Migräne, Prophylaktische Therapie: Kein prophylaktischer Effekt von Clopidogrel bei Migräne

2015 ◽  
Vol 42 (05) ◽  
pp. e66
2020 ◽  
Vol 24 (08) ◽  
pp. 309-318
Author(s):  
Stephan Kemmner ◽  
Ulf Schönermarck

ZUSAMMENFASSUNGUnter immunsuppressiver Therapie besteht ein deutlich erhöhtes Infektionsrisiko nach Nierentransplantation (NTx), insbesondere für virale Infektionen. Bereits vor einer geplanten NTx sollte auf einen aktuellen Impfstatus geachtet werden, da nach einer Transplantation unter immunsuppressiver Therapie einerseits Lebendimpfstoffe nicht mehr gegeben werden dürfen und andererseits eine adäquate Impfantwort schwieriger zu erreichen ist. Die saisonale Influenzaimpfung kann bereits einen Monat nach Transplantation gegeben werden, für alle anderen Impfungen wird ein Abwarten von 3–6 Monaten empfohlen. Eine prophylaktische Therapie kann das Auftreten bestimmter Infektionen effektiv verhindern. Nach NTx sollte für die ersten 6 Monate eine PjP-Prophylaxe (PjP: Pneumocystis-jirovecii-Pneumonie) mit Trimethoprim/Sulfamethoxazol verabreicht werden. Eine CMV-Prophylaxe (CMV: Zytomegalievirus) mit Valganciclovir erfolgt in Abhängigkeit vom Sero-Status von Empfänger und Spender i. d. R. für 3 bzw. 6 Monate. Im Falle einer Infektion kann in Abhängigkeit vom Schweregrad der Antimetabolit (meist MMF: Mycophenolatmofetil) dosishalbiert oder pausiert werden, jedoch ist dies mit einem erhöhten Rejektionsrisiko verbunden. Insbesondere bei Infektionen mit CMV und BKV (Polyomavirus BK) kann anstelle von MMF ein mTOR-Inhibitor (mTOR: „mechanistic target of rapamycin“) eingesetzt werden in Kombination mit einem niedrigdosierten Calcineurininhibitor (CNI). Bei einer COVID-19-Erkrankung (COVID-19: Coronavirus Disease 2019) nach NTx sollte wie bei anderen Infektionen in einer Kombinationstherapie zunächst der Antimetabolit bzw. der mTOR-Inhibitor dosisreduziert oder pausiert werden. Ein Absetzen des CNIs bei COVID-19 erscheint aus unserer Sicht nicht regelhaft indiziert, sondern bleibt schweren Verläufen im Einzelfall vorbehalten. Im Falle einer antiviralen Therapie bei COVID-19 muss immer an mögliche Interaktionen mit den Immunsuppressiva (v. a. mit CNI und mTOR-Inhibitoren) gedacht werden.


VASA ◽  
2006 ◽  
Vol 35 (3) ◽  
pp. 201-205 ◽  
Author(s):  
Overhaus ◽  
Lauschke ◽  
Schäfer ◽  
Lohmaier ◽  
Hirner ◽  
...  

Viszeralarterienaneurysmen (VAA) repräsentieren 0.1– 0.2% aller vaskulärer Aneurysmen. Als Ätiologie der VAA werden angeborene oder arteriosklerotische Faktoren, Mediadefekte, Infektionen, Vaskulitiden oder Traumata diskutiert. Ultraschall, Computertomographie und Magnetresonanztomographie erlauben die Diagnose der VAA. Die niedrige perioperative Mortalität bei gleichzeitig exzellenten Langzeitergebnissen rechtfertigt die prophylaktische Therapie auch asymptomatischer VAA, da die Mortalität rupturierter VAA fast 100% beträgt. Die radiologisch-interventionelle Vorgehensweise sollte einem selektionierten Patientengut vorbehalten bleiben und hat sich auch in neueren Studien noch nicht als überlegen erwiesen.


2009 ◽  
Vol 57 (4) ◽  
pp. 245-251 ◽  
Author(s):  
Thorsten Mikoteit ◽  
Martin Hatzinger

Depressionen gehören zu den häufigsten psychischen Krankheiten. Obwohl Depressionen als gut behandelbar gelten, zeichnet sich in 20 % der Fälle ein chronischer Verlauf ab. Chronische Depressionen können rein deskriptiv in verschiedene Subtypen eingeteilt werden, deren Relevanz aber umstritten ist. Chronische Depressionen unterscheiden sich von remittierenden depressiven Episoden durch eine Reihe klinischer, demographischer und psychosozialer Merkmale. Außerdem lassen sich Prädiktoren für einen chronischen Krankheitsverlauf benennen. Am häufigsten spielt dabei eine unzureichende Behandlung eine Rolle, seltener liegt eine echte Therapieresistenz vor. Die Psychopharmakotherapie einer chronischen Depression erfolgt nach den Prinzipien der Behandlung einer episodischen Depression. Dabei ist die Erhaltungs- und prophylaktische Therapie von besonderer Bedeutung. In den letzten Jahren wurden spezifische Psychotherapieformen entwickelt, die sich vor allem in der Kombinationstherapie bewährt haben und Remissionsgrad und Rückfallrate verbessern können.


2017 ◽  
Vol 234 (11) ◽  
pp. 1372-1377
Author(s):  
Daniel Handzel ◽  
Carsten Meyer ◽  
Alfred Wegener

ZusammenfassungDie Einengung des Kammerwinkels durch anatomische Prädisposition – z. B. bei hoher Hyperopie oder durch zunehmende Dicke der kristallinen Linse – stellt den größten Risikofaktor für einen akuten Winkelblock dar. Während die Anlage einer Iridotomie zur Durchbrechung eines akuten Winkelblocks eine Standardprozedur darstellt, gibt es bisher keine einheitlichen Empfehlungen oder Leitlinien für eine prophylaktische Therapie. Moderne bildgebende Verfahren wie die optische Kohärenztomografie oder computergestützte Scheimpflug-Fotografie können bei der Therapieentscheidung wertvolle Informationen liefern. In der vorliegenden Übersicht werden traditionelle wie moderne Untersuchungstechniken vorgestellt und die sich aus den Ergebnissen erster Studien abgeleiteten Handlungsempfehlungen zusammengefasst.


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