklungsfeld ambulanter Pflege, das auf dem Erkennen von Patient(inn)enbedürfnissen im Kontext einer chronischen Erkrankung mit dynamischem, kaum voraussagbarem Verlauf beruht.


2018 ◽  
Vol 75 (5) ◽  
pp. 261-270
Author(s):  
Jan Hendrik Niess ◽  
Tanay Kaymak ◽  
Petr Hruz

Zusammenfassung. Colitis ulcerosa und Morbus Crohn sind chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) mit einer komplexen Pathophysiologie. Eine Kombination von genetischen Faktoren und Umweltfaktoren beeinflussen die normale Interaktion zwischen dem mukosalen Immunsystem und der intestinalen Mikrobiota des Wirts. Bei beiden Erkrankungen spielt eine gestörte Mukosabarriere in genetisch prädisponierten Individuen und eine überschiessende Aktivierung des mukosalen Immunsystems auf im gastrointestinalen Trakt vorhandene Antigene, mikrobielle oder diätetische Produkte eine wichtige Rolle. Die zunehmende Prävalenz dieser Erkrankungen in industrialisierten Ländern lässt vermuten, dass neben genetischen Suszeptibiliätsfaktoren auch andere (Umwelt)Faktoren an der Krankheitsentstehung beteiligt sein müssen. Beim Konzept des Exposoms wird die Exposition gegenüber allen Umweltfaktoren, welchen man übers gesamte Leben ausgesetzt ist, erfasst. Die Kenntnisse sind in diesem Bereich zwar noch sehr limitiert, doch einige Umweltfaktoren konnten mit der Entstehung von CED oder der Auslösung eines Krankheitsschubes assoziiert werden.


2016 ◽  
Vol 16 (01) ◽  
pp. 11-22 ◽  
Author(s):  
P. Gerner ◽  
C. Speckmann ◽  
C. Klemann ◽  
D. Tegtmeyer ◽  
U. Baumann

ZusammenfassungChronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), mit ihren beiden prominentesten Vertretern M. Crohn und Colitis ulcerosa, zeichnen sich durch eine multifaktorielle Ätiologie mit komplexer Regulation zwischen polygenetischer Grundlage und Umwelteinflüssen aus. In den letzten Jahren wurden zahlreiche, jedoch insgesamt seltene, monogenetische Erkrankungen identifiziert, die sich mit einem CED-Phänotyp manifestieren können. Das frühe Erkennen und Anpassen der Therapien dieser heterogenen, immunologischen Erkrankungen sind von hoher Relevanz für den weiteren Verlauf der Erkrankung. In diesem Review diskutieren wir charakteristische Befunde und Umstände, die an das Vorliegen einer monogenetischen Ursache für die intestinale Inflammation denken lassen: Hinweisend können ein früher Krankheitsbeginn, ein Versagen klassischer Therapien, elterliche Konsanguinität, eine auffallende Infektanfälligkeit oder CED-untypische Begleiterkrankungen, Pathologien oder Blutwerte sein. Wir beschreiben ausgewählte Erkrankungen anhand von Fallbeispielen und zeigen auf, wie diese Erkrankungen durch die Kombination von anamnestischen Angaben und klinischen, zellulären sowie genetischen Untersuchungen diagnostiziert werden können. Hierfür schlagen wir eine gestufte, diagnostische Strategie vor, um diesen außergewöhnlichen Erkrankungen als Differenzialdiagnose einer CED nachzugehen.


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